NFL

Power Ranking: Wer stürmt in die Playoffs?

SPOX präsentiert das dritte Power Ranking der laufenden NFL-Saison
© getty

Week 13 steht vor der Tür und damit wird auch schon das letzte Viertel der Regular Season eingeleitet! Das dritte SPOX Power Ranking der laufenden Saison gibt die finale Einschätzung für das Playoff-Rennen: Wer konnte sich gegenüber dem Power Ranking vor vier Wochen steigern? Wer muss seinen Playoff-Traum begraben? Besonders stark in der Spitze vertreten ist die NFC South, das Top-Quartett teilen sich AFC und NFC brüderlich.

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32. Indianapolis Colts (aktuelle Bilanz: 3-8)

Platzierung im vergangenen Ranking: 30

Viel gibt es nicht, das man Colts-Fans für die verbleibenden fünf Wochen noch an die Hand geben kann - die Verletzung von Cornerback Rashaan Melvin ist nur der jüngste von vielen personellen Rückschlägen in der Defense, die im Pass-Rush weiter sehr zahnlos daherkommt. Offensiv ist kein Team in Pass-Protection anfälliger, das Passing Game hat zunehmend weniger gute Phasen oder selbst Momente als in den ersten Spielen von Jacoby Brissett und im Run Game sind wenige Teams ineffizienter. T.Y. Hilton kann noch immer mal ein Spiel an sich reißen, so wie vor einigen Wochen gegen Houston. Die Colts aber sind aktuell in fast allen Mannschaftsteilen massiv inkonstant, und das nicht nur aufgrund der regelmäßigen Einbrüche in den zweiten Hälfte von Spielen.

31. Miami Dolphins (4-7)

Platzierung im vergangenen Ranking: 29

Für Dolphins-Fans muss sich die laufende Saison mehr und mehr anfühlen wie ein Alptraum. Als möglicher Playoff-Kandidat im August ging es mit der Verletzung von Ryan Tannehill stetig bergab. Und heute? Die Offensive Line ist im Run-Blocking desolat, die Pass-Defense nicht nur auf dem Linebacker-Level ein riesiges Problem und weder Cutler noch Moore helfen der Offense irgendwie weiter. Die Entscheidung, Jay Ajayi weg zu traden, macht die Offense bislang nicht - wie teilweise erhofft - flexibler und dass jetzt Damian Williams aufgrund einer Schulterverletzung vorerst ausfällt, hilft natürlich wenig. Die defensive Front kann Gegnern noch immer Probleme bereiten, das bekamen die Patriots am Sonntag trotz des deutlichen Sieges zu spüren. Dennoch gilt: Den Dolphins steht im Frühjahr womöglich ein größerer Umbruch bevor.

30. Cleveland Browns (0-11)

Platzierung im vergangenen Ranking: 31

DeShone Kizer hat inzwischen auch regelmäßig einige positive Szenen, nach wie vor aber ist es schwer vorstellbar, dass ein Head Coach und Play-Caller seinem Rookie-Quarterback über das Scheme weniger Hilfe geben könnte, als Hue Jackson das in diesem Jahr macht. Das Run Game hat sich einigermaßen gefangen, defensiv sieht man mehr und mehr, warum Myles Garrett ein guter Nummer-1-Pick war. Generell bringt die Front trotz einiger Verletzungen (Ogbah, Collins) noch immer viel Qualität mit - wenn aber, wie gegen Cincinnati am Sonntag, die Run-Defense bröckelt, ist die ganze Defense extrem anfällig. Mit der Secondary nämlich werden die Browns in dieser Saison nicht viele Matchups gewinnen.

29. New York Giants (2-9)

Platzierung im vergangenen Ranking: 24

Der Auftritt in Washington zu Thanksgiving war ein offensiver Offenbarungseid. Die Giants haben keinerlei Kreativität im Passing Game, Evan Engram kämpft mit Drops und die Running Backs können nichts kreieren. Und all das, obwohl sich die Offensive Line tatsächlich einigermaßen stabilisiert hat. New York steht ein schwieriger Schlussspurt bevor, und was man dabei von der Defense bekommt, scheint eine Wundertüte zu sein: Nach desolaten Auftritten gegen die Rams und die 49ers wirkten die Giants in Washington gegen eine stark angeschlagene Redskins-Offense wieder verbessert, doch wie verlässlich ist das? Für Nummer-1-Cornerback Janoris Jenkins jedenfalls ist die Saison verletzungsbedingt beendet. Die Tatsache, dass McAdoo mit der Demontage von Eli Manning ein weiteres großes Fass aufmacht und wir jetzt Geno Smith sehen, kostet New York nochmals Plätze. In New York könnte der Umbruch schon vor dem Saisonende weiter gehen.

28. San Francisco 49ers (1-10)

Platzierung im vergangenen Ranking: 32

Kurz war das ungeplante Debüt für Jimmy Garoppolo gegen Seattle - kurz aber gefüllt mit jeder Menge Hoffnung. Die Niners haben sich im Run Game deutlich stabilisiert, während defensiv die Front bereits Gegner dominieren kann. Offensiv, wo sich der Ausfall von Pierre Garcon definitiv bemerkbar macht, sieht man die Handschrift von Kyle Shanahan generell schon immer wieder aufblitzen. Die Gemeinsamkeit all dieser einzelnen Punkte? Es sind eher Momentaufnahmen, San Francisco hat noch nicht die Qualität und die Konstanz, um all das dauerhaft umzusetzen. Das Potential aber ist, das wird immer deutlicher, in einzelnen Teilen definitiv vorhanden. Jetzt wird jede weitere Bewertung vorerst maßgeblich von den endlich anstehenden Auftritten von Garoppolo als Starter abhängen.

27. Chicago Bears (3-8)

Platzierung im vergangenen Ranking: 27

Der Ausfall von Leonard Floyd tut einem bisher sehr gefährlichen Pass-Rush weh und sollte die Secondary noch verwundbarer machen. Insgesamt aber haben die Bears nach wie vor eine der ligaweit stabileren Defenses, in den vergangenen Wochen - das Spiel gegen die Eagles mal ausgeschlossen - sah auch die Offensive Line besser aus. Mitchell Trubisky zeigt bereits einen ansehnlichen Deep Ball, vor allem das Kurzpassspiel und die generelle Präzision muss aber noch enorm verbessert werden. Dann wird das Passspiel auch statistisch deutlich effizienter daherkommen, als das aktuell (6,3 Yards pro Pass, 10 Touchdowns, 9 Interceptions) der Fall ist. Mit dem eigenen Run Game aber haben die Bears eine offensive Identität, die dem Rookie in seiner Entwicklung noch viel helfen wird und in Kombination mit der Front kann Chicago Gegnern das Leben schwer machen. Noch aber sind die Defizite, und damit ist neben Trubiskys Entwicklung in allererster Linie das Receiving-Corps gemeint, aber zu signifikant für größere Sprünge.

26. Tampa Bay Buccaneers (4-7)

Platzierung im vergangenen Ranking: 25

Die Kombination aus mangelndem Pass-Rush und Problemen in der Secondary ist wohl nur in Oakland vergleichbar groß. Die Bucs bekommen schon das ganze Jahr über keinen Druck auf gegnerische Quarterbacks, die 15 Sacks bisher (Liga-Tiefstwert) sind nur eine von vielen Statistiken, die das bestätigen. Die Folge: Lediglich Indianapolis lässt mehr Yards pro Pass zu (8,2) als Tampa Bay (8,1). Offensiv zeigt Ryan Fitzpatrick die Hochs und Tiefs, die man von ihm erwarten kann und Mike Evans wird trotz aller Probleme auch dieses Jahr wohl die 1.000 Yards knacken. Das größere Problem aber ist die Tatsache, dass die Bucs einerseits ihr Run Game überhaupt nicht ins Rollen bringen und andererseits kaum ein ernsthaftes Downfield-Element in ihrem Spiel haben. Immerhin: Winstons Comeback steht am Sonntag bevor. Angesichts des bisherigen Saisonverlaufs sollten die Bucs aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine Schulterverletzung handelt, allerdings vorsichtig sein. Für Demar Dotson und Ali Marpet ist die Saison nämlich seit einigen Tagen beendet, die O-Line wird also eher anfälliger.

25. Denver Broncos (3-8)

Platzierung im vergangenen Ranking: 18

Man kann es nicht anders sagen: Die Offense der Denver Broncos ist ein einziges Chaos. Die Pass-Protection ist desolat, die Running Backs machen aus solidem Run-Blocking zu wenig. Das Quarterback-Karussell dreht sich von Trevor Siemian zu Brock Osweiler zu Paxton Lynch und jetzt wieder zurück zu Siemian - zwar weil Lynch verletzt ist, sein Auftritt gegen Oakland und die mehr als schlagbare Raiders-Defense gibt Broncos-Fans aber wenig Hoffnung, in Lynch tatsächlich den Quarterback der Zukunft gefunden zu haben. Das Problem bei all dem: Die Defense hat im Laufe der Saison ebenfalls abgebaut. Niemand anderes als die Broncos-Defense hat bisher die meisten Touchdown-Pässe zugelassen, und das obwohl der Pass-Rush noch immer zu den ligaweit besseren gehört. Immerhin die Run-Defense gehört ebenfalls noch in die NFL-Elite, das jedoch reicht angesichts der zahlreichen Probleme in Mile High nicht.