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NFL Week 11 Roundup: Saints zerlegen den Champion - Broncos schocken Chargers

Von SPOX
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Detroit Lions (4-6) - Carolina Panthers (6-4)

Ergebnis: 20:19 (7:7, 3:0, 3:0, 7:12) BOXSCORE

  • Am Ende war es hochdramatisch - in einem Spiel, das Carolina so nie hätte verlieren müssen. Cam Newton (25/37, 357 YDS, 3 TD, INT) hatte gerade D.J. Moore gegen Detroits Top-Corner Darius Slay zum Touchdown gefunden, für den Rookie war es die Krönung einer herausragenden Partie mit 7 Catches für 157 Yards. Und Carolian wollte, Sekunden vor dem Ende, Alles: Die Panthers spielten die 2-Point-Conversion aus, statt mit dem PAT auszugleichen - doch Newton brachte den Ball nicht zu einem komplett offenen Receiver.
  • Und auch davor hatte Carolina sich selbst im Weg gestanden. Die Panthers hatten Probleme mit den kurzen, schnellen Pässen von Matthew Stafford (23/37, 220 YDS, TD) und auch in der Run-Defense gegen Kerryon Johnson - der dann aber mit einer Knieverletzung raus musste.
  • Gleichzeitig verschoss Carolina nach einem herausragenden Catch-and-Run durch Moore das kurze Field Goal sowie einen PAT spät in der zweiten Hälfte und Newton, der zwischenzeitlich ebenfalls angeschlagen raus musste, warf einen Pick klar in Coverage.
  • Das waren letztlich zu viele Fehler gegen ein Lions-Team, das sich nach mehreren desolaten Auftritten auch ohne den verletzten Marvin Jones verbessert, oder zumindest stabilisiert präsentierte. Die Defense konnte den Run überraschend gut verteidigen, Kenny Golladay (8 REC, 113 YDS, TD) hatte offensiv die mit Abstand beste Partie, inklusive eines tollen Touchdown-Catches.

Indianapolis Colts (5-5) - Tennessee Titans (5-5)

Ergebnis: 38:10 (7:0, 17:3, 7:0, 7:7) BOXSCORE

  • Für die Colts war es ein vorgezogenes Playoff-Spiel gegen einen Division-Rivalen - und Indianapolis lieferte absolut eindrucksvoll ab. Andrew Luck (23/29, 297 YDS, 3 TD) konnte einmal mehr aus einer sehr häufig auffällig sauberen Pocket agieren, und er hatte das größte, wenngleich unerwartete, Mismatch dieser Partie auf seiner Seite: T.Y. Hilton (9 REC, 155 YDS, 2 TD) zerlegte Titans-Cornerback Adoree' Jackson nach allen Regeln der Kunst.
  • Dazu gehörte ein 68-Yard-Touchdown, als Jackson Hilton in Eins-gegen-Eins-Coverage hatte, genau wie eine tiefe Pass-Interference-Strafe und ein spektakulärer Touchdown an der Seitenlinie. Indianapolis hatte so die Big Plays, präsentierte sich aber gleichzeitig erneut mit einer sehr guten Balance: Die Colts hatten erneut ein solides Run Game und Luck verteilte den Ball gut.
  • Überraschender aber war die Tatsache, dass Tennessees in den vergangenen Wochen deutlich verbesserte Offense gegen eine fraglos schlagbare Colts-Defense derart riesige Probleme hatte. Marcus Mariota (10/13, 85 YDS, INT) fand nie einen Rhythmus und warf nach einem klaren Read-Fehler eine Interception zu Quincy Wilson - und dann musste Tennessees Quarterback noch vor der Halbzeitpause mit einer Ellbogenverletzung raus.
  • Mit Blaine Gabbert (11/16, 118 YDS, TD, INT) und deutlichem Rückstand, hatten die Titans dann keinerlei Chancen mehr auf ein Comeback; und für Tennessee, das die Colts mit Manning oder Luck seit Oktober 2008 nicht mehr geschlagen hat, war es schon von Anfang an ein gebrauchter Tag: Defensive Coordinator Dean Pees musste kurz vor Spielbeginn von Ärzten behandelt werden und wurde anschließend in ein Krankenhaus in der Nähe gebracht. Head Coach Mike Vrabel übernahm die Defense.

Atlanta Falcons (4-6) - Dallas Cowboys (5-5)

Ergebnis: 19:22 (0:3, 6:0, 3:3, 10:16) BOXSCORE

  • Massiv wichtiger Sieg für ein Cowboys-Team, das plötzlich wieder mitten drin ist im Rennen um die NFC East; und ein Erfolg, der wie so viele andere Cowboys-Triumphe in den vergangenen Wochen zustande kam. Zur Halbzeit hatte Dak Prescott (22/32, 208 YDS) 73 Passing-Yards, von denen 34 über einen einzigen Screen Pass zu Ezekiel Elliott zustande kamen - es war erneut Elliott, der dieses Team trug.
  • Dallas' Running Back beendete die Partie mit 23 Runs für 122 Yards und einen Touchdown sowie 7 Catches für 79 Yards - über weite Strecken der Partie war Elliott die Cowboys-Offense. Allerdings bekam er einige Unterstützung von der eigenen Defense: Dallas konnte Matt Ryan (24/34, 291 YDS, TD, INT) mehrfach unter Druck setzen und erwischte ihn drei Mal zum Sack, auch das Run Game der Falcons klappte über weite Strecken überhaupt nicht.
  • Und dennoch blieb die Partie offen, weil Dallas mit seinem inkonstanten Passing Game nicht davonziehen konnte - und Atlanta kämpfte sich zurück: Mit einem Field Goal sowie einem schnellen 6-Play-Drive, der mit einem spektakulären Touchdown von Julio Jones endete, glichen die Falcons aus. Das letzte Wort gehörte aber den Cowboys.
  • Dallas erhielt den Ball mit 1:46 Minuten auf der Uhr und machte sich zu einem 10-Play-Drive auf: Prescott verteilte den Ball gut und präzise im Kurzpassspiel, hatte ein Big Play zu Cole Beasley und drei Sekunden vor dem Ende gelang den Cowboys aus 42 Yards das Game-Winning-Field-Goal!

Baltimore Ravens (5-5) - Cincinnati Bengals (5-5)

Ergebnis: 24:21 (7:0, 6:7, 8:14, 3:0) BOXSCORE

  • War es der Beginn einer neuen Ära in Baltimore? Zumindest war es ein kleiner Ausblick auf die mögliche Ravens-Zukunft: weil Joe Flacco nicht rechtzeitig fit geworden war, kam Lamar Jackson zu seinem ersten Start-Einsatz - und der Rookie-Quarterback hinterließ vor allem mit seiner Vielseitigkeit einen vielversprechenden Eindruck.
  • Mit Jackson (13/19, 150 YDS, INT; 27 ATT, 117 YDS) sah die zuletzt wieder sehr Pass-lastige und dabei ineffiziente Ravens-Offense ganz anders aus, Baltimore war ganz klar auf den Run fokussiert: Zone Reads, Option Plays, verschiedene Run-Konzepte - die Ravens starteten die Partie mit einem 11-Play-TD-Drive, bei dem Jackson keinen einzigen Pass warf. Erst nach 13 Plays gab es den ersten Pass, Jackson stellte eine neue Rushing-Yards-Bestmarke für einen Quarterback in Baltimore auf: Tyrod Taylors Bestmarke aus der 2012er Saison (65 Yards) verdoppelte er beinahe.
  • Baltimore stellte so einen neuen Rushing-Rekord gegen eine Bengals-Defense unter Marvin Lewis auf, doch offenbarte Jackson im Passing Game auch noch deutlich sichtbare Defizite. So hatte er eine Interception, als er sich erst sehenswert Zeit verschaffte - und dann seinen Pass mit zu wenig Touch nicht über den Verteidiger brachte. Die Ravens funktionierten weitestgehend über die TIght Ends und kurze Pässe, Cincinnati kam so in der zweiten Hälfte durch zwei TD-Drives nacheinander zurück in die Partie.
  • Dennoch: Offensiv hatten Andy Dalton (19/36, 211 YDS, 2 TD) insgesamt viel zu wenige konstante Drives. Das lag einerseits an einem weitestgehend nicht vorhandenen Run Game, andererseits aber auch an einem ohne den verletzten A.J. Green zu harmlosen Wide-Receiver-Corps. Abgesehen von Tyler Boyd (4 REC, 71 YDS) erhielt Dalton hier kaum Unterstützung und Baltimore verteidigte die kurzen Pässe mit mehr Underneath-Verteidigern deutlich besser, als im ersten Duell dieser beiden Teams. Und dennoch hatte Cincinnati eine Chance zumindest auf Overtime, aus 52 Yards verfehlte Bullock aber 4 Minuten vor dem Ende. Beim nächsten und finalen Bengals-Drive erzwang Baltimores Defense den Turnover on Downs.