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NFL Playoffs: Rams, Seattle und Co. - Stärken und Schwächen der NFC-Teams

Von Jan Dafeld
SPOX blickt auf die Stärken und Schwächen der NFC-Playoff-Teams.
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NFC Playoffs: New Orleans Saints (1. Seed)

Die Stärken der New Orleans Saints

Gäbe es da nicht dieses ewige Duo drüben in New England, Drew Brees und Sean Payton wären das eingespielteste Quarterback-Head-Coach-Duo der NFL. Payton kennt die Stärken und Tendenzen seines Quarterbacks perfekt, Brees hat das Scheme über die Jahre mehr und mehr verinnerlicht und perfektioniert. Dass der 39-Jährige in den letzten zwei Saisons zwei Mal einen neuen Rekord in puncto Completion Percentage aufstellte, ist kein Zufall. Die Vorzüge des perfekten Zusammenspiels zwischen Spieler und Coach bzw. dessen Scheme können kaum überschätzt werden.

Darüber hinaus verfügt Brees in der Offense über zwei absolut überragende Matchup-Waffen. Sowohl Michael Thomas als auch Alvin Kamara gehören auf ihrer Position zum Besten, das die Liga zu bieten hat. Das Trio Brees-Thomas-Kamara sucht zumindest in der NFC seinesgleichen. Dass Brees in der Lage und auch willens ist, auch unerfahreneren und unbekannteren Spielern zu vertrauen, ist bekannt. Eine Antwort auf Thomas und Kamara zu finden, ohne andere Bereiche komplett zu vernachlässigen, könnte für Defenses zu einer Mammutaufgabe werden.

Defensiv kristallisiert sich die Defensive Line über die letzten Wochen derweil mehr und mehr zu einer echten Stärke heraus. Cameron Jordan fliegt als Edge-Defender immer noch unter dem Radar, zudem spielt Defensive Tackle Sheldon Rankins eine richtig starke Saison. Auch Rookie Marcus Davenport wird immer mehr zu einem Faktor. Auf dem Niveau der Eagles oder der Bears mag die Saints-Line zwar nicht ganz sein, vor Probleme stellen kann sie gegnerische O-Lines in den kommenden Wochen aber ohne jede Frage.

Die Schwächen der New Orleans Saints

Über Wochen schien die Offensive Line der Saints eine ihrer größten Stärken zu sein. Brees spielte aus einer sauberen Pocket, Terron Armstead war der vielleicht beste Left Tackle der Liga. Seit der 27-Jährige verletzt ausfällt, bietet New Orleans allerdings ein anderes Bild. Die Offense litt merklich unter den Problemen im Pass-Blocking - nicht nur gegen die Cowboys. In Week 16 feierte Armstead ein kurzes Comeback, musste jedoch vor Spielende wieder vom Feld. Sollten die Saints ohne ihren zweitteuersten Offensivspieler in ihr erstes Playoff-Spiel gehen, wäre das eine massive Schwächung.

Dazu stellt sich die Frage, wie flexibel Brees, Payton und die Saints-Offense sein können. Thomas und Kamara sind ohne Zweifel überragende Waffen, in kritischen Momenten tendierte New Orleans jedoch hin und wieder dazu, sich zu sehr auf sein Duo zu fokussieren. Die Cowboys konzentrierten sich in ihrem beeindrucken Sieg über die Saints besonders darauf, Kamara und Thomas aus dem Spiel zu nehmen und hatten damit vor allem bei Third Downs großen Erfolg. Natürlich ist das leichter gesagt als getan, nur wenige Teams verfügen überhaupt über das Spielermaterial, um dies konstant zu vollbringen. New Orleans muss allerdings darauf achten, nicht vorhersehbar zu werden. Die Rückkehr von Ted Ginn als eine weitere Option könnte hier helfen.

Zu guter Letzt bleibt der Kopf. Es ist noch kein Jahr her, dass die Saints bereits mit eineinhalb Beinen im NFC Championship Game standen und dieses durch einen der wahnsinnigsten Momente der Playoff-Geschichte verpassten. Wird das in den Gedanken der Saints - und vor allem Safety Marcus Williams - eine Rolle spielen, sobald es in den kommenden Wochen zu einer ähnlichen Situation kommt?