NFL

Rams stärken Bradford - Chiefs besorgt

Von Adrian Bohrdt
Sam Bradford erhält von den St. Louis Rams Rückendeckung
© getty

Während die St. Louis Rams Sam Bradford vor dem Draft stärken und angeblich nur einen Backup suchen, laufen die Verhandlungen der Chiefs mit Alex Smith nicht gut - das Team will sich offenbar im Draft nach einem neuen Quarterback umsehen. Seattles Kam Chancellor könnte zum Saisonstart ausfallen, Charles Godfrey akzeptiert eine Gehaltskürzung und um Zach Mettenberger gibt es Sorge.

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Rams stehen zu Bradford: Mit den Picks an Nummer zwei und an Nummer 13 haben die Rams kostbare Schätze im Draft, nicht wenige Experten vermuten, dass das Team in der ersten Runde einen neuen Quarterback picken könnte. Auch über einen möglichen Trade von Quarterback Sam Bradford zu den Minnesota Vikings wurde spekuliert.

Doch Rams-Coach Jeff Fisher hat jetzt klar gemacht, dass das Team weiter auf Bradford, dessen Vorsaison durch einen Kreuzbandriss beendet wurde, baut. "Er ist unser Starting Quarterback. Wir vertrauen fest darauf, dass er zurückkommt", betonte Fisher gegenüber "NFL Total Access". Zwar hätten die Rams zwölf Quarterbacks genauer angeschaut, allerdings gehe es dabei nur um einen Backup.

Chiefs: Zähe Gespräche mit Smith - Flowers bald weg? Alex Smith bot eine gute erste Saison bei den Kansas City Chiefs, dennoch ist die Zukunft des Quarterbacks alles andere als fix. Smiths Vertrag läuft nach der kommenden Saison aus und übereinstimmenden Medienberichten zufolge verlaufen die Gespräche alles andere als produktiv. Die Chiefs sollen deshalb überlegen, früh im Draft einen Quarterback zu wählen.

Derweil könnte ein Leistungsträger der Defense gehen, um zusätzliche Picks zu generieren. Angeblich sind die Chiefs bereit, Cornerback Brandon Flowers für einige Draftpicks abzugeben. Allerdings dürfte sich ein Trade als schwierig gestalten: Flowers kassiert in dieser Saison 5,25 Millionen Dollar und hat erst drei Jahre seines Sechsjahresvertrag, der ihm insgesamt 49,35 Millionen Dollar einbringt, absolviert.

Chancellors Saisonstart in Gefahr: Vor einigen Wochen verkündeten die Seattle Seahawks noch die große Vertragsverlängerung für Kam Chancellor, jetzt wurden erstmals Details über seine Hüft-Operation vor einem Monat bekannt.

So ist es Berichten zufolge unwahrscheinlich, dass der 26-Jährige rechtzeitig bis zum Start der Pre-Season fit wird. Somit könnte er auch zum Start der Regular Season noch Probleme haben. Vor allem aufgrund Chancellors extrem physischer Spielweise gilt es für die Seahawks, den Regenerationsprozess genau zu beobachten.

Godfrey akzeptiert Gehaltskürzung: Charles Godfrey hat Medienberichten zufolge eine ordentliche Vertrags-Umstrukturierung akzeptiert, um bei den Carolina Panthers zu bleiben. Wie "ESPN" erfahren haben will, kassiert der Safety in der kommenden Saison über vier Millionen Dollar weniger, als eigentlich vorgesehen.

Anstatt fünf Millionen Dollar soll das Basis-Gehalt auf 750.000 Dollar reduziert werden, wobei Godfrey die Möglichkeit hat, per Boni zusätzliche 1,7 Millionen Dollar zu kassieren. Hätte er der Umstrukturierung nicht zugestimmt, wäre er bis Ende Mai aller Voraussicht nach entlassen worden. Als Backup haben die Panthers bereits Thomas DeCoud (vormals Atlanta Falcons) verpflichtet.

Cardinals holen Larry Foote: Die Arizona Cardinals haben auf ihre dünne Linebacker-Personaldecke reagiert und sich noch vor dem Draft einen Routinier ins Boot geholt. Ex-Steeler Larry Foote unterschrieb für ein Jahr in Arizona, nachdem er in der Vorsaison wegen eines Bizeps-Risses nur ein Spiel absolvierte. In 119 von 172 Partien stand der 33-Jährige bislang in seiner zwölfjährigen Karriere in der Startformation, dabei gelangen ihm insgesamt 719 Tackles und 23 Sacks.

Für die Cards bedeutet Foote zusätzliche Tiefe im Kader. Neben dem Abgang von Karlos Dansby droht Daryl Washington wegen Körperverletzung noch eine Sperre durch die Liga. Vorjahres-Zweitrunden-Draftpick Kevin Minter dürfte damit in den Fokus rücken, dennoch gilt es als sicher, dass sich Arizona auch im Draft nach weiteren Linebackern umsehen wird.

Glennon vor Aus in Tampa? In den letzten Wochen wurden vermehrt Gerüchte um einen Wechsel von Mike Glennon laut, jetzt scheinen sich die Spekulationen zu konkretisieren. Der Quarterback der Tampa Bay Buccaneers, dem in der Off-Season Routinier Josh McCown vor die Nase gesetzt wurde, könnte sich nach dem Draft bei einem neuen Team wiederfinden.

Insiderberichten zufolge wollen die Bucs Glennon gerne abgeben, wenn sie im Gegenzug einen Zweitrunden-Draftpick erhalten. Somit könnten Teams, die im Draft nicht ihren Wunsch-Quarterback erhalten haben, anschließend zuschlagen. Glennon bot in seiner Rookie-Saison anständige Leistungen (2.608 Yards, 19 TDs, 9 INTs) und ist ein klassischer, großer Pocket-Passer.

Aldon Smith meldet sich zu Wort: Nachdem Aldon Smith wegen einer falschen Bombendrohung vom 13. April erneut Ärger mit dem Gesetz hat, blieb der Linebacker der San Francisco 49ers zunächst stumm. Die Niners zogen jetzt die Option auf das fünfte Jahr in Smiths Rookie-Vertrag, so dass er auch über 2015 hinaus an das Team gebunden ist, und mittlerweile meldete sich auch der 24-Jährige selbst zu Wort.

"Bleib positiv und gib immer dein Bestes, dann wirst du deine unmittelbaren Probleme überwinden und feststellen, dass du bereit bist für größere Tests", teilte Smith via Twitter mit. Da er allerdings außerdem auch wegen illegalen Waffenbesitzes Ärger mit den Behörden hat, droht Smith zu Beginn der kommenden Saison zunächst eine längere Strafe.

Und sonst so? Peyton Manning hat in der Late-Show mit David Letterman erklärt, noch nicht seine Form von vor der Nacken-OP 2011 erreicht zu haben: "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, aber jede Saison wurde es besser und letztes Jahr war es deutlich besser als davor." Auch zum berühmten "Omaha"-Play-Count äußerte sich der Quarterback: "Ich bin kein Fan davon, dass alles aufgenommen wird. Es enthüllt Codes, die unser nächster Gegner nutzen kann. Und ich will nicht, dass Bill Belichick unsere Plays hört."

Die Washington Redskins haben sich indes von Tanard Jackson getrennt. Der Safety, der 2011 zum zweiten Mal wegen der Einnahme verbotener Substanzen gesperrt worden war, kam 2012 nach Washington, bestritt aber kein Regular-Season-Game. Dass der 28-Jährige noch mal ein neues Team findet, erscheint unwahrscheinlich.

Unmittelbar vor dem Draft, der am Donnerstagabend beginnt, wurde außerdem bekannt, dass einige Teams medizinische Sorgen um LSU-Quarterback Zach Mettenberger haben. Mettenberger hat ein Problem am Rücken (eine Spondylolysis), doch LSU-Trainer Jack Marucci betonte: "Er braucht keine OP, dafür gibt es keine OP. Er hat mit unseren Ärzten gearbeitet. Das sollte kein großes Problem sein, solange man es behandelt. Wir haben Stabilisierungsübungen gemacht. In der letzten Saison war das kein Thema."

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