NFL

Die große Show der Running Backs!

Von Adrian Bohrdt
Patriots-RB LeGarrette Blount war gegen die Colts der überragende Mann auf dem Platz
© getty

Wie schon im letzten Playoff-Duell beider Teams wurde Marshawn Lynch zum Schrecken der New Orleans Saints. Der Running Back der Seattle Seahawks lief die Saints im Divisional Game in Grund und Boden und trug die Hawks in die nächste Runde. New Orleans stand sich mehrfach selbst im Weg. In der AFC ist New England mit einem Statement-Sieg ins Championship Game eingezogen. Die Patriots liefen die Indianapolis Colts in Grund und Boden, Running Back LeGarrette Blount erwischte mit vier Touchdowns einen absoluten Sahnetag.

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NFC Divisional Round

No. 1 Seattle Seahawks (13-3) - No. 6 New Orleans Saints (11-5) 23:15 (6:0, 10:0, 0:0, 7:15) BOXSCORE

Im Dauerregen und -wind von Seattle war schnell klar: Das von beiden Teams extrem physisch geführte Spiel wird über das Running Game gewonnen. Seattle ließ von Beginn an keine Zweifel daran aufkommen, wer hier dominiert. Marshawn Lynch (28 CAR/140 YDS) brach immer wieder durch Tackles und sorgte für sein erstes 100-Yard-Game seit sechs Spielen. Dazu erlief Beast Mode die einzigen beiden Hawks-TDs.

So war es auch Lynch, der gegen eine tapfer kämpfende Saints-Defense 2:40 Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung sorgte. Lynch trieb die Offense das ganze Spiel über an und lief schließlich aus 31 Yards in die Endzone. Die Seahawks führten damit 23:8, wenngleich New Orleans noch mit einem Touchdown von Marques Colston antwortete.

Die Saints holten sich sogar den folgenden Onside Kick, konnten in 24 Sekunden ohne Timeout aber nicht mehr punkten. "Es ist immer hart, wenn man so weit kommt und es dann nicht zu Ende bringen kann", haderte Head Coach Sean Payton anschließend.

Saints kurz vor der Wende

Dabei sah es zuvor im Schlussviertel danach aus, als könnten die Saints die Partie kippen. Khiry Robinson lief aus einem Yard zum Touchdown, Mark Ingram holte die 2-Point-Conversion. Die Defense der Gäste erzwang zwei schnelle Punts und Drew Brees (24/34, 309 YDS), dem in der kompletten ersten Halbzeit lediglich 34 Passing-Yards gelungen waren, fand seinen Rhythmus immer besser.

Als den Saints dann ein 52-Yard-Pass zu Robert Meachem gelang, den Earl Thomas beinahe abgefangen hätte, aber letztlich in die Arme des Receivers abfälschte, schien das Momentum endgültig zu kippen. Shayne Graham, der schon im ersten Viertel ein Field Goal verschossen hatte, kickte aber erneut daneben und so erhielt Seattle 3:51 vor dem Ende den Ball zurück und Lynch sorgte für eine klarere Führung.

Dennoch hatten die Saints nach dem gewonnen Onside Kick per Hail Mary die Chance auf den Ausgleich. Colston fing einen Pass zwar fünf Sekunden vor dem Ende in der Hälfte der Seahawks, statt ins Aus zu gehen und die Uhr anzuhalten, versuchte er aber einen Querpass. Dieser ging allerdings nach vorne und durch die darauf folgende 10-Sekunden-Strafe war die Partie beendet.

New Orleans steht sich selbst im Weg

Die Aktion des Receivers stand sinnbildlich für die eigenen Fehler, die New Orleans den kaum für möglich gehaltenen Sieg in Seattle kosteten. Neben Colstons Aussetzer fumbelte Running Back Mark Ingram Anfang des zweiten Viertels, was Lynch mit einem TD-Run aus 15 Yards bestrafte. Dazu kamen die beiden verpassten Field Goals, die am Ende schmerzten.

Außerdem spielten die Saints zwei Fourth Downs aus und schafften beide nicht, auch Brees warf einige extrem unpräzise Pässe. Die Defense spielte ohne Zweifel gut, Seattles Quarterback Russell Wilson (9/18, 103 YDS) blieb im dritten Viertel ohne Completion. Doch reichte das am Ende nicht, denn Seattle wurde seinem Ruf als beste Defense der Liga gerecht, stoppte die Saints in fast allen kritischen Situationen und konnte sich auf sein Running Game verlassen.

Für die Seahawks, bei denen das Comeback von Receiver Percy Harvin mit einer Gehirnerschütterung bereits zur Halbzeit beendet war, steht damit das Championship Game im eigenen Stadion an. Dort geht es gegen die Carolina Panthers oder den Division-Rivalen San Francisco. Wilson zeigte sich direkt nach dem Spiel schon fokussiert: "Wir haben noch nichts erreicht. Unser Ziel ist es, den Titel zu gewinnen."

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