NFL

Verwirrung um Brady-Sperre

Von Adrian Franke
Der Stand heute: Brady wird die ersten vier Spiele der neuen NFL-Season verpassen
© getty

Eine mögliche außergerichtliche Einigung bezüglich der Vier-Spiele-Sperre gegen Tom Brady spitzt sich zu: Am Mittwoch machten im Zuge des DeflateGate-Prozesses verschiedene Meldungen die Runde. Die Carolina Panthers haben derweil Kelvin Benjamin für die komplette Saison verloren, während sich Eli Manning gegen Gerüchte um seine Gehaltsforderung wehrt. Außerdem: Mike Iupati muss operiert werden.

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Verwirrung um Brady-Sperre: Die Anwälte von Patriots-Quarterback Tom Brady sind weiterhin in Dauergesprächen mit der Gegenseite - aber mit welchem Ziel? Der zuständige Richter Richard Berman hatte beide Seiten angehalten, im Zuge der Sperre eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. ESPN-Reporter Adam Schefter sorgte am Mittwoch für Erstaunen: Laut einer internen Quelle solle Brady eine Sperre inzwischen akzeptieren. Allerdings nur dann, wenn diese aufgrund mangelnder Kooperation mit der Liga verhängt wird - und nicht für die Deflate-Gate-Vorwürfe.

Weder Brady, noch die Pats äußerten sich zu den Berichten, doch einige Stunden später ruderte Schefter wieder zurück. Demnach werde Brady nach wie vor unter keinen Umständen eine Sperre hinnehmen, das kurzzeitig kolportierte Angebot hat es offenbar von Seiten der Liga aus nie gegeben. Auch die NFL-Media-Insider Ian Rapoport und Albert Breer vermeldeten anschließend, dass Brady lediglich einer Geldstrafe zustimmen würde - und das auch nur als Bestrafung für seine mangelnde Kooperation in den Untersuchungen.

Bradys Hartnäckigkeit könnte sich dabei auszahlen: Berichten zufolge soll Richter Berman mit dem Vorgehen der Liga alles andere als einverstanden sein. Unter anderem kritisierte er mit Blick auf das Strafmaß, dass die Liga Bradys Rolle im DeflateGate-Skandal mit der illegalen Nutzung von leistungssteigernden Substanzen gleichsetzt.

Der ausstehende Zeitplan steht derweil fest: Kommt es zu keiner Einigung, müssen sich Brady sowie Commissioner Roger Goodell am 31. August nochmals vor Gericht einfinden. Berman betonte, dass eine Entscheidung für den 4. September in dem Fall nicht garantiert sei. Kommt bis dahin tatsächlich keine Einigung und kein finales Urteil zustande, tritt die Sperre am 5. September vorerst in Kraft.

Saisonaus für Benjamin: Die Carolina Panthers müssen einen herben Rückschlag verdauen: Während einer gemeinsamen Trainingseinheit mit den Miami Dolphins am Mittwoch erlitt Nummer-1-Receiver Kelvin Benjamin ohne Gegnereinwirkung einen Kreuzbandriss. Er wird die komplette Saison verpassen. "Das tut uns für Kelvin natürlich unglaublich leid", erklärte Geschäftsführer Dave Gettleman in einem Statement, "er hat sehr hart gearbeitet, um sich eine starke Saison zu ermöglichen."

Gleichzeitig sei das Team aber "zuversichtlich, dass er die OP und die Reha mit dem gleichen Kampfgeist angehen wird, mit dem er auch alle anderen Herausforderungen zuvor bewältigt hat". Den Panthers fehlt damit aber kurz vor Saisonstart ein Top-Receiver sowie die Deep-Threat. Benjamin verzeichnete in seiner starken Rookie-Saison (73 REC, 1.008 YDS, 9 TDs) acht Catches von mindestens 20 Yards. Kein anderer Panthers-Spieler hatte derer mehr als zwei.

Eli wehrt sich: Zum Wochenbeginn waren Gerüchte über die laufenden Vertragsgespräche zwischen Eli Manning und den New York Giants aufgetaucht. Manning, der in sein letztes Vertragsjahr geht, soll gefordert haben, der bestbezahlte Spieler der Liga zu werden - als dementsprechend groß wurde die finanzielle Lücke zwischen Team und Spieler vermutet.

Am Mittwoch sorgte Manning jetzt für Klarheit: "Diese Berichte sind alle falsch. Das wurde nie gesagt, das kam nie aus meinem Mund. Ich habe das auch nie zu meinem Berater gesagt. Ich weiß nicht, wo die Leute ihre Informationen her bekommen."

Mannings Vater Archie hatte ihn zuvor am Dienstag angerufen und verwundert nachgefragt - so hatte der Giants-QB überhaupt von den Berichten erfahren. Tatsächlich aber denke er überhaupt nicht an seine Vertragssituation: "Ich mache mir da keinen Kopf. Mein Fokus liegt auf dem Training und darauf, dass wir uns verbessern." Nur gelegentlich halte er mit Berater Tom Condon Rücksprache über den Stand der Verhandlungen.

Iupati unters Messer: Die Arizona Cardinals müssen vorerst ohne ihren Königstransfer auskommen: Left Guard Mike Iupati, der aus San Francisco kam und das im Vorjahr so schwache Running Game verbessern sollte, musste das Training am Dienstag abbrechen. Coach Bruce Arians bestätigte am Mittwoch, dass Iupati wegen einer Schwellung im Knie zum Arzt musste - offenbar gibt es jetzt Klarheit.

Übereinstimmenden Berichten zufolge muss sich Iupati einer Arthroskopie unterziehen und wird somit für rund sechs Wochen ausfallen. Neben den verbleibenden Preseason-Spielen würde er so die Regular-Season-Duelle mit den New Orleans Saints, den Chicago Bears und den 49ers verpassen.

Delmas erleidet Kreuzbandriss: Nur Minuten nach Benjamins Verletzung erwischte es im gemeinsamen Training der Miami Dolphins und der Panthers auch Miami: Safety Louis Delmas hat sich ebenfalls einen Kreuzbandriss zugezogen, auch bei Delmas war es eine Verletzung ohne Gegnereinwirkung. Betroffen ist erneut das rechte Knie, in dem sich der 28-Jährige schon in der Vorsaison das Kreuzband gerissen hatte.

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