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NFL Power Ranking nach Week 10: Neue Nummer 1, neues Schlusslicht

Das SPOX Power Ranking ist zurück! Wer ist die neue Nummer 1?
© getty
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24. Detroit Lions (3-6)

Platzierung im letzten Ranking: 15

Die Lions sind über die letzten Wochen auseinander gefallen, und besonders alarmierend dabei: in verschiedenen Spielen betraf das verschiedene Mannschaftsteile. Gegen die Vikings war es die Offensive Line, die komplett kollabierte - gegen Chicago dann die Secondary, in der es ohne Darius Slay diverse Coverage-Busts gab. Ganz nebenbei spielt auch Matt Stafford nun schon seit mehreren Wochen alles andere als gut, und die Größenordnung des Verlusts von Golden Tate deutet sich ebenfalls doch sehr deutlich an. Die Lions sind im Passing Game entschieden zu inkonstant, und wenn sie sich nicht auf ihr Run Game stützen können, wackelt die Offense - inklusive der Line, was angesichts der individuellen Klasse nicht passieren sollte. Die Defenes ist im Pass-Rush unterdurchschnittlich und in der Secondary zu anfällig.

23. Denver Broncos (3-6)

Platzierung im letzten Ranking: 26.

Auch nach zehn Spielen ist Denver ein Team, das im grauen Mittelfeld der Liga ist; offensiv mit Case Keenum nicht gut genug, um sich konstant im Wildcard-Rennen zu halten - und da hilft die Verletzung von Center Matt Paradis wenig. Defensiv haben die Broncos mehrere sehr gute Spiele hingelegt, darunter auch gegen die Rams und die Chiefs. Zuletzt gegen die Texans verhinderte dann auch zu konservatives Coaching einen wichtigen Heimsieg. Der Trade von Demaryius Thomas zeigt auch, dass die Zukunft begonnen hat, dabei hilft eine scheinbar starke Draft-Klasse um Sutton, Chubb, Lindsay und Freeman. In diesem Jahr aber geht es mit Keenum und der Offense nicht weiter.

22. Jacksonville Jaguars (3-6)

Platzierung im letzten Ranking: 11.

Gegen die Colts waren Blake Bortles und die Offense nicht das Problem - vielmehr hielt die Offense die Jags überhaupt in der Partie. Die Defense aber wurde von Andrew Luck und der kreativen Colts-Offense teilweise auseinander genommen, und wenn die Jaguars sich nicht auf ihre Defense stützen können, dann hat dieses Team keinerlei Basis, auf die sie bauen kann. Immer mehr drängt sich der Eindruck auf, dass genau das der Fall ist: Die Jags sind defensiv noch immer gut besetzt, aber sie sind weit weg von der Dominanz der vergangenen Saison. Das beginnt mit dem Pass-Rush an der Line of Scrimmage, lässt sich aber auch für die Secondary um Jalen Ramsey feststellen. Und dann reicht es für Jacksonville einfach nicht, um um die Playoffs mitzuspielen; dafür ist diese Offense weder zusammengestellt, noch gut genug.

21. Cincinnati Bengals (5-4)

Platzierung im letzten Ranking: 4.

Schwierige Saison in Cincinnati - wieder einmal. Die Offense startete eigentlich vielversprechend in die Saison, seit einigen Wochen aber sind die Bengals hier auf dem absteigenden Ast; der Verlust von Tyler Eifert macht sich immer stärker bemerkbar, umso mehr, da A.J. Green aktuell ebenfalls ausfällt. Gleichzeitig ist das Run-Blocking nicht so gut wie erhofft, zuletzt hatte Cincinnati in mehreren Spielen Probleme an der Line of Scrimmage - und das defensiv noch mehr als offensiv. Mit ihrem konservativen Pass-Rush sahen die Bengals zuletzt vor allem gegen die starken Lines der Saints, der Chiefs und der Steelers überhaupt kein Land. Die Defense generell ist zu eindimensional, zu statisch und zu harmlos im Pass-Rush. Cincinnati mag noch einige Wochen im Playoff-Rennen mitschwimmen, das scheint aber auch das Maximum für den weiteren Saisonverlauf zu sein. Und dann kann man einmal mehr die Marvin-Lewis-Frage stellen.

20. Baltimore Ravens (4-5)

Platzierung im letzten Ranking: 9.

Vor einigen Wochen schien es noch, als hätten die Ravens die eine wirklich dominante Defense in der NFL. Die Defense ist auch immer noch gut, insbesondere das Spiel gegen die Panthers hat allerdings auch Grenzen aufgezeigt. Die zentrale Feststellung: es gibt dieses Jahr keine Defense, die einem Team konstant Spiele gewinnen kann; und die Ravens haben offensiv im Vergleich zum Saisonstart deutlich abgebaut. Das ist mit (Verletzungs-)Problemen in der Offensive Line zu erklären, doch auch Joe Flacco spielt merklich schlechter, als noch in den ersten Wochen der Saison. Wo das Jahr der Ravens hingeht, wird sich jetzt entscheiden - und vielleicht noch mehr: Joe Flacco könnte möglicherweise mit einer Hüftverletzung für einige Zeit ausfallen, was Lamar Jackson in die Startformation bringt - was nach der Bye Week eine drastische Veränderung der Offense hin zum Run Game, zum Option- und zum Zone-Read-Game mit sich bringen könnte. Das würde ein hohes Potential mitbringen. In beide Richtungen.

19. Cleveland Browns (3-6-1)

Platzierung im letzten Ranking: 18.

Drei AFC-North-Teams in Folge - in einer Reihenfolge, die man vor einigen Wochen noch nicht erwartet hätte. Doch die Entwicklungen in Clevelands Offense seit einigen Wochen sind beachtlich positiv, Baker Mayfield spielt von allen Rookie-Quarterbacks die beste Saison und mit einer besseren Einbindung der Running Backs und Tight Ends ins Passing Game sowie der Rückkehr von Rashard Higgins wirkt Clevelands Offense gefährlicher. Die Probleme in Pass-Protection bleiben, doch parallel sieht das eigene Run Game sehr gut aus; generell haben die Browns nach erstem Eindruck einer Saisonhälfte eine der besten Rookie-Klassen dieses Jahr gedraftet. Das betrifft natürlich auch die Defense, beginnend mit Denzel Ward. Die Browns-Defense hat immer noch ihre Probleme und ist inkonstant, gleichzeitig hat Gregg Williams über die letzten Wochen die Aggressivität etwas runter geschraubt. Das funktionierte gegen Atlanta sehr gut.

18. Washington Redskins (6-3)

Platzierung im letzten Ranking: 19.

Washington hatte von Anfang an einen klaren Stil - und damit einhergehend klare Begrenzungen nach oben. Diese Begrenzungen betreffen das eigene Passing Game, und das ist in der heutigen NFL eine schwere Hypothek. Alex Smith spielt so konservativ wie in vergangenen Jahren - 2017 ausgenommen - so häufig zu beobachten war, gleichzeitig haben die Redskins diverse Verletzungsprobleme (Jamison Crowder, Paul Richardson, Chris Thompson), wodurch auch das Kurzpassspiel nicht funktioniert; und zu allem Überfluss setzt Washington Jordan Reed merkwürdig ineffizient ein. Jetzt kommen auch noch mehrere Ausfälle in der Offensive Line - darunter beide Starting-Guards für den Rest der Saison - dazu, so dass die Redskins ihre Identität im Run Game ebenfalls nicht mehr so umsetzen können. Das erscheint wie eine zu große Hypothek, auch für die fraglos gut besetzte defensive Front. Gleichzeitig müssen die anderen Teams in der Division Washington auch erst einmal abfangen.

17. Dallas Cowboys (4-5)

Platzierung im letzten Ranking: 23.

Wäre Washingtons Offense nicht derart durch Verletzungen dezimiert, die Redskins wären einige Plätze höher. So habe ich die Cowboys aktuell einen Spot davor, da sprechen wir aber von Teams auf Augenhöhe. Dallas hatte jetzt eindrucksvolle Siege gegen die Jaguars sowie am Sonntag in Philly, die eine unglückliche Pleite in Washington sowie ein Debakel gegen Tennessee einrahmen. Dallas ist im Passing Game insgesamt noch immer anfällig, egal, ob man von den Receivern, dem Scheme oder Dak Prescott selbst spricht. Aber: man sieht einige positive Tendenzen, nicht zuletzt seit der Verpflichtung von Amari Cooper. Die Offensive Line ist immer noch sehr gut, auch wenn man das Fehlen von Travis Frederick deutlich merkt, während Ezekiel Elliott eine richtig gute Saison spielt. Und die Defense hat eine Front, die sich vor niemandem verstecken muss: mit einem klaren Nummer-1-Pass-Rusher in Demarcus Lawrence, gefährlichen Spielern in Crawford und Irving und einem super Linebacker-Duo durch den Leistungssprung von Jaylon Smith und Rookie Leighton Vander Esch. Außerdem ist Byron Jones einer der besseren Cornerbacks dieser Saison, und schon hat man das Rezept für ein potentielles Playoff-Team. Wenn, ja wenn das Passing Game endlich konstant funktioniert.