NFL

Der tiefe Fall des Genies Chip K.

Die Philadelphia Eagles haben einen besorgniserregenden Fehlstart hingelegt
© getty
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16. Indianapolis Colts (2-2)

(@Texans, Patriots, Saints, @Panthers)

Neben Miami und Philadelphia sind die Colts eine der Enttäuschungen der bisherigen Saison. Die so hochgelobte Offense ist nicht einmal im Ansatz auf dem Level, das viele Experten vermutet hatten, gerade Quarterback Andrew Luck erlebte hinter einer schwachen O-Line einen waschechten Fehlstart in die Saison. Defensiv bleiben die altbekannten Probleme: Gegner erlaufen gegen die Colts 4,1 Yards pro Run und 119,5 Yards pro Spiel. Kombiniert mit einem der bis dato schwächsten Pass-Rushs der Liga (fünf Sacks) bedeutet das einfach gesagt: Zu viele gegnerische Punkte. Dennoch kann Indy mit einem Sieg in Houston einen Division-Konkurrenten distanzieren, das Duell mit den Patriots wird dann zeigen, wo die Colts wirklich stehen.

15. Dallas Cowboys (2-2)

(Patriots, @Giants, Seahawks, Eagles)

Schon jetzt ist es aus Cowboys-Sicht eine Saison unter dem Motto: "Was wäre gewesen, wenn...?" Was wäre gewesen, wenn sich Quarterback Tony Romo nicht das Schlüsselbein gebrochen hätte? Was wäre gewesen, wenn sich Receiver Dez Bryant nicht einen Knochen im Fuß gebrochen hätte? Zumindest eines lässt sich darauf bereits sagen: Dallas hätte gute Chancen, bei 4-0 zu stehen. Zu allem Überfluss riss sich Lance Dunbar bei der Niederlage in New Orleans mutmaßlich das Kreuzband und Sean Lee erlitt eine Gehirnerschütterung. Die Offense ist ohne Romo und Bryant schlicht nicht schlagkräftig genug und Dallas läuft angesichts der anstehenden schweren Aufgaben Gefahr, im Playoff-Rennen zu weit in Rückstand zu geraten. Zumindest erhält die Defense nach abgesessener Sperre Linebacker Rolando McClain und Pass-Rusher Greg Hardy zurück. Doch von Brandon Weeden und Co. muss mehr kommen.

14. Baltimore Ravens (1-3)

(Browns,@49ers, @Cardinals, Chargers)

Nur Dank Kicker Josh Scobee sowie dem Steelers-Verletzungspech setzte es für die Ravens im vierten Spiel nicht die vierte Niederlage, Baltimore taumelt bislang durch die Saison. Die Gründe liegen auf der Hand: Durch den Achillessehnenriss von Terrell Suggs fehlt der Defense der Leader und ein wichtiger Pass-Rusher, was sich auch auf die Secondary auswirkt. Offensiv haben die Ravens (und damit meine ich Offensive Coordinator Marc Trestman) den Abgang von Trestmans Vorgänger Gary Kubiak überhaupt nicht auffangen können, O-Line und Running Game sind längst nicht auf dem Vorjahres-Level. Zudem hat Baltimore akuten Receiver-Bedarf, außer Steve Smith herrschen hier viele Unsicherheiten - und Smith wird mit einer Rückenverletzung mindestens gegen Cleveland ausfallen...

13. San Diego Chargers (2-2)

(Steelers, @Packers, Raiders, @Ravens)

Früh in der Saison ist einmal mehr klar: Wenige Teams sind von ihrem Quarterback so abhängig wie San Diego von Philip Rivers. Der Comeback-Sieg beim Auftakt gegen Detroit war herausragend, gegen Cleveland zauberte Rivers die nächste Gala (358 YDS, 3 TDs, kein Turnover) aufs Parkett. O-Line und die Front Seven bleiben Sorgenkinder, Rookie-RB Melvin Gordon kommt aber immer besser rein und bildet zusammen mit Danny Woodhead ein explosives RB-Duo. In der Division an Denver vorbei zu kommen, wird einmal mehr schwer. Doch ein Wildcard-Platz ist definitiv drin - wenn, ja wenn Rivers seine Form hält.

12. Buffalo Bills (2-2)

(@Titans, Cincinnati, @Jaguars, Dolphins)

Buffalo ist stark in die Saison gestartet, doch die Pleite gegen die Giants am Sonntag war ein unerwarteter Dämpfer. Die Bills brauchen konstant dominante Auftritte ihrer starken Defensive Line, um im Playoff-Rennen mitzuhalten, und sorgen sich gleichzeitig um ihr Running Game: Das offensive Rückgrat des Teams muss vorerst ohne LeSean McCoy (Oberschenkel) und womöglich auch ohne den starken Rookie Karlos Williams (Gehirnerschütterung) auskommen. Wie groß die Verzweiflung ist? Trent Richardson wurde am Dienstag zum Probetraining eingeflogen. Achja: Quarterback Tyrod Taylor ist eine der Positivüberraschungen der bisherigen Saison.

11. Minnesota Vikings (2-2)

(Chiefs, @Lions, @Bears, Rams)

Vom Auftakt-Debakel in San Francisco, über die Demontage der Chargers, bis hin zur Beinahe-Überraschung in Denver - es war schon im ersten Viertel eine Achterbahnfahrt für Minnesota. Die Offensive Line offenbart die erwarteten Lücken, gerade in Sachen Pass Protection sieht die durch Verletzungen dezimierte Einheit nicht gut aus. Zum Leidwesen von Teddy Bridgewater, der nicht nur schon 13 Sacks einstecken musste, sondern auch insgesamt noch nicht in der Saison angekommen zu sein scheint. Dennoch ist Besserung in Sicht und vier Siege aus den nächsten vier Spielen durchaus denkbar: Die eigene Front Seven ist bislang herausragend und Adrian Peterson findet langsam aber sicher seinen Rhythmus. Jetzt muss allerdings auch von den Wide Receivern mehr kommen...

10. New York Giants (2-2)

(49ers, @Eagles, Cowboys, @Saints)

Was soll man sich auf diese New York Giants nur zusammenreimen? Die G-Men warfen ihre ersten beiden Spiele mit unerklärlichen Fehlern weg, nur um dann Washington und Buffalo zu dominieren - zwei Defenses, bei denen man eigentlich davon ausgehen konnte, dass New Yorks O-Line Probleme bekommen könnte. Doch die Giants haben bislang in vier Spielen nur vier Sacks zugelassen und die Offense kommt, auch wenn Victor Cruz weiter ausfällt, immer besser in die Saison rein. Die Run-Defense sah gegen Buffalo beeindruckend aus, in der komplett offenen Division könnte New York, vor der Saison fast undenkbar, der lachende Dritte sein. Immerhin kommt Jason Pierre-Paul (womöglich) auch irgendwann zurück.

9. New York Jets (3-1)

(Redskins, @Patriots, @Raiders, Jaguars)

Der Sieg über (ein zugegebenermaßen sehr schwaches) Miami war das nächste Statement. Die Jets haben eine klare, aus besten Rex-Ryan-Zeiten stammende, Identität: Ein starkes und konsequentes Running Game über Chris Ivory, der in der Form seines Lebens scheint, gepaart mit einer der besten Defenses der Liga. Doch im Gegensatz zur Ryan-Ära versprühen die Jets unter Todd Bowles deutlich mehr Bodenhaftung: Große Ansagen sucht man vergebens und die kreativen Blitze in der Defense bereiten, zusammen mit der starken Secondary, gegnerischen Offenses Kopfzerbrechen. Die große Frage bleibt: Wie weit kann Ryan Fitzpatrick dieses Team bringen?

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