NFL

Die heimlichen Helden der New England Patriots

Von Pascal De Marco
Trey Flowers spielt für die New England Patriots in den Playoffs überragend.
© getty
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Rex Burkhead (RB)

Über viele Jahre hinweg war Rex Burkhead ein Special-Teams-Spieler bei den Cincinnati Bengals und konnte erst im vierten Jahr unter Marvin Lewis regelmäßige Snaps spielen. Die Pats holten Burkhead vor dieser Saison und fanden sofort einen Weg, ihn in das Spiel einzubinden. Zwischenzeitlich war Burkhead sogar Führender in Sachen Snaps im Pats-Backfield, nach einer Verletzung reduzierten sich aber die Zahlen bis hin in die Playoffs.

Burkhead lief gegen die Jaguars mit Knieproblemen nur einmal und konnte dabei 5 Yards ergattern. Für ihn gilt aber selbiges wie für Hogan: Die Bye Week vor den Playoffs kommt zur idealen Zeit. Er kann nochmal ein wenig Ruhe bekommen und den Rhythmus vor dem wichtigsten Spiel des Jahres dann wiederfinden. Burkhead war gerade in der Red Zone eine sehr effektive Waffe und könnte daher auch im Super Bowl eine prominente Rolle spielen.

Patrick Chung (S)

Wenn man in der Patriots-Defense über variabel einsetzbare Spieler wie Flowers spricht, dann kommt man nicht daran vorbei, auch Chung zu erwähnen. Schon früh in der Saison mussten die Pats aufgrund von Verletzungsproblemen auf Cornerback auf Three-Safety-Looks setzen, doch kann man derartige Ausfälle aufgrund von Spielern wie Chung abfangen.

Chung spielte neben Devin McCourty und Malcolm Butler die meisten defensiven Snaps im Kader und ging auch in den Special Teams zu Werke. Er wurde als Outside-Corner, als Nickelback, als Safety und sogar in der Box als Outside-Linebacker eingesetzt. Belichick schätzt Chungs besondere Stärken im Tackling, seine Fähigkeit, so viele Positionen zu verteidigen ist aber der eigentliche Grund für die enorm hohen Snap-Zahlen Chungs.

James Develin (FB)

Die Patriots sind eines von wenigen Teams, die ihren Fullback noch konstant einsetzen. Sein Werdegang ist unkonventionell, war er doch an der Universität noch als Defensive Lineman gelistet um anschließend im Draft nicht ausgewählt zu werden und selbst bei den Cleveland Browns im Tryout zu scheitern.

Develin war bereits auf der Suche nach einem Job im Ingenieurswesen als Bill Belichick ihn in anrief. Nun spielt er bei jedem Play mit enorm hohem Einsatz und schafft durch seine Blocks Freiraum für die Running Backs. Seine starke Saison hat ihm eine Pro-Bowl-Nominierung eingebracht.

Da die Patriots immer wieder auf der Suche nach Matchup-Vorteilen sind, um den Gegner anzugreifen, hat Develin längst auch eine Rolle im Passing Game übernommen. Er ist der Spieler, der die Defense in ihre Base-Formation zwingt, um sich dann kurz vor dem Snap als Outside-Receiver aufzustellen. Das hilft Brady beim Lesen und beim Sezieren der Defense.

Malcom Brown (DT)

Erst in seinem dritten Jahr scheint der ehemalige Erstrunden-Pick in der Liga angekommen zu sein. Seine Rolle im Pass-Rush war nie besonders hoch einzuordnen, doch gingen die Snap-Zahlen mit dem verbesserten Spiel in der Run-Defense rapide nach oben: Wo es in seiner Rookie-Saison 2015 noch 46,5 Prozent waren, sind es 2017 62,3 Prozent gewesen.

Die Stärke von Brown liegt klar im Run-Stop und während er in dieser Saison einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht hat, wurde er später durch eine Verletzung wieder etwas zurückgeworfen. Für die Playoffs war er aber wieder zurück und überzeugte vor allen Dingen gegen die Jaguars mit vier Tackles. Da die Run-Defense auch gegen die Eagles eine elementare Rolle einnehmen wird, wird Brown auch im Super Bowl eine wichtige Rolle erhalten - es könnte sein Job sein, Philadelphias Center zu attackieren.

David Andrews (C)

Vor der Saison verlängerten die Patriots den Kontrakt mit Andrews für neun Millionen Dollar über die nächsten drei Jahre. Der 2015 ungedraftete Center wurde in dieser Saison sogar zum Captain ernannt. Dabei ist die Geschichte von Andrews eher als eine eines Underdogs einzuordnen, gilt er auf seiner Position mit 1,91 Meter tendenziell als Undersized.

Belichick weiß ob der besonderen Rolle zwischen Center und Quarterback und versucht Andrews mit jeder Menge Selbstvertrauen auszustatten, welches er mit sehr guten Leistungen zurückzahlt. Andrews hat von Pro Football Focus für seine Saison die viertbeste Note aller Center bekommen.

Wenn Belichick über Andrews spricht, so lobt er seine "Instinkte". Andrews adjustiert die Blocking-Aufgaben seiner Line-Kollegen bei Defensive-Movements korrekt und erlaubt sich keine physischen oder technischen Fehler. Auch er zählt zu den Spielern, die sich in Minnesota keine Patzer erlauben dürfen und dennoch so gut wie nie erwähnt werden.

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