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Wer stoppt die New England Patriots? Diese Teams haben die besten Chancen

Von Jan Dafeld
Drew Brees, Patrick Mahomes und Baker Mayfield wollen die Patriots entthronen.
© getty
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Los Angeles Chargers:

Das spricht für die Chargers: Unter Anthony Lynn haben die Chargers 21 von 32 möglichen Regular-Season-Spielen gewonnen, bereits in der vergangenen Saison sah L.A. streckenweise wie das vielleicht kompletteste Team der gesamten NFL aus. Mit Joey Bosa kehrt der wohl beste Verteidiger voll auskuriert zum Team zurück, zudem stößt auch Tight End Hunter Henry als gefährliche Matchup-Waffe wieder zum Team. Keenan Allen ist ein echter Nummer-1-Receiver, Philip Rivers gehört noch immer zur Liga-Elite und die Defense strotzt nur so vor jungem Talent.

Das spricht gegen die Chargers: Die Offensive Line bleibt eine echte Schwachstelle - das scheint sich in Philip Rivers' Karriere nicht mehr zu ändern, denn Cap Space, um diese Problemzone anzugehen ist kaum vorhanden. Inwieweit der Abgang von Deep Threat Tyrell Williams die Offense bremsen könnte, bleibt noch abzuwarten. Außerdem: Sofern so etwas wie eine "Winning Culture" tatsächlich existiert, sollte eins klar sein: Die Chargers haben sie nicht.

Philadelphia Eagles:

Das spricht für die Eagles: Offensive Line, Defensive Line, Coaching Staff - die wichtigsten Stützen ihres Super-Bowl-Teams zeichnen die Eagles auch weiterhin aus. Nick Foles wird Philly zwar verlassen, mit einem fitten Carson Wentz sollte das allerdings kaum ein Problem sein. Das letzte Mal, als Wentz wirklich mit 100 Prozent spielen konnte, spielte er auf MVP-Niveau. Mit Zach Ertz, Alshon Jeffery, Nelson Agholor und Dallas Goedert verfügt man auch ohne Golden Tate noch über einen gutes Receiving Corps.

Das spricht gegen die Eagles: Der aggressive Ansatz der letzten Jahre holt Philadelphia jetzt ein. Vor allem defensiv drohen dem Team zahlreiche Abgänge, mit Brandon Graham, Jordan Hicks und Ronald Darby könnten drei echte Eckpfeiler wegbrechen. Offensiv wird Wide Receiver Tate mutmaßlich nicht zu halten sein. Ob die angeblichen Probleme im Locker Room rund um Quarterback Carson Wentz noch zu einem Störfaktor werden könnten, bleibt zudem abzuwarten.

Pittsburgh Steelers:

Das spricht für die Steelers: Wenig. Und doch genug, um Pittsburgh noch nicht komplett abzuschreiben. Mit Antonio Brown (wenn er denn bleibt) und JuJu Smith-Schuster verfügen die Steelers über das wohl beste Wideout-Duo der gesamten NFL. Auch die Offensive Line zählt weiterhin zu den stärksten ligaweit und Quarterback Ben Roethlisberger kann an guten Tagen immer noch jede Defense schlecht aussehen lassen. Kehrt Kicker Chris Boswell zu seiner All-Pro-Form von vor einem Jahr zurück, könnte das alleine der Steel City schon zwei Siege mehr bescheren.

Das spricht gegen die Steelers: Einiges. Stand jetzt befindet sich das Team im Chaos. Der beste Spieler hat nur wenige Monate nach dem Drama rund um Running Back Le'Veon Bell keine Lust, weiter für Pittsburgh zu spielen - Head Coach Mike Tomlin scheint die Kontrolle über seinen Locker Room entglitten zu sein. Mehrere Coaches - darunter O-Line-Guru Mike Munchak - sind bereits weg. Doch auch abseits der öffentlichen Seifenoper häuften sich zuletzt die bösen Aussetzer von Roethlisberger, defensiv mangelt es vor allem in der Secondary an Klasse. Und: Die Konkurrenz in der Division nimmt deutlich zu.

Green Bay Packers:

Das spricht für die Packers: Aaron Rodgers. Die Teams von Mahomes, Brees und Brady zählen dank ihrer QBs zum Kreis der Top-Favoriten, mit einem Rodgers in Bestform würde Green Bay praktisch automatisch dazustoßen. Das offensive Potenzial ist dank Wide Receiver Davante Adams sowie einer guten Offensive Line da, nun liegt es am neuen Head Coach Matt LaFleur, eine Offense zu entwerfen, in der sich Rodgers wohler fühlt als es zuletzt unter Mike McCarthy der Fall war. Defensiv deuteten die jungen Cornerbacks ihr Talent in der Vorsaison bereits an, nun könnte die Unit von Defensive Coordinator Mike Pettine den nächsten Schritt machen.

Das spricht gegen die Packers: LaFleur als Head Coach ist eine Wundertüte. Unter McVay war er überaus erfolgreich, trug allerdings auch eher wenig Verantwortung. Die positiven Eindrücke aus seiner Zeit in Tennessee bleiben derweil überschaubar. Die offensiven Probleme ausschließlich an McCarty festzumachen, wäre zudem auch zu kurz gedacht. Auch Rodgers muss unter seinem neuen Coach wieder beweisen, dass er tatsächlich noch zu den drei besten Quarterbacks der NFL gehört.

Indianapolis Colts:

Das spricht für die Colts: Mit einem sehr guten Quarterback, einer enorm verbesserten Offensive Line sowie einer sehr disziplinierten Defense zählte Indy bereits in der Vorsaison zu den besseren Teams der Liga. Je nachdem wie aggressiv die Colts mit ihrem riesigen Cap Space umgehen, könnte das Team direkt den nächsten Schritt machen, vor allem in der Defensive Line ist in der Free Agency massig Talent verfügbar. Youngster wie Malik Hooker, Quenton Nelson oder Darius Leonard könnten 2019 den nächsten Schritt zu echten Elite-Spielern machen.

Das spricht gegen die Colts: Dass große Ausgaben in der Free Agency zu direktem Erfolg führen, scheint eher Ausnahme als Regel zu sein (die 49ers, Jets, Buccaneers oder auch die Titans könnten hier allesamt angeführt werden). Darüber hinaus fehlt es den Colts - vor allem defensiv - einfach an echtem Top-Talent. Inwieweit das Konzept von Defensive Coordinator Matt Eberflus dies ein weiteres Jahr kaschieren kann, bleibt abzuwarten.

Atlanta Falcons:

Das spricht für die Falcons: Die Eckpfeiler des Teams, das vor zwei Jahren den Super-Bowl-Sieg nur denkbar knapp verpasste, sind immer noch da. Die Offense rund um das Duo aus Matt Ryan und Julio Jones sollte ohnehin über fast jeden Zweifel erhaben sein und könnte mit einer verbesserten Offensive Line wieder zur Ligaspitze zählen. Doch auch defensiv verfügt Atlanta über einiges an Talent, mit Deion Jones, Keanu Neal und Ricardo Allen kehren gleich drei Leistungsträger nach schweren Verletzungen ins Team zurück.

Das spricht gegen die Falcons: Der Abgang von Kyle Shanahan als Offensive Coordinator wiegt immer noch schwer, dass dieser nun durch die Verpflichtung von Dirk Koetter kompensiert werden konnte, darf durchaus bezweifelt werden. Darüber hinaus ist der Pass-Rush in der Defense ein echtes Fragezeichen - erst Recht, wenn Defensive Tackle Grady Jarrett Atlanta tatsächlich verlassen sollte.

Cleveland Browns:

Das spricht für die Browns: Mit Baker Mayfield verfügt Cleveland über den spektakulärsten jungen Quarterback der Liga - wenn es da nicht noch diesen Patrick Mahomes in Kansas City gäbe. Die Offense unter dem neuen Head Coach Freddie Kitchens zeigte Explosivität, mit Todd Monken aus Tampa Bay hat man sich zusätzlich tolle Hilfe geholt. Schafft man es, einen echten X-Receiver für Mayfield zu finden, könnte der junge Quarterback in seinem zweiten Jahr nochmal einen echten Sprung nach vorne machen.

Das spricht gegen die Browns: Die Arbeit von Sashi Brown und anschließend John Dorsey hat Cleveland in eine tolle Ausgangssituation gebracht, der Großteil des Teams ist allerdings noch sehr jung, der kurzfristige Erfolg könnte 2019 noch zu früh kommen. Noch verfügt der Kader zudem über mehrere klare Schwachstellen, diese in nur einem Sommer auszumerzen wäre eine Mammutaufgabe. Darüber hinaus bleiben die Browns die Browns - und Jimmy Haslam bleibt immer noch Jimmy Haslam.

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