NFL

Zeke-Show! Auch Steelers und Bell dominieren

Von SPOX
Ezekiel Elliott erzielte gegen die 49ers drei Touchdowns
© getty
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Chicago Bears (3-4) - Carolina Panthers (4-3)

Ergebnis: 17:3 (7:0, 10:3, 0:0, 0:0) BOXSCORE

  • Die letzten Wochen haben es schon stark angekündigt, spätestens jetzt muss sich Carolina fragen: Was ist die offensive Identität dieses Teams? Und das beginnt bei der Offensive Line: Im ersten Viertel hatten die Bears bereits drei Sacks, am Ende standen sie bei derer fünf. Carolina wird keine Spiele gewinnen, wenn die Offensive Line weiter so auftritt.
  • Denn die Panthers hatten, angesichts der enormen Line-Probleme fast schon selbstredend, erneut auch kein Run Game, so dass wieder einmal viel zu viel auf den Schultern von Cam Newton (21/34, 211 YDS, 2 INT; 9 ATT, 50 YDS) ruhte. Der hatte einige beeindruckende Plays gegen Pressure, aber auch wieder einmal mehrere wilde, ungenaue Würfe - sowie eine grausame Interception Mitte des vierten Viertels.
  • Die Schlagzeilen aber gehörten einem Bears-Verteidiger: Eddie Jackson schnappte sich zunächst einen Fumble, nachdem Curtis Samuel einen Pitch nicht unter Kontrolle bekam, und trug den zum Touchdown zurück. Wenig später fing er einen abgefälschten Newton-Pass ab und lief erneut in die Endzone! Jackson ist damit der erste Spieler seit Antonio Cromartie 2007 mit einem Pick Six und einem Fumble-Return-Touchdown in einem Spiel!
  • Offensiv derweil war es genau der Ansatz, den Chicago auch beim Sieg über Baltimore schon gezeigt hatte: Fokus auf das Run Game (obwohl das dieses Mal gar nicht sonderlich gut funktionierte), möglichst wenig Verantwortung in die Hände von Mitchell Trubisky (4/7, 107 YDS) und dann das Spiel mit der eigenen Front Seven gewinnen. Chicago machte schlicht weniger Fehler als Carolina, bestrafte defensiv die Panthers-Fehler eiskalt und konnte so das Kunststück vollbringen, mit vier eigenen Pass-Completions ein NFL-Spiel zu gewinnen.

Cleveland Browns (0-7) - Tennessee Titans (4-3)

Ergebnis: 9:12 OT (0:3, 3:3, 3:0, 3:3, 0:3) BOXSCORE

  • Die Browns bleiben chaotisch. Nachdem Hue Jackson innerhalb von acht Tagen von Kizer zu Hogan und wieder zurück zu Kizer gewechselt hatte, erlebte der Rookie einen weiteren brutalen Nackenschlag. Kizer (12/20, 114 YDS, 2 INT) spielte mitunter gar nicht so schlecht, hatte aber erneut bittere Interceptions, die Browns halfen Tennessee zudem mit mehreren Strafen bei kritischen Third und Fourth Downs.
  • So zog Jackson erneut innerhalb des Spiels die Quarterback-Reißleine - dieses Mal übernahm Cody Kessler für Kizer! Und auch Kessler (10/19, 121 YDS, INT) leistete sich einen Pick und spielte alles andere als überzeugend, Kevin Byard schnappte sich alle drei Interceptions.
  • Jacksons Job dürfte schon seit Wochen am seidenen Faden hängen, das um ein weiteres Kapitel erweiterte Quarterback- Debakel dürfte seine Aktien nicht gerade verbessern. Fast am deutlichsten reagierten die Fans allerdings auf eine Verletzung: Joe Thomas musste mit einer Trizepsverletzung raus, damit endete die unglaubliche Serie von 10.636 Snaps in Folge für Clevelands Left Tackle.
  • Gespielt wurde dann aber auch noch, und wer einen dominanten Auftritt Tennessees bei einem vermeintlich deutlich schlechteren Team erwartet hatte, sah sich getäuscht. Obwohl Tennessee von zahlreichen Browns-Fehlern profitierte, war von einem Klassenunterschied überhaupt nichts zu sehen.
  • DeMarco Murray (18 ATT, 59 YDS) hatte wenig Erfolg, insgesamt spielte die Browns-Defense extrem gut. Das galt endlich auch einmal für die Secondary, Marcus Mariota (21/34, 203 YDS) hatte einen schwachen Nachmittag. So ging es nach Clevelands Ausgleich aus 54 Yards 51 Sekunden vor dem Ende bis in die Overtime, wo schließlich ein 47-Yard-Field-Goal einen Titans-Sieg ohne Touchdown besiegelte. Ein Sieg ist ein Sieg, die Titans aber bleiben ein absolut wackliges, inkonstantes Team.

Green Bay Packers (4-3) - New Orleans Saints (4-2)

Ergebnis: 17:26 (7:0, 7:7, 0:9, 3:10) BOXSCORE

  • Ohne den verletzten Aaron Rodgers waren natürlich alle Augen auf Green Bays Backup-Quarterback Brett Hundley gerichtet - doch war es Saints-Quarterback Drew Brees (27/38, 331 YDS, TD, 2 INT), der zunächst im Rampenlicht stand. Von seinen ersten neun Pässen waren zwei Picks, davon einer in der Packers-Endzone. Brees wirkte anfangs schlicht von der Rolle.
  • Als Brees seine zweiten Pick geworfen hatte, hatte Hundley noch keine Completion auf dem Konto und überhaupt nur zwei Pässe geworfen - hatte die aber zunächst auch nicht nötig. Green Bay nämlich baute seine Offense genau so auf, wie sie es mussten: Das Run Game dominierte von Anfang an, namentlich Aaron Jones. Der Rookie startete vor Ty Montgomery und erlief insgesamt bei 17 Versuchen 131 Yards und einen Touchdown.
  • Doch die positiven ersten Eindrücke der Offense und der Defense waren nicht von Dauer. Hundley (12/25, 87 YDS, INT) knackte letztlich die 100-Passing-Yard-Marke nicht, sein bestes Play des Tages war unter dem Strich ein 14-Yard-Touchdown-Run. Er konnte seine Athletik mehrmals zeigen, die Offense war aber wie erwartet stark limitiert.
  • Brees dagegen fing sich und konnte seinerseits auf ein gutes Run Game, getragen von Ingram und Kamara, vertrauen. Doch auch das Passspiel wurde besser: Vor allem Ted Ginn (7 REC, 141 YDS) gab der Offense gegen die Packers ein wichtiges Speed-Element, Kamara war einmal mehr intensiv in die Offense eingebunden. Brees' Touchdwon-Pass war Nummer 500 für den zukünftigen Hall-of-Famer.

Buffalo Bills (4-2) - Tampa Bay Buccaneers (2-4)

Ergebnis: 30:27 (3:6, 7:0, 7:7, 13:14) BOXSCORE

  • Verrücktes Spiel in Buffalo - das eigentlich überhaupt nicht verrückt hätte werden dürfen! Die Bills kontrollierten das Spiels zu Beginn des dritten Viertels scheinbar, LeSean McCoy (23 ATT, 91 YDS, 2 TD; 5 REC, 31 YDS) sowie Logan Thomas hatten für die ersten Touchdowns des Spiels gesorgt. Tampa derweil wackelte, Jameis Winston (32/44, 384 YDS, 3 TD, INT) hatte nach seiner Schulterblessur noch einige Probleme.
  • Vor allem aber defensiv hatten die Bucs mit den Scrambles von Tyrod Taylor (20/33, 268 YDS, TD; 6 ATT, 53 YDS) große Schwierigkeiten, während die Bills-Defense zwei Fumbles erzwang. Aber: Tampa kämpfte sich zurück. Winston fand zwei Mal O.J. Howard zum Touchdown, einmal war Howard nach einem Play-Action-Fake komplett ungedeckt.
  • Es wurde dann noch dramatischer: Lavonte David schlug McCoy den Ball aus der Hand - 8:30 Minuten vor dem Ende ein potentiell kritischer Turnover! Mike Evans drehte das Spiel endgültig mit einem tollen Catch in der Endzone, die Bills aber hatten nach ihrer Bye-Week offensiv eines ihrer besten Saisonspiele. So gelang ein blitzartiger Drive, den McCoy zum Ausgleich abschloss. Im Gegenzug schlug die Defense Humphries das Ei aus der Hand und Sekunden vor dem Ende gelang Buffalo doch noch der Game Winner!
  • Einmal mehr ein Problem für Tampa: Trotz einiger guter Runs von Doug Martin (20 ATT, 49 YDS) hatten die Bucs erneut kein konstantes Run Game. Derweil war die Secondary insbesondere für Big Plays viel zu anfällig.
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