NFL

Deja-Vu im Candlestick Park

Von Sven Kittelmann
Die 49ers lieferten sich mit Green Bay einen Schlagabtausch mit Playoff-Charakter
© getty

Das erste Sunday Night Game der Saison geht an die Dallas Cowboys, die gegen Eli Manning und seine Giants nach 6 Turnover einen seltenen Heimsieg einfahren. Die Packers müssen sich wie in den Playoffs den 49ers und Colin Kaepernick geschlagen geben. Am Rande ereignet sich eine Tragödie. New England rettet sich in letzter Sekunde gegen Buffalo. Die Steelers enttäuschen im Heinz Field, zwei Schlüsselspielern droht das Saisonaus. Björn Werner gewinnt mit den Colts.

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Dallas Cowboys (1-0) - New York Giants (0-1) 36:31 (3:3, 10:7, 14:7, 9:14)

QB: Tony Romo (36/49, 263 YDS, 2 TD, 1 INT) - Eli Manning (27/42, 450 YDS, 4 TD, 3 INT)

RB: Demarco Murray (20 CAR, 86 YDS) - Da'rel Scott (5 CAR, 23 YDS)

WR: Jason Witten (8 REC, 70 YDS, 2 TD) - Victor Cruz (5 REC, 118 YDS, 3 TD)

Season Opener gegen die Cowboys können die Giants einfach nicht gewinnen. Zum siebten Mal in Folge behielt Dallas die Oberhand, erstmals gelang der Coup gegen den NFC-East-Rivalen im heimischen Arlington. Eli Manning und Co. hatten den Cowboys den Erfolg mit gleich 6 (!) Turnover aber auch auf dem Silbertablett serviert.

Dennoch dauerte es bis 1:50 Minuten vor der Schlusssirene, ehe das Duell entschieden war: Brandon Carr brachte einen Interception Return über 49 Yards in die Endzone (36:24). Es war bereits Mannings dritter Ballverlust des Abends.

Besonders bitter: Manning hatte die Giants bis dahin mit starken 450 YDS Raumgewinn und 3 TD-Pässen auf den überragenden Victor Cruz im Spiel gehalten. Der Höhepunkt im Zusammenspiel beider Giants-Stars: Cruz' brillanter 70-YD-Catch zum 10:13-Halbzeitstand. Mannings 4-YD-TD-Pass auf Brandon Myers 11 Sekunden vor dem Ende allerdings leistete nur noch Ergebniskosmetik.

Größter Schwachpunkt der Giants waren ihre Running Backs. In 4/6 Turnover hatten sie ihre Hände im Spiel, darunter 2 Fumbles durch David Wilson. Mit nur 93 Runnings-YDS blieben sie zudem deutlich unter ihrem Durchschnittswert der Vorsaison (136 YDS).

Matchwinner für Dallas war klar die Defense mit 4 erzwungenen Turnover, ihr QB Tony Romo kam im Passspiel hingegen nicht recht zum Zug: 33/49 seiner Passversuche brachten 5 YDS Raumgewinn oder weniger. Nach einer Verletzungspause Ende der ersten Hälfte (Schlag in die Rippen) kam Romo aber in Hälfte zwei mit zwei TD-Pässen auf Jason Witten stark zurück.

San Francisco 49ers (1-0) - Green Bay Packers (0-1) 34:28 (7:7, 7:7, 7:7, 13:7)

QB: Colin Kaepernick (27/39, 412 YDS, 3 TD) - Aaron Rodgers (21/37, 333 YDS, 3 TD, 1 INT)

RB: Frank Gore (21 CAR, 44 YDS, 1 TD) - Eddie Lacy (14 CAR, 41 YDS, 1 TD)

WR: Anquan Boldin (13 REC, 208 YDS, 1 TD) - Jordy Nelson (7 REC, 130 YDS, 1 TD)

Mit 412 Yards Raumgewinn (Karriere-Bestwert) hat Colin Kaepernick das Duell der Schwergewichte der NFC für die San Francisco 49ers mitentschieden und damit den Packers nach den letztjährigen Playoffs die nächste Pleite zugefügt. Beim 34:28 gab es dabei lange ein Tauziehen auf Augenhöhe, ehe im vierten Viertel der Knoten endgültig für San Francisco platzte.

Die beiden Teams gestalteten die ersten drei Viertel ausgeglichen, wobei es immer zunächst die 49ers waren, die in Führung gingen und die Packers jeweils ausglichen. So bediente Colin Kaepernick bei San Francisco Vernon Davis gleich zweimal und Anquan Boldin, der ein starkes 49ers-Debüt ablieferte, während Aaron Rodgers Randall Cobb, Jermichael Finley und Jordy Nelson mit Touchdown-Pässen bedachte.

Im letzten Abschnitt war es zunächst Kicker Phil Dawson, der 49ers zwar in Front brachte, doch die Packers sorgten durch einen Touchdown-Lauf von Eddie Lacy für ihre erstmalige Führung in der Partie. Die währte jedoch keine drei Minuten, dann lief Frank Gore ebenfalls in die Endzone und sorgte für den Vorentscheid. Ein weiteres Field Goal von Dawson brachte eine halbe Minute vor dem Ende den Endstand.

Am Rande der Partie ereignete sich eine Tragödie: Ein Fan war kurz nach Spielbeginn von einem Umlauf des Stadions mehrere Meter in die Tiefe gestürzt. Trotz umgehend eingeleiteter Rettungsmaßnahmen verstarb der Mann, der nach Polizeiangaben alkoholisiert war, noch vor Ort.

St. Louis Rams (1-0) - Arizona Cardinals (0-1) 27:24 (0:0, 10:10, 3:14, 14:0)

QB: Sam Bradford (27/38, 299 YDS, 2 TD, 1 INT, 1 FUM) - Carson Palmer (26/40, 327 YDS, 2 TD, 1 INT, 2 FUM)

RB: Daryl Richardson (20 CAR, 63 YDS) - Rashard Mendenhall (16 CAR, 60 YDS)

WR: Jared Cook (7 REC, 141 YDS, 2 TD) - Larry Fitzgerald (8 REC, 80 YDS, 2 TD)

Kicker Greg Zuerlein hat die Aufholjagd der St. Louis Rams beim 27:24 gegen die Arizona Cardinals mit seinem vierten Field Goal des Tages perfekt gemacht. Bis zur Halbzeit hatten die Teams dabei gleichauf gelegen, nachdem Larry Fitzgerald nach einem Pass von-Quarterback Carson Palmer und Kicker Jay Feely für die Cardinals ebenso für zehn Punkte gesorgt hatten, wie Zuerlein und Jared Cook, der von Sam Bradford in der Endzone bedient wurde.

Das dritte Viertel gehörte nach einem Zuerlein Field Goal den Cardinals, die nach einem Interception Return durch Dan Williams an der Rams-Endzone und einem erneuten Touchdown durch Fitzgerald scheinbar bereits enteilt waren. Doch ein erneuter Cook-Catch mit anschließender Two-Point-Conversion und wieder Zuerlein sorgten für den Heimerfolg der Rams.

Buffalo Bills (0-1) - New England Patriots (1-0) 21:23 (0:10, 14:7, 7:0, 0:6)

QB: E.J. Manuel (18/27, 150 YDS, 2 TD) - Tom Brady (29/52, 288 YDS, 2 TD, 1 INT, 1 FUM)

RB: Fred Jackson (13 CAR, 67 YDS) - Shane Vereen (14 CAR, 101 YDS)

WR: Steve Johnson (3 REC, 39 YDS, 1 TD) - Julian Edelman (7 REC, 79 YDS, 2 TD)

Drei Ballverluste haben die New England Patriots bei den Buffalo Bills an den Rand einer Niederlage gebracht. Erst ein Field Goal durch Kicker Stephen Gostkowski brachte den 23:21-Erfolg für die Patriots.

Zu Beginn hatte alles nach dem erwartet klaren Sieg ausgehen, nachdem die Bills den Ball durch Running Back C.J. Spiller verloren hatten und Patriots-Quarterback Tom Brady mit dem dritten Versuch Wide Receiver Julian Edelman in der Endzone fand und Gostkowski wenig später auf 10:0 erhöhte. Edelman blieb auch beim zweiten Touchdown-Pass Bradys Lieblingsziel.

Doch zwischendrin war bereits der erste Fehler der Pats erfolgt: Running Back Stevan Ridley verlor den Ball an der 25-Yard-Linie der Bills. Für die sagte Safety Da'Norris Searcy artig danke und holte den ersten Touchdown für Buffalo zum 7:10. Da' Rick Rogers fing schließlich einen Brady-Pass ab, den Pats-Tight End Zach Sudfeld hatte durchrutschen lassen und ermöglichte so kurz vor der Pause den ersten NFL-Pass von Rookie-Quarterback E.J. Manuel. Der bediente zu Beginn der zweiten Halbzeit Stevie Johnson, nachdem er zuvor zu Johnsons Wide Receiver Kollegen Robert Woods geworfen hatte, zum zweiten Touchdown und erstmaligen 21:17-Führung.

Die Fehler der Pats rissen indes nicht ab. Brady verlor im Anschluss an die Bills-Führung den Ball an der gegnerischen Endzone, wurde im vierten Viertel durch Mario Williams in aussichtsreicher Position zu Boden gebracht und musste sich so mit dem Field Goal zum 20:21 begnügen. Erst in letzter Minute rissen er und seine Offensive sich zusammen und brachten Gostkowski in Field-Goal-Reichweite.

Pittsburgh Steelers (0-1) - Tennessee Titans (1-0) 9:16 (2:0, 0:7, 0:3, 7:6)

QB: Ben Roethlisberger (21/33, 191 YDS, 1 TD, 1 INT) - Jake Locker (11/20, 125 YDS)

RB: LaRod Stephens-Howling (6 CAR, 19 YDS) - Chris Johnson (25 CAR, 70 YDS)

WR: Antonio Brown (5 REC, 71 YDS) - Nate Washington (4 REC, 46 YDS)

58:37 Minuten ließ sich die Offensive der Pittsburgh Steelers um Quarterback Ben Roethlisberger Zeit, um schließlich doch noch einen Touchdown auf die Anzeigetafel zu bringen: Der Fang von Jerrico Cotchery bedeutete am Ende nur die 9:16-Ergebniskosmetik gegen die Tennessee Titans.

Steelers im Pech: Pouncey und Foote unters Messer

Die hatten jedoch ebenfalls auf dem falschen Fuß begonnen und durch einen Fehler von Kick-Returner Darius Reynaud einen Safety kassiert. Reynaud hatte den Kickoff von Shaun Suisham vermeintlich in der Endzone gesehen, abgekniet und so den Safety kassiert. Im Anschluss lief jedoch für die Steelers nichts mehr zusammen. Running Back Isaac Redman verlor das Spielgerät an der Fünf-Yard-Linie, Roethlisbergers Pass auf Emmanuel Sanders wurde abgefangen und im Anschluss in den Titans-Touchdown durch Jackie Battle zum 7:2 verwandelt.

In der zweiten Hälfte kamen die Steelers offensiv überhaupt nicht mehr in Schwung, bis Cotchery noch einmal kurze Hoffnungen aufkommen ließ. Bis dahin hatte jedoch Titans-Kicker Rob Bironas mit drei Field Goals dafür gesorgt, dass eine Wende des Spiel für Pittsburgh außer Reichweite war. Auch weil der Onside-Kick durch Suishnam nicht gelang und Tennessees Quarterback Jake Locker den Ball so abknien konnte.

New Orleans Saints (1-0) - Atlanta Falcons (0-1) 23:17 (0:10, 13:0, 7:7, 3:0)

QB: Drew Brees (26/35, 357 YDS, 2 TD, 1 INT) - Matt Ryan (25/38, 304 YDS, 2 TD, 1 INT)

RB: Pierre Thomas (9 CAR, 43 YDS) - Steven Jackson (11 CAR, 77 YDS)

WR: Marques Colston (5 REC, 68 YDS, 1 TD) - Julio Jones (7 REC, 76 YDS, 1 TD)

Die New Orleans Saints haben bei der Rückkehr ihres für ein Jahr gesperrten Headcoaches Sean Payton nicht enttäuscht und das Duell in der NFC South gegen die Atlanta Falcons mit 23:17 für sich entschieden. Erst in der letzten Minute sicherte dabei Safety Roman Harper den Sieg, als er einen Pass von Falcons-Quarterback Matt Ryan in der eigenen Endzone abfing.

Der hatte den erwarteten offensiven Schlagabtausch mit Gegenüber Drew Brees mit einem Touchdown-Pass auf Tight End Tony Gonzalez begonnen. Doch bis zur Halbzeit hatte nur noch Atlantas Kicker Matt Bryant getroffen, während Brees Marques Colston bedienen konnte, Coach Payton zudem zweimal Kicker Garrett Hartley erfolgreich auf das Feld schickte - und New Orleans mit einer 13:10-Führung in die Kabine ging.

Nach der Pause wechselten sich die Kontrahenten zunächst mit Touchdown Pässen auf Julio Jones (Ryan) und Jimmy Graham (Brees) ab, ehe noch einmal Hartley auf den Plan trat und dank Mitspieler Harper gute neun Minuten vor dem Ende für den Endstand sorgte.

New York Jets (1-0) - Tampa Bay Buccaneers (0-1) 18:17 (2:7, 10:7, 0:0, 6:3)

QB: Geno Smith (24/38, 256 YDS, 1 TD, 1 INT, 1 FUM) - Josh Freeman (15/31, 210 YDS, 1 TD, 1 INT, 1 FUM)

RB: Bilal Powell (12 CAR, 29 YDS) - Doug Martin (24 CAR, 65 YDS, 1 TD)

WR: Kellen Winslow (7 REC, 79 YDS, 1 TD) - Vincent Jackson (7 REC, 154 YDS)

Die New York Jets haben von einem Foul von Tampa Bay-Verteidiger Lavonte David profitieren können und ihren Heimauftakt gegen die Buccaneers mit 18:17 für sich entschieden. David hatte beim Stande von 15:17 aus Jets-Sicht Rookie Quarterback Geno Smith gefoult und so die New Yorker erst in Reichweite gebracht - Kicker Nick Folk vollendete schließlich mit seinem dritten Field Goal zum Endstand.

Die Jets waren zuvor auch das erste Team gewesen, dass in Führung ging - allerdings mit einem Safety. Den hatte Tampa Bays Quarterback Josh Freeman geistesgegenwärtig verursacht, als er einen eigenen Fumble aus der Bucs-Endzone kickte, um einen gegnerischen Touchdown zu verhindern. Doch danach führten die Buccaneers über weite Strecken der Partie. Zunächst durch einen Freeman-Pass auf Mike Williams und dann einen Lauf von Running Back Doug Martin.

Erst Folks erstes Field Goal und Smiths erster NFL-Touchdown seiner Karriere auf Kellen Winslow brachte die Jets wieder auf 12:14 heran. Folk drehte schließlich die Partie zum ersten Mal, ehe sein Gegenüber für die erneute Führung Tampa Bays und das vermeintliche Ende sorgte. Doch dann kam Davids Foul.

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