NFL

Sorgen um Green und Megatron

Von Adrian Franke
Calvin Johnson droht für das Duell gegen die Minnesota Vikings auszufallen
© getty

Die Detroit Lions und die Cincinnati Bengals müssen am Wochenende womöglich ohne ihre Star-Receiver Calvin Johnson und A.J. Green auskommen, während Julius Thomas zur Kasse gebeten wurde. Die Tennessee Titans plagen Verletzungssorgen und die Jacksonville Jaguars tauschen womöglich ihre Running Backs.

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Pause für Megatron?

Calvin Johnson wird das Division-Duell am Sonntag mit den Minnesota Vikings womöglich verpassen. Der Lions-Receiver schlägt sich schon die komplette Saison über mit Knöchelproblemen herum und konnte mehrfach nur Teile der Spiele absolvieren. "Immer, wenn du etwas am Knöchel hast und laufen musst, Richtungswechsel machen musst und so weiter, macht es das schwierig", erklärte Johnson jetzt.

Am Mittwoch verpasste Megatron erneut das Training, Head Coach Jim Caldwell kündigte daher an, dem Receiver womöglich eine Pause zu gönnen, um wieder fit zu werden: "Das ist eine dieser Sachen, die wir von Woche zu Woche betrachten müssen. Er ist ein erfahrener Spieler und kennt seinen Körper besser als jeder andere. Die Ärzte werden sich beraten und uns dann ihre Prognose geben."

Johnson fügte hinzu: "Du willst es ja auch clever lösen. Es sollte nicht so sein, dass man, wenn es am Ende darauf ankommt, seinem Team nicht helfen kann. Deshalb versuchen wir jetzt, das schlau zu lösen."

Green-Verletzung aufgebrochen?

Seit dem zweiten Spieltag schlägt sich A.J. Green bereits mit Problemen am Zeh herum, jetzt gab es offenbar wieder einen Rückschlag: Während den Aufwärmübungen musste Green am Mittwoch das Training abbrechen, warf seinen Helm sichtlich frustriert auf den Boden und wurde anschließend vom Platz gefahren.

Weitere Tests am Donnerstag sollen genaueren Aufschluss geben, aktuell steht hinter seinem Einsatz am Wochenende aber ein großes Fragezeichen. Gleichzeitig gab es allerdings auch gute Nachrichten für die Bengals: Linebacker Vontaze Burfict, der die vergangenen beiden Spiele aufgrund einer Gehirnerschütterung verpasst hatte, kehrte am Mittwoch ins Training zurück und konnte alle Übungen mitmachen.

Vorsichtiger Optimismus bei Palmer:

Die Arizona Cardinals hoffen noch immer, dass Carson Palmer rechtzeitig bis zum Sonntag fit wird. Der Quarterback schlägt sich seit vier Wochen mit einem Nervenproblem in der Schulter herum und ließ sich über das Wochenende in Denver behandeln. Berichten zufolge gab es dabei deutliche Fortschritte und am Mittwoch warf Palmer erstmals wieder einige Pässe im Training.

Ein gutes Anzeichen, dennoch wird sich Palmer am Freitag nochmals einer Untersuchung unterziehen und bis zum Spiel gegen die Redskins am Sonntag langsam die Belastung steigern. Zwar kehrte auch Backup-QB Drew Stanton mittlerweile ins Training zurück, muss aber nach seiner Gehirnerschütterung noch die entsprechenden Instanzen durchlaufen, bis er grünes Licht erhält. Aktuell wäre somit Rookie Logan Thomas der Starter, als Ersatz verpflichteten die Cardinals zu Wochenbeginn noch Dennis Dixon.

Goodell gelobt Besserung:

Der Imageschaden für die Liga infolge des Ray-Rice-Skandals und der Vielzahl an Vorfällen häuslicher Gewalt ist noch immer omnipräsent, die Verantwortlichen gehen daher weiter dagegen vor. Wie Commissioner Roger Goodell am Mittwoch berichtete, ging es während des neuneinhalb stündigen Herbst-Treffens der Eigentümer über fünf Stunden lang um soziale Verantwortung und wie sich die Liga bei entsprechenden Vorfällen verhalten müsse.

Demnach sollen die Regeln noch im Laufe der Saison geändert werden und Goodell kündigte an: "Wie ich bereits gesagt habe, wird über alle gesprochen. Wir diskutieren intern jetzt schon seit über einem Jahr darüber, was man besser machen könnte. Gleichzeitig, wenn etwas die Integrität des Spiels beeinflusst, ist es meiner Meinung nach wichtig, dass der Commissioner seine Autorität wahrt."

Spezifisch sei es bei den Gesprächen um den Untersuchungsprozess gegangen: "Die Frage steht noch im Raum, ob wir uns komplett auf die Gerichte verlassen sollten, oder ob wir eigene Untersuchungsprozesse starten sollten. Dann ginge es auch darum, wann man diese einleiten würde."

Geldstrafe für Thomas:

Für seinen Chop Block gegen Calais Campbell am Sonntag wurde Julius Thomas jetzt zur Kasse gebeten. Der Tight End der Denver Broncos, der Campbell bei der Aktion am Knie verletzt hatte, muss eine Strafe in Höhe von 8.268 Dollar zahlen. Thomas hatte sich zuvor bereits öffentlich entschuldigt: "Die Hauptsache ist, dass keine Absicht dahinter war, irgendwen zu verletzen. Hoffentlich ist er bald wieder fit." Campbell wird den Arizona Cardinals wohl rund drei bis vier Wochen lang fehlen.

Saisonaus für Pollard - Ghee kommt:

Bernard Pollards Saison ist jetzt auch offiziell beendet. Nachdem sich der Safety am Sonntag gegen die Browns einen Achillessehnenriss zugezogen hatte, setzten ihn die Titans am Mittwoch auf die IR-Liste. George Wilson wird Pollard auf dem Platz ersetzen, der frei gewordene Kaderplatz ging an Brandon Ghee. Der Cornerback war 2010 noch ein Drittrunden-Draftpick der Cincinnati Bengals, schaffte den Sprung ins erste Team aber nie.

Jags-Backfield offen:

Mit großen Erwartungen kam Toby Gerhart im Sommer von den Vikings nach Jacksonville, konnte bislang aber den Vorschusslorbeeren überhaupt nicht gerecht werden. Der Running Back steht bei 2,6 Yards pro Carry und weil die Jaguars oft zurückliegen und aufholen müssen, verzeichnete bislang nur Oakland weniger Run-Versuche pro Spiel (18) als Jacksonville (19).

Doch obwohl sich Gerharts Gelegenheiten schon jetzt in Grenzen hielten, könnte er bald noch weniger Chancen bekommen: Rookie Storm Johnson gelangen gegen Pittsburgh bei vier Versuchen 27 Yards und Head Coach Gus Bradley betonte jetzt in der "Florida Times-Union": "Man kann nicht bestreiten, dass Storm einige gute Dinge gemacht hat. Es war schön zu sehen, wie er seine Gelegenheit genutzt hat." Weiterer Vorteil: Johnson spielte bereits am College mit Quarterback Blake Bortles zusammen.

Peterson-Verhandlung terminiert:

Wie bereits am Dienstag vermutet, muss sich Adrian Peterson am 1. Dezember vor Gericht verantworten. Die Verhandlung des der Kindesmisshandlung beschuldigten Running Backs wurde am Mittwoch festgelegt, nur falls noch Fälle von Richter Kelly W. Case gestrichen werden, könnte Petersons Fall vorgezogen werden. Wird er komplett freigesprochen, könnte Peterson sofort zu den Vikings zurückkehren.

"Ich bitte alle darum, Verständnis dafür zu zeigen, dass sich Adrian nicht öffentlich äußert", bat sein Anwalt Rusty Hardin: "Der einzige Grund dafür ist, dass wir darauf bestehen und ihm sagen: 'Die Lösung für ein schnelles Verfahren liegt darin, alles im Gerichtssaal zu klären.' Sehen Sie, das ist ein wirklich guter Mann und ich bin unglaublich stolz, ihn repräsentieren zu dürfen."

Und sonst so?

  • Die Baltimore Ravens müssen für weitere zwei bis drei Wochen ohne Chris Canty auskommen. Der Defensive End unterzog sich einem Eingriff am Handgelenk und hatte bereits das Spiel gegen die Indianapolis Colts verpasst. Der 31-Jährige wird wohl weiterhin durch DeAngelo Tyson ersetzt.
  • Schwerer traf es die Tennessee Titans: Neben Pollard wird auch Starting Tackle Michael Roos (Knie) den Rest der Saison verpassen. Der 32-Jährige hatte zuvor in zehn Jahren nur ein Spiel verletzt ausgesetzt. Damit wird Rookie Taylor Lewan früher als eigentlich geplant ins Rampenlicht rücken.
  • Auch die Saison von Nick Roach ist beendet. Der Middle Linebacker der Oakland Raiders wurde am Mittwoch wegen den Folgen einer Gehirnerschütterung auf die IR-Liste gesetzt, zuvor hatte er schon die ersten vier Saisonspiele aufgrund der in der Preseason erlittenen Gehirnerschütterung verpasst.

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