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Es geht um einfach alles

Für Quarterback Kirk Cousins und die Washington Redskins geht es in Week 17 um alles
© getty

Vorhang auf für ein echtes Endspiel - zumindest für die Washington Redskins (8-6-1)! Die Redskins empfangen in Week 17 die New York Giants (10-5), für das Team aus der Hauptstadt geht es um die Playoffs. Mit einem Sieg ist Washington aller Voraussicht nach dabei, den Giants stellt sich eine delikate Frage. Die erwartet auch die Redskins - womöglich schon ab Montag. Zu sehen gibt es das Spiel im Rahmen der RedZone-Konferenz (Start: 19 Uhr) am Sonntag ab 22.25 Uhr live auf DAZN!

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Allzu lange muss man sich nicht umhören, um den aktuellen Tenor aus Washington einzufangen. "Ein unglaublich wichtiges Spiel. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", brachte es Receiver DeSean Jackson auf den Punkt und Safety Will Blackmon fügte hinzu: "Wir müssen gegen New York einfach gewinnen."

Das Szenario ist schließlich denkbar simpel: Verlieren die Redskins, sind sie raus aus dem Playoff-Rennen. Gewinnen sie, gibt's zum ersten Mal seit 1991/92 in aufeinanderfolgenden Jahren Postseason-Football für die Hauptstadt - vorausgesetzt, Green Bay und Detroit trennen sich im Sunday Night Game nicht Unentschieden.

Dass die Redskins überhaupt in dieser Situation sind, haben sie sich selbst zuzuschreiben: Ein 34-Yard-Field-Goal hätte den Sieg über die Bengals in London bedeutet, stattdessen gab es ein Remis und gegen ein Panthers-Team, für das es um nichts mehr geht, setzte es vor zwei Wochen eine unglaublich bittere Heimpleite, die einem Team mit Playoff-Hoffnungen schlicht nicht passieren darf.

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Doch die Konkurrenz spielte mit, und so hat Washington nach dem 41:21-Sieg in Chicago sein Schicksal fast wieder in der eigenen Hand. "Für uns wäre es selbstredend keine erfolgreiche Saison, wenn wir es nicht in die Playoffs schaffen", stellte Head Coach Jay Gruden klar. "Das ist seit Saisonbeginn unser Ziel. Immer wenn du es nicht in die Playoffs schaffst, egal, wie deine Bilanz lautet, ist das irgendwo eine Enttäuschung. Wir haben ein gutes Team und das Gefühl, dass wir dabei sein sollten."

Ein Arsenal voller Waffen

Der Blick in die Statistiken gibt Gruden Recht, zumindest teilweise. Washington hat eine der explosivsten Passing-Offenses, 8,1 Yards pro Pass stehen zu Buche - ligaweit sind nur die Atlanta Falcons (sensationelle 9,2) hier noch besser.

Ebenfalls nur Atlanta hat mehr Passspielzüge mit wenigstens 20 Yards Raumgewinn auf dem Konto als die Redskins (76), die mit Slot-Waffe Jamison Crowder, Speedster DeSean Jackson, dem verlässlichen Pierre Garcon und den beiden starken Tight Ends Vernon Davis und Jordan Reed ein genauso vielseitiges wie tief bestücktes Arsenal rund um Quarterback Kirk Cousins herum aufbieten können.

Die wichtigste Waffe für Cousins ist wohl Reed, und der Tight End soll seine Schulterverletzung endlich weitestgehend im Griff haben. "Wichtig ist, dass er sich wohl fühlt und den Arm problemlos ausstrecken kann. Er ist auf dem richtigen Weg", gab sich auch Gruden optimistisch.

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Ebenfalls Grund zur Zuversicht bietet die eigene Offensive Line, die insgesamt zur Ligaspitze gehört, vor allem aber in Pass-Protection ganz oben mitspielt. Gegen die starke Giants-Front ein wichtiges Element, um Cousins die Zeit zu geben, die er braucht. Auch Running Back Rob Kelley, der zuletzt mit stärkeren Fronts (0,9 Yards pro Run gegen Carolina, 3,9 gegen die Eagles) einige Probleme hatte, sollte mehr Lücken bekommen, als Running Backs gegen die Giants in den vergangenen Wochen.

Defensive? Baustellen!

Defensiv dagegen erscheint Grudens Argument in einem ganz anderen Licht: Die Redskins lassen noch immer zu viel in der Pass-Defense zu, vor allem aber ist die Run-Defense ein riesiges Problem.

Hier sah Washington zuletzt gegen Chicago (5,3 Yards pro Run) und Carolina (4,5) wenig überzeugend aus, nachdem in den Wochen davor schon Ryan Mathews (4 Yards pro Run) und David Johnson (4,6) erfolgreich durch die Redskins-Defense marschiert waren.

Sowohl in der Red-Zone-Defense, als auch bei Third Down gibt es darüber hinaus offensichtliche Defizite. "Wir hatten einige Ausfälle, gerade bei den Safetys", betonte Gruden. Tatsächlich hat Washington mit DeAngelo Hall, Will Blackmon und Deshazor Everett gleich drei Corner auf Safety ausprobiert, Halls Saison endete bereits Ende September mit einem Kreuzbandriss jäh.

Spieler schonen? Gemischte Gefühle in New York

Und die Giants? Trotz der Pleite gegen die Eagles in der Vorwoche ist das Playoff-Ticket bereits fest gebucht, und auch der Nummer-5-Seed ist schon fix in der Hand der G-Men - nach oben und nach unten geht mit Blick auf das Playoff-Seeding in Week 17 nichts mehr.

Folgerichtig kamen unter der Woche Fragen darüber auf, wer im bedeutungslosen Regular-Season-Finale womöglich geschont werden sollte. Odell Beckham etwa? Vielleicht Eli Manning? Letzterer hatte laut der New York Post eine klare Antwort parat: "Ich gehe davon aus, dass ich spiele. Ich will gut spielen und gegen einen Division-Gegner einen guten Rhythmus finden. Darum geht es." Nötig wäre es, immerhin haben die Giants in keinem der letzten vier Spiele die 20-Punkte-Marke geknackt.

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Linebacker Jonathan Casillas fügte hinzu: "Es wäre hart für uns, nicht zu versuchen, Washington zu schlagen - wenn ihr versteht, was ich meine. Ich glaube, (Head Coach Ben) McAdoo will die Washington Redskins schlagen. Ich will spielen." Nur wenige Sekunden später schob Casillas aber hinterher: "Wenn man Jungs hat, die angeschlagen sind, ist es für die natürlich toll, eine zusätzliche Pause zu bekommen. Und wir haben einige solcher Spieler."

Dazu gehört unter anderem wohl Cornerback Janoris Jenkins, der in Philly bereits passen musste und dessen Ausfall das starke Giants-Scheme empfindlich schwächt. Von derartigen Fällen abgesehen aber sollen die Starter spielen, das betonte McAdoo selbst. Beckham, der es wieder einmal mit Josh Norman zu tun bekommt, ist ohnehin motiviert: "Zu wissen, dass man ein Team aus den Playoffs raus halten könnte, ist ein großes Ding. Wir müssen unsere Leistung abrufen, der Rest kommt von alleine."

Eine Entscheidung mit schwerwiegenden Folgen

Doch selbst wenn New York mit seinen Startern beginnt, es ist zumindest schwer vorstellbar, dass Beckham, Manning, Olivier Vernon und Co. noch im vierten Viertel auf dem Feld stehen - auch wenn McAdoo unter der Woche nicht müde wurde zu betonen: "Das ist Profi-Football. Wir werden dafür bezahlt, zu coachen und zu spielen. Das ist unser Job. Es ist ein Division-Spiel, ein wichtiges Spiel. Wenn Spieler von den Ärzten grünes Licht haben, werden wir sie auch einsetzen."

Für die Giants allerdings gibt es all das mit dem angenehmen Nebeneffekt des Wissens, dass sie auch in der Woche danach ein "wichtiges Spiel" haben. Die Redskins haben diesen Luxus nicht, vielmehr geht es um alles - und bald auch schon um die Zukunft der Franchise.

Denn sollte Washingtons Saison tatsächlich am Sonntag enden, richtet sich der ganze Fokus auf Cousins: Der hatte im Frühling den Franchise Tag erhalten, somit läuft sein Vertrag in der Hauptstadt aus. Washington wird, so es noch nicht geschehen ist, eine Entscheidung treffen müssen - und sollte das so schnell wie möglich machen, um möglichst kein Wettbieten aufkommen zu lassen.

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Gruden hat seinen Standpunkt im Gespräch mit dem MMQB jedenfalls unmissverständlich klar gemacht. Auf die Frage, ob Cousins der Franchise-Quarterback sei, antwortete Washingtons Coach: "Ich wüsste nicht, was er sonst sein soll. Wenn wir über die Zahlen sprechen: Er hat in den letzten beiden Jahren 17 Spiele sowie einen Division-Titel gewonnen und seine Statistiken sprechen eine eindeutige Sprache. Ich wüsste nicht, was er über die letzten zwei Jahre mehr hätte machen sollen."

Letztlich sei es doch so: "Wenn man das Feld betritt - gibt dir dein Quarterback eine Chance, das Spiel zu gewinnen? Und wir glauben, dass er das tut." Am Sonntag hat Cousins die nächste Chance, das zur Crunchtime zu beweisen.

Week 17 im kompletten Überblick

Das SPOX-NFL-Tippspiel, Week 17:

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