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NFL: Power Ranking nach Draft und Free Agency - die Einordnung vor dem Sommer

SPOX präsentiert das Power Ranking zum Start des langen Offseason-Sommers.
© getty
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8. Pittsburgh Steelers (13-3)

Platzierung nach der Free Agency: 7

Die Linebacker-Baustelle bleibt das große Thema in Pittsburgh. Schon vor der Free Agency war das durch die Situation um Ryan Shazier der Fall, nach Draft und Free Agency scheint Jon Bostic tatsächlich als Starter eingeplant. Doch auch eine andere Idee ist sichtbar: Die Verpflichtung von Morgan Burnett sowie die Picks von Terrell Edmunds und Marcus Allen zusätzlich zu Starting-Safety Sean Davis legen nahe, dass Pittsburgh auf mehr 3-Safety-Sets bauen und vermehrt Linebacker in Sub-Packages raus nehmen könnte. Stilistisch sollte Martavis Bryant nach seinem Trade zu den Raiders durch James Washington ersetzt werden, auch wenn Washington nicht auf Bryants Talent-Level ist. Die Offensive Line und die Defensive Line gehören beide noch immer zur Liga-Spitze, mit Le'Veon Bell und Big Ben dahinter sind die Steelers 2018 nochmals All-In. Ich hätte mir dennoch eine Linebacker-Lösung gewünscht, auch wenn dafür ein Draft-Trade nötig gewesen wäre.

7. Green Bay Packers (7-9)

Platzierung nach der Free Agency: 8

Über Jahre hinweg haben Packers-Fans mit großen Magenschmerzen an ihre eigene Defense gedacht, und das völlig zu Recht. Diese Bedenken könnten nach der bisherigen Offseason tatsächlich eher früher als später der Vergangenheit angehören: Der Coordinator-Wechsel hin zu Mike Pettine verspricht mehr Aggressivität und ist ein klares Upgrade. Die Verpflichtung von Muhammad Wilkerson gibt den Packers eine weitere Pass-Rush-Präsenz an der D-Line, Clay Matthews dürfte angesichts des Spielermaterials in der Mitte (Jake Ryan, Blake Martinez, Oren Burks) wieder auf der für ihn passenderen Edge-Position zum Einsatz kommen. Vor allem aber wurde die Secondary mit Jaire Alexander, Josh Jackson und Tramon Williams enorm aufgewertet, was gut zu Pettines aggressiver Vorgehensweise passt. In Kombination mit einem wieder genesenen Aaron Rodgers, dessen neuester Waffe Jimmy Graham und einem jungen, großen Receiver-Pool muss man die Packers wieder in den Kreis der Titel-Kandidaten zählen.

6. Atlanta Falcons (10-6)

Platzierung nach der Free Agency: 6

Eines der komplettesten Teams der NFL. Neuzugang Brandon Fusco dürfte direkt in der Interior Offensive Line starten, eine der größeren Baustellen in der vergangenen Saison. Die einzige echte Problemzone daneben war die Interior Defensive Line - hier hätte Atlanta mehr Ressourcen rein stecken können, gerade um den Pass-Rush zu unterstützen. Isaiah Oliver ist ein hervorragender dritter Outside-Corner, wenn auch vorerst ein Luxus-Pick. Die Defense auf dem zweiten und dritten Level sollte aber vor Explosivität nur so strotzen. Das Receiver-Corps mit Julio Jones, Mohamed Sanu und seit dem Draft Calvin Ridley - der beste Route-Runner dieser Klasse und ein glänzendes Gegenstück zu Jones - wird für gegnerische Defenses ein Albtraum.

5. Los Angeles Rams (11-5)

Platzierung nach der Free Agency: 5

Mit ihren wenigen hohen Picks haben die Rams noch ganz gut Value mitgenommen im Draft: Perspektivische Hilfe für die Offensive Line sowie Ogbonnia Okoronkwo als möglicher Pass-Rush-Steal in der fünften Runde. Letzteres war die klar größte Baustelle in L.A., nachdem die Rams bekanntermaßen in der Free Agency eine neue Benchmark für Aggressivität gesetzt haben: Die Verpflichtungen von Marcus Peters und Aqib Talib geben den Rams ein ultra-aggressives Ball-Hawking-Cornerback-Duo, das glänzend mit dem neuen Defensive-Tackle-Duo bestehend aus Aaron Donald und Ndamukong Suh funktionieren sollte - vorausgesetzt, all die neuen Spieler funktionieren auch alle zusammen. Die Theorie: Mehr schneller Pressure über die Mitte führt zu mehr überhasteten Pässen und gibt den Cornerbacks mehr Chancen, ihre Spielweise in Interceptions umzumünzen. Die Rams haben auf dem Papier viele Bausteine, um die Liga in Turnovern anzuführen, einzig das ILB-Corps macht noch etwas Sorgen. Offensiv ersetzt Brandin Cooks Sammy Watkins, der Abgang von Tavon Austin wird niemandem auffallen. Die viel spannendere Frage: Wie verläuft die Entwicklung von Jared Goff?

4. New Orleans Saints (11-5)

Platzierung nach der Free Agency: 3

Draft-Trades und Reaches spielen hier nur eine sehr untergeordnete Rolle, dafür gibt's schließlich die Draft Grades. Aus diesem Blickwinkel betrachtet haben die Saints einen der talentiertesten - wenn auch noch sehr rohen - Edge-Spieler dieser Draft-Klasse in Marcus Davenport abgestaubt und damit auch eine ihrer seit Jahren größeren Baustellen bedient, nachdem sie Demario Davis in der Free Agency verpflichtet und die Middle-Linebacker-Position so adressiert haben. Damit sollten zwei Problemzonen in der vergangenen Saison stabiler aufgestellt sein, die Tight-End-Position dagegen bleibt noch ein Fragezeichen. Gleichzeitig aber wurde das Receiving-Corps durch die Verpflichtung von Cameron Meredith jüngst nochmals aufgewertet. Fantasy-Sleeper-Tipp: Rookie Boston Scott, der in der sehr Screen-lastigen Offense der Saints für zusätzliches Spektakel sorgen könnte.

3. New England Patriots (13-3)

Platzierung nach der Free Agency: 4

Die Patriots hatten einen Aderlass in der Free Agency, das ist unbestreitbar. Allerdings wird das Bild zunehmend klarer: Tom Brady und Rob Gronkowski werden weitermachen, Jason McCourty kann vorübergehend den zweiten Outside-Corner-Spot besetzen und Danny Shelton macht in der Gap-Controlling-Front der Pats viel Sinn. Cordarrelle Patterson gibt Belichick einen explosiven Returner, Julian Edelman kehrt nach seiner Verletzung genauso zurück wie Derek Rivers. Dazu Adrian Clayborn für die Edge-Position, Rookie Duke Dawson als ernsthafte Slot-Starter-Option, Isaiah Wynn als potentieller neuer Left Tackle und Sony Michel als ein 3-Down-Back, wie ihn New England seit einer Weile nicht mehr hatte. Schlägt Braxton Berrios ein, gibt's sogar einen stilistischen Danny-Amendola-Ersatz. Die Patriots sind einmal mehr der AFC-Favorit, da besteht für mich nicht der Ansatz eines Zweifels.

2. Minnesota Vikings (13-3)

Platzierung nach der Free Agency: 1

Dass Minnesota mit Quarterback Kirk Cousins den dicksten Fisch der Free Agency sowie dazu Sheldon Richardson verpflichtet hat, zeigt klar, dass sich dieses Team mitten im Titel-Fenster sieht. Und das völlig zu Recht: Minnesota hat eine der drei besten Fronts der Liga, mehrere Elite-Spieler in der Secondary, eines der Top-Receiver-Duos und ganz nebenbei kommt Dalvin Cook nach seiner Verletzung zurück. Der Draft kostete die Vikes aber den Platz ganz oben an der Sonne. Ich bin fest davon ausgegangen, dass man früh die Interior Offensive Line adressiert. Cornerback Mike Hughes ist ein wichtiger Spieler, gerade für die Zukunft dieser Defense - bei Brian O'Neill als Tackle (und Remmers dann als Guard) bin ich aber noch skeptisch. Hercules Mata'afa und Holton Hill als Undrafted Free Agents dagegen könnten beide den Kader schaffen.

1. Philadelphia Eagles (13-3)

Platzierung nach der Free Agency: 2

Die Eagles erobern die Pole Position zurück, weil sie trotz ihres limitierten Pick-Kapitals einen sehr guten Draft hingelegt haben. Dallas Goedert könnte sich als der beste Tight End dieser Klasse entpuppen, die Kombination mit Zach Ertz macht das Leben für Carson Wentz einfacher - und auch für Nick Foles, sollte der zu Saisonbeginn spielen müssen. Das wohl größte Loch, der Slot-Corner-Spot, könnte schnell durch Avonte Maddox gestopft werden und nach den Verpflichtungen von Michael Bennett und Haloti Ngata - die die Abgänge von Vinny Curry und Allen Beau auffangen - gelang mit Josh Sweat ein Draft-Steal für die Defensive Line. Philadelphias größte Stärke sollte so auf dem Vorjahres-Level bleiben, während die Offense noch flexibler und schwerer ausrechenbar ist. Der Titelverteidiger ist das Team to beat.