NFL

Peterson bleibt gesperrt

Von Adrian Franke
Adrian Peterson bleibt für den Rest der Saison gesperrt
© getty

Running Back Adrian Peterson bleibt nach seiner Anklage wegen Kindesmisshandlung für den Rest der Saison gesperrt, will aber in Berufung gehen. Das interne Theater bei den Washington Redskins geht indes weiter. Die Drogenfahndung geht dem Einsatz von Schmerzmitteln in der Liga auf den Grund. Außerdem: Erste Entwarnung bei Julius Thomas und Larry Fitzgerald sowie Ärger um LeGarrette Blount.

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Peterson bleibt gesperrt: Die NFL hat ihre Entscheidung getroffen: Adrian Peterson von den Minnesota Vikings bleibt mindestens bis zum 15. April gesperrt und wird bis dahin auch kein Gehalt kassieren. Als Begründung gab die Liga in einem Statement an, Peterson habe "die Personal Conduct Policy mit der misshandelnden Bestrafung seines vierjährigen Sohnes im vergangenen Mai verletzt". Der MVP von 2012 hatte seinen Sohn mit einem Zweig derart verprügelt, dass der Schnittwunden und Blutergüsse davontrug.

NFL-Commissioner Roger Goodell erklärte zudem in einem Brief an den Running Back: "Der Zeitpunkt Ihrer möglichen Wiedereinsetzung wird von den Ergebnissen der Therapie und der Behandlung abhängen, die mit dieser Entscheidung einhergehen. Wir sind bereit, ein Programm zu starten, dass Ihnen helfen kann. Aber letztlich hängt es von Ihrem eigenen kontinuierlichen Engagement ab."

Peterson hatte Anfang November einen Deal mit der Staatsanwaltschaft ausgehandelt und sich der groben Körperverletzung gegenüber seinem Sohn schuldig bekannt. Dadurch entgeht er einer Haftstrafe und muss neben einer Bewährungs- und Geldstrafe lediglich 80 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Mehrere Experten hatten aufgrund des vergleichsweise milden Urteils damit gerechnet, dass Peterson ab Dezember wieder in der NFL auflaufen könnte.

Allerdings wird der 29-Jährige in Berufung gehen, wie die Spielergewerkschaft NFLPA direkt nach Bekanntgabe des Urteils erklärte: "Die Entscheidung der NFL, Adrian Peterson zu suspendieren, ist ein weiteres Beispiel für die unglaubliche Lücke, die zwischen ihren Zusagen und ihren Handlungen klafft. Seit Adrians Fall läuft, hat die NFL ihre Verpflichtungen, neue Disziplinar-Vorgehensweisen einzuführen, ignoriert. Die NFLPA wird gegen dieses Urteil in Berufung gehen und einen neutralen Gutachter fordern."

Redskins-Coach schießt gegen RG III: Der medial ausgetragene Zoff in der Hauptstadt geht weiter. Nachdem Quarterback Robert Griffin III infolge der Pleite gegen die Tampa Bay Buccaneers gegen die eigenen Mitspieler gestänkert hatte ("Die Peyton Mannings und Aaron Rodgers dieser Welt spielen auch nicht gut, wenn ihre Teamkollegen nicht gut spielen"), kritisierte jetzt Coach Jay Gruden jetzt seinen Mann unter Center.

"Seine Aufgabe ist es, sich um seine Position zu kümmern. Das heißt Beinarbeit, Basics, seine Reads - eben seine Aufgaben auf der Quarterback-Position. Mein Job ist es, mich um alles andere zu kümmern. Und ja, jeder muss sich verbessern, keine Frage. Aber das ist nicht sein Kompetenzbereich. Er soll über sich selbst reden, und das weiß er", so Gruden.

Nach dem Spiel hatte Gruden bereits öffentlich Kritik an seinem Quarterback geübt: "Robert hat einige elementare Fehler gemacht. Seine Beinarbeit war unterdurchschnittlich. Er hat Three-Step-Drops genommen, wo es fünf Schritte hätten sein sollen. Diese Dinge dürfen nicht passieren. Er ist direkt in den gegnerischen Druck gelaufen und hat einige Male die falsche Seite des Feldes anvisiert. Das war nicht einmal ansatzweise das, was wir von unserem Quarterback erwarten."

DEA startet Untersuchungen: Die amerikanische Drogenvollzugsbehörde DEA will dem laut einer Klage von Ex-Spielern unverhältnismäßigen Einsatz von Schmerzmitteln in der NFL auf den Grund gehen. Am vergangenen Sonntag waren einem Bericht von "CBS" zufolge Agenten in mehreren NFL-Stadien vor Ort und haben mit den Mannschaftsärzten gesprochen. Unter anderem die Ärzte der San Francisco 49ers und der Tampa Bay Buccaneers wurden befragt, weitere Untersuchungen sollen in den kommenden Wochen folgen.

Bradshaw droht Saisonaus: Die Heimpleite gegen die Patriots hat für Indianapolis einen zusätzlichen bitteren Nachgeschmack: Coach Chuck Pagano bestätigte am Montag, dass sich Running Back Ahmad Bradshaw das Wadenbein gebrochen hat. Der will jetzt einige Spezialisten konsultieren, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Wahrscheinlich wird er aber auf die IR-Liste gesetzt.

"Das ist wirklich brutal, weil er ein echter Kämpfer ist. Wir werden seine Energie und seine Leidenschaft vermissen", gab Pagano zu. Bradshaw hat in der laufenden Saison bereits insgesamt 725 Yards und acht Touchdowns auf dem Konto, auch als Receiver in der Red Zone war er eine wertvolle Waffe für die Colts.

Ärger um Blount: Wie die "Pittsburgh Post-Gazette" berichtet, verließ Steelers-RB LeGarrette Blount am Montagabend gegen Tennessee vor Ende des Spiels die Bank - ein Fauxpas erster Güte. Blount wollte damit angeblich seine Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen: Der Routinier hatte gegen die Titans keinen einzigen Carry erhalten.

Damit hat es sich Blount aber offenbar im Team endgültig verscherzt. Die Zeitung schnappte auf, dass ein Spieler erklärte, er hoffe, dass Pittsburgh Blount direkt in Tennessee lässt. Mehrere andere Spieler sollen darüber hinaus einen schlechten Einfluss auf seinen jungen RB-Kollegen Le'Veon Bell befürchten. Vor der Saison waren beide bereits zusammen mit Marihuana erwischt worden.

Bills halten an Orton fest: Schon direkt nach der 9:22-Pleite in Miami am Donnerstag hatte Buffalo Bills-Coach Doug Marrone betont, dass er zu keinem Zeitpunkt daran gedacht hatte, seinen Quarterback zu tauschen. Am Montag fügte er laut der Team-Website hinzu: "Ich halte für den Moment an Kyle fest. Wir stellen den auf, der uns die beste Chance auf einen Sieg gibt." Kyle Orton hatte im Laufe der Saison für EJ Manuel übernommen, vor allem in der Red Zone hatte Buffalo mit Orton aber ebenfalls Probleme.

Verletzungsupdates: Montee Balls Leistenverletzung ist im Spiel gegen die St. Louis Rams wieder aufgebrochen, der Running Back wird den Denver Broncos erneut fehlen: Laut der "Denver Post" fällt Ball für zwei bis drei Wochen aus. Auch RB-Kollege Ronnie Hillman (Fuß) fällt am Sonntag aller Voraussicht nach aus, dagegen ist die Knöchelverletzung von TE Julius Thomas wohl nicht allzu schlimm. Thomas kann Insider-Informationen zufolge schon am Sonntag gegen Miami wieder spielen.

Larry Fitzgerald hatte wohl ebenfalls Glück im Unglück: Der Receiver der Arizona Cardinals verletzte sich gegen die Detroit Lions am Knie, kehrte nach einigen Snaps aber ins Spiel zurück. Ersten Berichten zufolge hat er sich zwar eine leichte Verstauchung im Knie zugezogen, soll gegen die Seattle Seahawks am kommenden Sonntag aber dennoch auflaufen können.

Ian Williams wird den San Francisco 49ers dagegen in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Nose Tackle, der sich das Bein gebrochen hat, wurde am Montag auf die IR-Liste gesetzt. Im Gegenzug holten die Niners DT Glenn Dorsey in den 53-Mann-Kader.

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