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Super Bowl Head to Head: Los Angeles Rams vs. New England Patriots

Die Los Angeles Rams treffen auf die New England Patriots in Super Bowl LIII in Atlanta.
© getty
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Receiver/Tight Ends Rams vs. Secondary Patriots

  • Brandin Cooks, Robert Woods, Josh Reynolds, JoJo Natson, Gerald Everett, Tyler Higbee vs. Jason McCourty, Devin McCourty, Patrick Chung, Stephon Gilmore, Jonathan Jones, J.C. Jackson, Duron Harmon, Keion Crossen

Die fünftbeste Pass-Offense tritt auf Platz 14 in Sachen Pass-Defense. Die Rams verfügen eigentlich über alles, was man im Passspiel so braucht: einen dynamischen Deep-Threat, der ein Spiel auch mal übernehmen kann, wie es Cooks spät gegen die Saints tat, einen äußerst zuverlässigen Possession-Receiver, der auch einen guten Grundspeed mitbringt, in Woods und einen X-Factor in Josh Reynolds, der gerne auch mal die bei Sean McVay so beliebten Jet Sweeps hinlegt und damit für Chaos in Defenses sorgt.

Die Rams haben in der Regel drei Receiver auf dem Feld, während nur ein Tight End zur Grundformation zählt. Gegen New Orleans zeigten sie jedoch die nötige Flexibilität, auch mal in 2-Tight-End-Sets zu agieren - hauptsächlich, um das Laufspiel zu stärken. Everett und Higbee mögen dabei nicht ganz so spektakulär agieren, sind aber ebenfalls zuverlässige Targets, gerade über die Mitte und in der Red Zone.

Vom Grundprinzip her spielen die Rams meist die gleiche Formation, aus der sie aber diverse Plays spielen können, sowohl auf dem Boden als auch durch die Luft. Viel geht über Play Action, Crossing Patterns und gerne auch Pre-Snap Motion, um Goff zu helfen, die gegnerische Coverage zu entschlüsseln. Eins-gegen-Eins sind die Receiver ohnehin schwer zu covern - Goff hat eher gegen Zones so seine Probleme, setzt lieber auf die individuelle Klasse der Receiver, Separation zu schaffen.

Dagegen stellen die Patriots eine Secondary, die sich phasenweise in sehr guter Verfassung präsentierte. Stephon Gilmore schaffte es ins All-Pro-Team und war laut Pro Football Focus der beste Cornerback der Saison. Auf der anderen Seite wechseln sich Jason McCourty und J.C. Jackson ab. Devin McCourty ist in aller Regel der Deep Safety, während ein Chung oder Harmon eher in der Box positioniert sind und wahlweise gegen den Tight End, den Lauf oder als Blitzer eingesetzt werden.

Zudem dürfte Jonathan Jones im Slot gegen Reynolds agieren und ist vielleicht die größte Schwachstelle dieser Gruppe. Die spannende Frage wird sein, wie genau New England die Rams-Offense attackieren wird in diesem Teil des Feldes. In erster Linie sind sie ein Team, das Man-Coverage bevorzugt, gerade weil Gilmore diese Shutdown-Qualitäten mitbringt. Doch Goff ist eben gegen Zones schwächer. Auch stellt sich die Frage, ob ein Cooks aufgrund seines Speeds gedoppelt werden wird.

Letztlich bringen die Rams aber so viel individuelle Klasse in diesem Vergleich mit, dass sie wohl leicht die Nase vorn haben.

Vorteil: Rams.

Receiver/Tight Ends Patriots vs. Secondary Rams

  • Julian Edelman, Chris Hogan, Phillip Dorsett, Rob Gronkowski, Dwayne Allen und Cordarrelle Patterson vs. Marcus Peters, LaMarcus Joyner, John Johnson, Aqib Talib, Troy Hill, Nickell Robey-Coleman, Sam Shields

Trotz einiger personeller Probleme - auch aufgrund der Sperre von Edelman zum Start - stellten die Patriots in der Saison dennoch die viertbeste Pass-Offense der Liga (32,9 Prozent DVOA). Die Rams wiederum stellten die neuntbeste Defense gegen den Pass (0,2 Prozent DVOA).

Von der Grundidee her agieren die Patriots ähnlich wie L.A. in dem Sinne, dass auch sie gerne eine Grundformation (21-Personnel) stellen und daraus eigentlich alles Mögliche spielen können. Wie üblich ist Edelman Bradys Go-to-Receiver, der gerade in den Playoffs wieder zur Höchstform auflief und nur noch Jerry Rice in Sachen Playoff-Receptions vor sich hat.

Die Rollen von Hogan und Dorsett wurden in den letzten Wochen im Vergleich zur Regular Season auch immer prominenter, während die Tight Ends meist zum Blocking genutzt wurden, sowohl im Pass- als auch im Laufspiel. Gronkowski ist hier zuvorderst zu nennen. Gegen KC machte er sein bestes Receiving-Spiel seit Monaten, ist aber sicherlich auch einer der Hauptgründe, warum Brady kaum berührt wurde und das Laufspiel so fließend funktioniert. Gegen die imposante Front der Rams dürfte er erneut eine ganze wichtige Rolle in diesem Teil des Spiels haben.

Die Rams stehen defensiv vor allem für ihre Zone-Cover-Qualitäten. Peters und Talib sind physisch stark und gelten als Ballhawks, während die Hauptrolle in diesem Spiel wohl auf Nickell Robey-Coleman fallen wird, denn als Nickelback bekommt er es wohl zumeist mit Edelman zu tun, der Woche für Woche zeigt, dass er harte Hits einstecken kann. Hier bahnt sich ein sehenswerter Zweikampf an.

Spannend wird auch die Frage, wer denn konkret gegen Gronk spielen wird. Vor Jahren wurde Talib in Diensten der Patriots ob seiner Größe und Präsenz schon auf Tight Ends angesetzt, ist dies nun wieder eine Option, zumal Dorsett und Hogan auf Außen nicht unbedingt die körperlich stärksten Receiver darstellen?

Viel wird auch davon abhängen - im Übrigen auch wenn die Rams ihre Offense auf dem Feld haben - wie genau die Schiedsrichter hinschauen werden in Sachen Kontakt nach fünf Yards. Beide Teams gelten defensiv als äußerst kontaktfreudig und werden aggressiv zu Werke gehen - wenn man sie lässt.

Vorteil: Patriots.

Offensive Line Rams vs. Defensive Line Patriots

  • Andrew Whitworth, Rodger Saffold, John Sullivan, Austin Blythe, Rob Havenstein vs. Trey Flowers, Lawrence Guy, Malcom Brown, Adrian Clayborn

Die Offensive Line der Rams, angeführt von Whitworth, gilt gemeinhin als eine der besten Units der Liga. Sie sind klar die Nummer 1 in Sachen Adjusted Line Yards (5,49) und in der Pass-Protection mit einer Adjusted Sack Rate von 5,4 Prozent auf Platz 6 in der Liga anzutreffen.

Diese Line ermöglicht es Goff, den Ball extrem lange zu halten. Mit durchschnittlich 2,94 Sekunden hat er die sechstlängste Zeit, um den Ball loszuwerden. Sicherlich ist das manchmal zu viel, aber die Line gibt ihm diesen Luxus.

Auf der anderen Seite sind die Patriots bekanntlich nicht das beste Team, wenn es darum geht, Druck nur über ihre vier Down-Linemen zu erzeugen. Das liegt aber auch an Belichicks Philosophie, in diesem Bereich konservativer vorzugehen und nicht zu aggressiv auf Sack zu gehen. Das Ziel ist es in erster Linie, die Edge zu setzen und niemanden über Außen laufen zu lassen.

Entsprechend ist ihre Adjusted Sack Rate von 5 Prozent die drittschlechteste der Liga. Wenn sie Sacks erzielen - oder Pressure erzeugen -, dann meist durch Blitzes oder Coverage-Sacks in Kooperation mit der Secondary.

Aufpassen müssen die Rams aber dennoch auf Trey Flowers, der sicher die höchste Qualität aller D-Liner New Englands mitbringt. Isoliert betrachtet jedoch steckt in der O-Line der Rams mehr Qualität als in der D-Line New Englands.

Vorteil: Rams.

Offensive Line Patriots vs. Defensive Line Rams

  • Trent Brown, Joe Thuney, David Andrews, Shaq Mason, Marcus Cannon vs. Ndamukong Suh, Michael Brockers, Aaron Donald

Auf der anderen Seite steht die O-Line der Patriots in Sachen Adjusted Sack Rate mit nur 3,8 Prozent an der Spitze der NFL. Auch im Run-Blocking gehören sie mit 5,03 Adjusted Line Yards zur Top-3. Im Vergleich zum letzten Super Bowl gab es zwei Veränderungen: Links ist nun Trent Brown der Starter, der den ebenfalls zuverlässigen Nate Solder adäquat ersetzte, während im Vergleich zum Vorjahr Cannon nach Verletzung zurück ist und ein deutliches Upgrade gegenüber Cameron Fleming darstellt.

Diese Line ließ in den Playoffs keinen einzigen Sack zu und erlaubte ganze drei QB-Hits. Hier muss aber auch erwähnt werden, dass die Hilfe der Tight Ends und der generellen Tendenz von Brady, einen Ball schnell loszuwerden - er hielt den Ball im Schnitt nur 2,61 Sekunden - ebenfalls wichtige Faktoren waren.

Die 3-Men-Front der Rams wiederum wird im Pass-Rush freilich noch von den Outside Linebackern unterstützt, was diesen Vergleich etwas schwieriger gestaltet. Doch auch für sich betrachtet bringt kaum eine D-Line mehr Qualität mit als diese. Der mit Abstand beste D-Liner - und Defensivspieler - der Liga, Aaron Donald, ist so eine Macht, dass er sicherlich jede O-Line durchbrechen könnte. Die Patriots werden ihn unter Garantie doppeln und teilweise auch Gronk auf ihn ansetzen. Im Lauf werden sie zudem nicht in seine Richtung gehen.

Daneben zeigte indes Ndamukong Suh in den letzten Wochen große Form und schaffte 1,5 Sacks gegen die Saints, dazu insgesamt vier QB-Hits insgesamt in den Playoffs.

Wenn man so will, könnte sich in diesem Bereich das Spiel entscheiden.

Ausgeglichen.

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