NFL

Pleiten, Pech und Pannen

Von Sven Kittelmann
Quarterback Ben Roethlisberger befindet sich mit den Steelers in einer Krise
© getty
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Pittsburgh Steelers

Bereits seit einigen Jahren unken die Experten in Sachen Pittsburgh und schreiben den Abgesang der alten Garde und den Abstieg des sechsfachen Titelgewinners herbei. In den letzten Jahren liefen Quarterback Ben Roethlisbeger und die Seinen den Alterserscheinungen noch davon - in dieser NFL-Saison scheinen sie endgültig eingeholt.

Es beginnt in der Offensive, die zum Saisonauftakt gegen die Tennessee Titans erst gute drei Minuten vor dem Ende den ersten Punktgewinn verzeichnen konnte und mehr humpelnd als gut laufend daherkommt. Beim 23:40 bei den Bears schien in der Offensive Line endgültig die Kapitulation unterschrieben: Coach Mike Tomlin ließ die Tackle rotieren - eine Maßnahme, die in der NFL eigentlich sehr verpönt ist.

Damit unterzeichnete Tomlin die Bankrotterklärung einer Einheit, die bereits seit Jahren mit Problemen kämpft und mit dem verletzungsbedingten Verlust von Maurkice Pouncey einen weiteren Tiefpunkt erreicht hat. Das Potenzial, Big Ben zu schützen und das Laufspiel anzukurbeln, scheint bei den derzeit vorhandenen Centern, Tackles und Guards nur bedingt vorhanden.

Mehr Improvisation für Big Ben?

Während obiges Problem nicht ad hoc gelöst werden kann, ist eine andere Baustelle zumindest in Ansätzen zu beseitigen. Neun Mal gaben die Pittsburgh Steelers den Ball in den ersten Spielen an den Gegner ab, vier Interceptions und fünf verlorene Fumbles hat man bisher verzeichnet.

Um diese Fehler abzustellen, ist schlicht und ergreifend Konzentration gefragt. Dass zum Beispiel Quarterback Roethlisberger es besser kann, beweisen seine Zahlen des letzten Jahres, als er nur acht Interceptions bei 26 Touchdowns warf. Auch 2010 und 2005 blieb er in Sachen Ballverluste einstellig. Er kann es also - und sollte die Ausrede, dass er ohne sein Lieblingsziel Mike Wallace, der zu den Miami Dolphins wechselte, agieren muss, gar nicht erst bemühen.

Dazu müsste ihm Offensive Coordinator Todd Haley wieder mehr Spielraum lassen. Big Ben ist einer der großen Improvisations-Künstler unter den Quarterbacks. Dafür braucht er manchmal Zeit und hält den Ball zu lange fest - eine Tatsache, die besonders für ihn sehr oft schmerzhaft war. Haleys Ziel, Roethlisberger eventuelle Sacks und weitere Verletzungspausen zu ersparen, erscheint derzeit verfehlt. Big Ben von der Leine zu lassen, könnte eine Verbesserung sein, die ohne großen Aufwand zu erreichen ist.

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