NFL

Super-Bowl-Sieger Harrison tritt zurück

Von Marco Nehmer
James Harrison gewann zweimal den Super Bowl mit den Pittsburgh Steelers
© getty

Nach zwölf Jahren in der NFL tritt James Harrison vom Profi-Football zurück. Der Ex-Steeler will sich mehr um die Familie kümmern. Indes ist Michael Sam trotz des nicht überstandenen Cuts bei den St. Louis Rams optimistisch. Champ Bailey hat es nicht in den Saints-Roster geschafft - ebenso wie Stephen Hill bei den New York Jets.

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Harrison hat genug: James Harrison hat nach zwölf Jahren als NFL-Profi am Samstag seinen Rücktritt vom Football erklärt. Der 36 Jahre alte Defensive Player of the Year 2008 wurde im März von den Cincinnati Bengals entlassen und verkündete nun seinem Schritt via Facebook.

Es sei eine "schwierige Entscheidung", so Harrison, "aber meine Liebe für das Spiel ist nicht mehr groß genug, um weitere Geburtstage oder erste Schultage in meiner Familie zu versäumen", erklärte der Linebacker, der 2002 für die Pittsburgh Steelers debütierte und 2006 sowie 2009 den Super Bowl gewann.

Sam trotz Cut positiv: Michael Sam hat den Cut bei den St. Louis Rams nicht überstanden. Der Siebtrunden-Pick, der mit Ethan Westbrooks um einen Platz im 53-Mann-Roster kämpfte, zeigte sich nach der Entscheidung allerdings diplomatisch. "Ich möchte dem Rams und der Stadt St. Louis dafür danken, dass sie mir diese große Chance ermöglicht haben", so Sam via Twitter.

"Ich werde versuchen, auf dem Fortschritt, den ich hier erzielt habe, aufzubauen und eine lange und erfolgreiche Karriere einzuleiten", so Sam weiter. Rams-Coach Jeff Fisher lobte den 24-Jährigen ausdrücklich: "Er wollte nie Aufsehen erregen, hat den Kopf nach unten gerichtet und gearbeitet. Mehr kann man von einem Spieler nicht erwarten."

Fisher betonte, es habe sich um eine rein "sportliche Entscheidung" gehandelt. "Als wir Michael gedraftet haben, wussten wir, dass es ein schwerer Weg wird", so Fisher. "Neun Defensive Linemen sind eine große Zahl", erklärte er. Hätten die Rams noch einen Zehnten in den Kader aufgenommen, "gäbe es woanders einen Mangel".

Bailey muss gehen: Der Cut hat bei den New Orleans Saints ein prominentes Opfer gefordert. Champ Bailey gehört dem 53 Mann starken Kader der Saints nicht an und wurde wie Robert Meachem, Shayne Graham und Derek Dimke entlassen - ein Schicksal, dass ihm bereits im März nach zehn Jahren bei den Dever Broncos widerfuhr. Ging es bei den Broncos wohl hauptsächlich um die Salary Cap, waren es nun sportliche Gründe.

Der Future-Hall-of-Famer laborierte im Trainingslager über drei Wochen an einer Fußverletzung, die ihn im Ranking nach hinten durchreichte. Bereits in der vergangenen Woche ahnte Bailey, was ihm drohen könnte. "Dass ich 15 Jahre gespielt habe, zählt nicht. Das ist ein Produktionsbusiness. Jeder hier muss im Training zeigen, was er kann", so der 36-Jährige, der vor seinem Karriereende stehen könnte.

Hill ist raus: Die New York Jets trennen sich im Zuge der Kaderreduzierung von Stephen Hill. Der Wide Receiver hat den Cut nicht überstanden und ist nach zwei von Verletzungen und mangelnder Konstanz geprägten Jahren bei den Jets Geschichte. Der Agent des Zweitrunden-Picks von 2012 teilte nach der Entscheidung gegen die Jets-Führung um Coach Rex Ryan aus.

"Ich bin enttäuscht von Rex, denn ich denke, er hat Stephen nicht so sehr unterstützt, wie er es hätte tun sollen", sagte Alan Herman gegenüber "ESPN". Der Wide Receiver hätte "noch ein Jahr verdient. Ich denke, die Jets müssen ihre Teilschuld akzeptieren", so Herman.

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