NFL

Panthers entlassen Steve Smith

Von Adrian Bohrdt
Steve Smith (r.) hat bei den Panthers keine Zukunft mehr
© getty

Der dritte Tag der Free Agency in der NFL brachte nicht mehr die großen Deals, dennoch gab es Überraschungen. Die Zeit von Steve Smith bei den Carolina Panthers ist endgültig vorbei, Vince Wilfork will derweil die New England Patriots verlassen. Die Philadelphia Eagles holen Darren Sproles, um Brandon Browner gab es Verwirrung. Minnesota und Oakland stärken ihre Defensiven, die 49ers suchen einen Receiver.

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Steve Smith kein Panther mehr: Die Carolina Panthers haben, wie seit einigen Tagen erwartet, Wide Receiver Steve Smith entlassen. Der Routinier, der 13 Jahren für die Panthers spielte (12.197 Receiving Yards, 67 Touchdowns), muss sich jetzt ein neues Team suchen. "Als ich diesen Job übernommen habe, wusste ich, dass schwierige Entscheidungen kommen würden. Sich von so einem Veteran zu trennen ist wohl die schwierigste Entscheidung überhaupt", erklärte Geschäftsführer Dave Gettleman.

Gleichzeitig betonte er: "Ich habe oft gesagt, dass alle Entscheidungen, die ich treffe, im langfristigen Interesse der Carolina Panthers sind." Da die Panthers am Donnerstag auch Ted Ginn (nach Arizona) verloren haben, müssen sie ihr komplettes Receiving-Corps neu aufbauen. Smith wird indes intensiv mit den Baltimore Ravens in Verbindung gebracht. "Ich bin kein Nummer-1-Receiver mehr, das weiß ich", so Smith: "Ich werde mich an meine neue Rolle, wie auch immer die aussieht, anpassen."

Wilfork will Pats verlassen: Überraschung in Foxborough: Defensive Tackle und Kapitän Vince Wilfork hat am Donnerstag offenbar um seine Entlassung bei den New England Patriots gebeten. Der 32-Jährige, der in das letzte Jahr seines Vertrages gehen und 7,5 Millionen Dollar verdienen würde, soll den Markt testen wollen, da die Patriots seinen Vertrag offenbar umstrukturieren wollten. Wilfork hatte wegen einer Achillessehnenverletzung in der vergangenen Saison nur vier Spiele absolviert.

Eagles holen Sproles und Carroll: Die explosive Offense der Eagles wurde am Donnerstag noch etwas unberechenbarer. Philly holte Running Back Darren Sproles von den New Orleans Saints, im Gegenzug wanderte der zweite Fünftrunden-Draftpick der Eagles nach Louisiana. "Darren Sproles ist eine unglaubliche offensive Waffe. Er kann alles und er ist ein Siegertyp", freute sich Coach Chip Kelly. 3,4 Millionen Dollar wird Sproles im kommenden Jahr verdienen.

Auch die Defensive stärkte Philadelphia kurz vor dem Wochenende. Cornerback Nolan Carroll (vorher Miami Dolphins) einigte sich mit den Eagles auf einen Zweijahresvertag und soll dafür Medienberichten zufolge 5,2 Millionen Dollar kassieren.

Wohin geht Browner? Wilfork könnte New England verlassen, derweil wollen die Patriots ihre Secondary weiter aufrüsten. Nach Darrelle Revis soll jetzt auch Ex-Seahawks-Cornerback Brandon Browner kommen, entgegen Medienberichten vom Donnerstag gibt es aber noch keine Einigung. "Das stimmt zu 100 Prozent nicht. Ich habe vier Teams, mit denen ich verhandle", betonte Browners Agent Peter Schaffer gegenüber "Pro Football Talk".

Neben den Patriots sollen die Redskins, die Saints und die Raiders um die Dienste des 29-Jährigen buhlen. Browner soll alle Teams in den kommenden Tagen besuchen, nachdem er am Donnerstag in Foxborough war.

Munnerlyn nach Minnesota: Die Vikings stärken weiter ihre anfällige Defensive. Nach Pass Rusher Everson Griffen und Defensive Tackle Linval Joseph sicherte sich Minnesota am Donnerstag die Dienste von Defensive Back Captain Munnerlyn. Dem 25-Jährigen (vormals Carolina Panthers) gelangen in der vergangenen Saison zwei Interceptions. Mit den Vikings einigte er sich auf einen Dreijahresvertrag, der ihm bis zu 15 Millionen Dollar einbringen kann (sieben Millionen garantiert).

Für die Panthers geht damit der Umbruch weiter. Neben Steve Smith, Ted Ginn und Munnerlyn verlor Carolina Safety Mike Mitchell an die Pittsburgh Steelers, während die Offensive Linemen Geoff Hangartner und Jordan Gross ihre Karriere beendeten.

Hatcher geht nach Washington: Die Dallas Cowboys müssen einen weiteren Spieler in der Defensive ersetzen. Nach DeMarcus Ware verlässt auch Defensive Tackle Jason Hatcher Dallas. Der 31-Jährige einigte sich mit Division-Rivale Washington auf einen Vierjahresvertrag. Bei den Redskins wird Hatcher insgesamt 27,5 Millionen Dollar verdienen.

"Die Cowboys haben kein Anzeichen gemacht, dass sie mich zurückholen wollen. Ich weiß, dass die Fans sauer sind, das sollten sie auch sein. Aber ich habe für mich die richtige Entscheidung getroffen", so Hatcher bei "KRLD-FM Dallas". Hatcher hatte nach der Umstellung der Cowboys auf eine 4-3-Defense gut gespielt, in Washington muss er allerdings wieder mit einer 3-4-Defense vorlieb nehmen.

Bengals entlassen Harrison: Nach nur einem Jahr ist die Zeit von Outside Linebacker James Harrison bei den Cincinnati Bengals beendet. Der frühere Defensive Player of the Year war erst im vergangenen Jahr nach seiner Entlassung in Pittsburgh gekommen, sein Agent Bill Parise kündigte bereits an, dass der 35-Jährige auch in der nächsten Saison noch spielen wolle.

"Es war toll für unsere Trainer, Spieler und Fans James letztes Jahr hier gehabt zu haben", lobte Bengals-Coach Marvin Lewis: "Er ist ein Spieler, zu dem jeder aufgrund seiner Fähigkeiten, seiner Erfolge und seinem Willen, der Beste zu sein, aufschaut. Aber es ist jetzt an der Zeit für uns, mit jüngeren Spielern in eine andere Richtung zu gehen."

Und sonst so? Die San Francisco 49ers wollen ihre Pass-Offense verstärken. Ex-Patriots-Receiver Julian Edelman wird die Niners am Freitag besuchen, nachdem er ein Angebot der Patriots ausgeschlagen hatte. Auch an Free Agent Hakeem Nicks soll San Francisco Interesse haben, Nicks wird allerdings am Freitag zunächst die Indianapolis Colts besuchen.

Der neue Niners-Tackle Jonathan Martin will sich derweil nach dem Mobbing-Skandal bei den Miami Dolphins auf Football konzentrieren: "Das ist ein Neustart für mich. Ich will meine Karriere neu beleben und einfach wieder spielen. Ich könnte nicht glücklicher sein."

Auf der anderen Seite der Bay haben die Oakland Raiders indes ihre Defensive verstärkt. Die Raiders, die bislang mehrere Stammkräfte in der Free Agency verloren hatten, sicherten sich die Dienste von Linebacker LaMarr Woodley (vormals Pittsburgh Steelers). Woodley unterschrieb für zwei Jahre und soll bis zu zwölf Millionen Dollar kassieren. Auch Defensive End Justin Tuck (New York Giants) einigte sich mit den Raiders auf einen Zweijahresvertrag, der ihm elf Millionen Dollar einbringt.

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