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Die New York Jets nach der Free Agency: Geklotzt oder gekleckert?

Von Jan Dafeld
Die New York Jets haben sich mit Le'Veon Bell (m.) und CJ Mosley (r.) verstärkt
© getty
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Die Jets: Welche Baustellen bestehen noch?

Outside Pass-Rush:

4-3? 3-4? Wie wird die Jets-Base-Defense in der kommenden Saison unter dem neuen Defensive Coordinator Gregg Williams aussehen? Ob nun Defensive Ends oder Outside Linebacker, klar ist: Stand jetzt hat New York - mal wieder - zu wenig Qualität auf den Edge-Positions.

Anthony Barr, der für viel Geld aus Minnesota losgeeist werden sollte und den Jets sogar schon zugesagt hatte, sich dann aber doch für die Vikings entschied, sollte diese Rolle offenbar einnehmen. Inwieweit Barr, der unter Mike Zimmer in erster Linie als Off-Ball-Linebacker eingesetzt wurde, in diesem Bereich tatsächlich Abhilfe hätte schaffen können, darf durchaus bezweifelt werden. Ohne ihn ist allerdings umso klarer: Die Jets brauchen Hilfe im Pass-Rush.

Welche Optionen hat New York nun also? Einige solide Kandidaten gibt es in der Free Agency durchaus noch. Ezekiel Ansah, der in einer 3-4 wohl auch kein guter Fit wäre, scheint zwar kein Thema im Big Apple zu sein, mit Justin Houston (in Kansas City entlassen) und Nick Perry (in Green Bay entlassen) gibt es allerdings durchaus noch genug Namen, die New York hier verstärken könnten.

Dennoch: Das Hauptaugenmerk der Jets sollte in dieser Frage nun auf dem Draft liegen. Die diesjährige Draft-Klasse gilt in puncto Pass-Rush als eine der besten und tiefsten der letzten Zeit. Sollte es auch in diesem Jahr wieder einen Run auf Quarterbacks geben, könnte Nick Bosa, der wohl beste Spieler des Drafts an Position drei tatsächlich an die Jets gehen. Auch Josh Allen könnte für New York eine Option sein, genau so wie ein Downtrade, um gleich zwei Spieler (etwa Montez Sweat, Clelin Ferrell oder Brian Burns) zu bekommen. Klar ist in jedem Fall: Angesichts der Klasse und der Tiefe der Pass-Rusher im Draft muss Maccagnan trotz der eindeutigen Baustelle nicht in Panik verfallen. Noch nicht.

Offensive Line:

Osemele hin oder her, die O-Line der Jets sieht aktuell immer noch nach einer Problemzone aus. Left Tackle Kelvin Beachum spielte eine zumindest solide Saison, Center Jonathan Harrison und Right Tackle Brandon Shell können aber wohl kaum als Dauerlösungen auf ihren Positionen betrachtet werden.

In Anbetracht dieser Tatsachen, verwundert es doch, dass die Jets, die eigentlich alles dafür tun wollten und tun sollten, Sam Darnold das Leben leichter zu machen, mit all ihrem Cap-Space in diesem Bereich bislang kaum aktiv geworden sind. Mit Mitch Morse und Matt Paradis waren zwei besonders in Pass-Protection herausragende Center zu haben.

Beide unterzeichneten letztlich durchaus moderate Deals, allerdings nicht in New York. Auch Daryl Williams, der 2017 zu den besten Right Tackles der Liga zählte, war offenbar kein Thema und unterschrieb letztlich einen One-Year-Prove-it-Deal in Carolina. Mit dem Pass-Rush als klarem Need in Runde eins und keinem Draft-Pick in Runde zwei könnte es schwierig werden, diese Baustelle alleine im Draft zu beheben.

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