NFL

Unfassbares Drama in Green Bay

Von SPOX
Ameer Abdullah: 104 Yards - und doch kein Touchdown
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Oakland Raiders (4-5) - Minnesota Vikings (7-2) 14:30 (0:10, 14:19, 0:0, 0:10) BOXSCORE

Es sollte der Tag von Adrian Peterson werden - doch zur Halbzeit war das noch nicht offensichtlich. Da hatte "All Day" erst 49 Yards auf dem Konto, und die Arbeit machten andere. Zuerst die Defense, die im ersten Viertel nur 29 Yards zuließ und Derek Carr einmal abfing. Und im zweiten Viertel, als die Raiders durch zwei Touchdown-Pässe von Carr eine 14:13-Führung erobert hatten, schlug Cordarrelle Patterson mit einem 93-Yard-Kick-Off-Return zu - schon stand es wieder 20:14. Quarterback Teddy Bridgewater hatte da erst 83 Passing-Yards (insgesamt 140).

NFL-Offenses unter der Lupe: In der Vielfalt liegt die Kraft

Nach der Pause war das Spiel weiter offen, auch weil gleich zwei Field Goals von Vikings-Kicker Blair Walsh ihr Ziel nicht fanden. Aber ein 34-Yarder saß dann endlich, und als Carr (302 YDS) auch noch einen zweiten Pick warf, nur elf Yards von der Endzone entfernt, schlug Peterson zu, knapp zwei Minuten vor dem Ende. Von der eigenen 20-Yard-Linie nahm er Maß, sprintete rechts durch die Lines und war weg. Ein 80-Yard-Touchdown, das machte für den Abend ganz starke 203 Yards bei 23 Carries.

So brachten es die Vikings auf insgesamt 263 Rushing-Yards, gegenüber lediglich 84 bei den Raiders. Und: Mit der dritten Niederlage der Packers in Serie führen die Vikes plötzlich die NFC North an. Wer hätte das vor wenigen Wochen noch für möglich gehalten? Als nächstes steht der direkte Kracher gegen Green Bay an.

New York Giants (5-5) - New England Patriots (9-0) 26:27 (7:7, 10:3, 6:7, 3:10) BOXSCORE

Der Angstgegner ist bezwungen! Zum ersten Mal seit 2008 schlagen die Patriots die New York Giants, ihre Nemesis aus den Super Bowls 42 und 46, und halten den Traum von der perfekten Saison weiter am Leben. Dabei ging es aber hoch her - erst in der vorletzten Sekunde konnte Stephen Gostkowski mit einem 54-Yard-Field-Goal für den Endstand und für riesigen Jubel an der Seitenlinie sorgen.

Zuvor schenkten sich beide Teams nichts. Eine frühe Führung der Pats durch Tight End Scott Chandler glich Odell Beckham Jr. mit einem 87-Yard-Touchdown prompt aus - seine Verteidiger hatten sich nach dem Catch gegenseitig über den Haufen gerannt. Die Patriots verloren dann früh Receiver Julian Edelman aufgrund einer Knöchelverletzung, was den Pass-Apparat von Tom Brady (334 YDS, 2 TDs, INT) teilweise ins Stocken geraten ließ. Manning (361 YDS, 2 TDs) fand dann kurz vor der Pause Dwayne Harris für die 17:10-Führung, und nach dem Seitenwechsel legten die Hausherren ein Field Goal nach.

Die Pats mussten kontern - und taten es. Einen Punt trug Danny Amendola gleich 82 Yards zurück - und es hätte sogar zum Touchdown gereicht, wäre er nicht vom eigenen Mann umgerannt worden. Egal, LeGarrette Blount (66 YDS, TD) rammte den Ball über die Linie, und auch ein Sack-Fumble von Brady - den Ball schnappte sich übrigens der Deutsche Tackle Markus Kuhn - konnten die Giants nicht zum Ausbau ihrer 23:17-Führung nutzen. Also fand Brady Rob Gronkowski zum 76-Yard-Touchdown über die Mitte. Wie schon bei OBJ rannten sich dessen Bewacher über den Haufen. Kaum zu glauben.

Aber die Giants kamen noch einmal, weil Brady wenig später kurz vor der Endzone einen Pick in die Arme Trumaine McBride warf. Mit etwas über zwei Minuten zu spielen standen sie vor der Endzone der Pats, aber seeehr fragwürdiges Clock Management führte nur zu einem Field Goal, mit 1:50 Minuten auf der Uhr. Genug für Brady, der im letzten Drive unter anderem ein 4th-and-10 verwandelte. Den Rest machte Gostkowski. Die Pats marschieren.

Denver Broncos (7-2) - Kansas City Chiefs (4-5) 13:29 (0:10, 0:9, 0:3, 7:13) BOXSCORE

Was für ein bitterer Tag für Peyton Manning! Der Mann, der so ziemlich fast alle Quarterback-Rekorde in der NFL hält, der fünfmal zum MVP gekürt wurde, und der gegen die Chiefs den Rekord von Brett Favre für die meisten Passing Yards in der Historie der Liga brach - er beendete seinen Tag auf der Bank, ersetzt von Backup Brock Osweiler. Die ganze Woche über hatte Manning schon auf der Verletztenliste der Broncos mit Fußproblemen gestanden, dann wurde kurzfristig auch noch eine Rippenverletzung öffentlich.

NFL-Defenses unter der Lupe: Der Weg des größten Widerstandes

So ging der 39-Jährige, der mit vier Operationen am Nacken und ohne Gefühl in den Fingerspitzen gleich mehrfach angeschlagen in die Partie - und die Probleme und Fehler der bisherigen Saison vervielfachten sich: Gegen eine gut aufgelegte, extrem motivierte und einfach nur perfekt eingestellte Chiefs-Defense flatterten die Pässe noch mehr als sonst, nichts wollte funktionieren. Das Resultat war nicht schön 5/20 für 35 Yards und vier Interceptions, bevor er ohne einzigen Punkt von Osweiler erlöst wurde. Für den neuen NFL-Rekord, der nun bei 71.871 Yards steht, wurde er im ersten Viertel kurz geehrt, aber das interessierte da niemanden, am wenigsten Manning selbst. Unterstützung durch das Running Game gab es mal wieder nicht.

Die Defense der Broncos schlug sich angesichts einer nicht existenten Offense wacker, auch ohne Aqib Talib und Pass Rusher DeMarcus Ware konnte man keinen Turnover provozieren und war irgendwann natürlich auch frustriert. Safety TJ Ward ließ sich zu einer Attacke gegen Receiver Jeremy Maclin hinreißen und wurde aus dem Spiel geworfen. Die Chiefs begnügten sich mit fünf Field Goals und zwei Touchdowns von Receiver Charcandrick West (insgesamt 161 Yards Raumgewinn). Osweiler schlug sich ganz ordentlich (14/24, 146 YDS, TD, INT).

Seattle Seahawks (4-5) - Arizona Cardinals (7-2) 32:39 (0:0, 7:22, 10:3, 15:14) BOXSCORE

AnalyseCardinals gewinnen Thriller in Seattle

Cincinnati Bengals (8-0) - Houston Texans (3-5) (Di., 2.30 Uhr im LIVESTREAM FOR FREE)

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