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Was für ein verrücktes Finish!

Von SPOX
Giants-Receiver Victor Cruz brachte sein Team mit einem 74-YD-TD-Catch in Führung
© Getty

Der letzte Spieltag der Regular Season hatte es in sich. Die New York Giants gewinnen den NFC East Showdown gegen die Dallas Cowboys. Die Cincinnati Bengals und Denver Broncos qualifizieren sich trotz Niederlagen für die Playoffs. Auch die Indianapolis Colts haben nach ihrer Pleite Grund zu feiern. In Green Bay spielt der Backup von Aaron Rodgers ein Spiel für die Ewigkeit. Und in New Orleans stellen der unfassbare Drew Brees und die Saints gefühlte drei Millionen NFL-Rekorde auf.

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SNG: New York Giants (9-7) - Dallas Cowboys (8-8) 31:14 (7:0, 14:0, 0:7, 10:7)

QB: Eli Manning (24/33, 346 YDS, 3 TD) - Tony Romo (29/37, 289 YDS, 2 TD, INT)

RB: Ahmad Bradshaw (16 CAR, 57 YDS, TD) - Felix Jones (11 CAR, 30 YDS)

WR: Victor Cruz (6 REC, 178 YDS, TD) - Laurent Robinson (4 REC, 61 YDS, 2 TD)

Die Giants gewannen das Alles-oder-Nichts-Spiel und sicherten sich im großen Showdown mit den Cowboys den NFC East Title. In Halbzeit eins spielte im MetLife Stadium nur der Gastgeber. Und für den ersten Höhepunkt sorgte die Monster-Play-Waffe der Giants, Victor Cruz!

Eine Woche nach seinem 99-YD-TD-Catch gegen die Jets scorte Cruz dieses Mal aus 74 Yards. Wieder fing er einen Pass von Eli Manning und ließ eine komplette Defense einfach so stehen. Im zweiten Viertel bauten die Giants die Führung durch einen 5-YD-TD-Run von Ahmad Bradshaw und einen 10-YD-TD-Pass von Manning auf Bradshaw auf 21:0 aus. Immer wieder verpassten die Dallas-Defender Tackles.

Dass Cowboys-Kicker Dan Bailey mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit ein 52-YD-FG links vorbei schoss, passte ins Bild. Bei Dallas lief nichts zusammen. Gar nichts. Doch nach der Pause änderte sich das Spiel. Plötzlich dominierten die Cowboys. Tony Romo, der mit seiner geprellten rechten Hand spielte, fand zweimal Laurent Robinson in der Endzone (34, 6) und schon lag Dallas zehn Minuten vor Schluss nur noch mit 7 hinten (14:21).

Das Momentum neigte sich immer mehr auf Seiten der Cowboys, aber dann rettete die Giants in höchster Not mal wieder die Manning-to-Cruz-Combo. Manning war bei 3rd-and-7 an der eigenen 28-YD-Linie schon fast gesackt, als er sich doch noch befreien konnte und den Ball irgendwie weit in die Hälfte der Cowboys warf.

Und wo ihn sich der brutal starke Cruz schnappte. "Cruuuuuuzzzz", hallte es durchs Stadion. Der 44-YD-Catch bereitete ein 28-YD-FG von Lawrence Tynes vor, das die Giants-Führung wieder ausbaute (24:14). Ein 4-YD-TD-Pass von Manning auf Hakeem Nicks ließ die Giants-Party dann endgültig beginnen. Zum Abschluss wurde Romo bei der letzten Possession der Cowboys noch zum sechsten Mal gesackt und verlor den Ball.

Während die G-Men zum ersten Mal seit 2008 wieder in den Playoffs stehen und nächsten Sonntag Atlanta empfangen werden, endet für die Cowboys (1-4 in den letzten 5 Spielen) wieder einmal eine Saison in einer riesigen Enttäuschung.

Cincinnati Bengals (9-7) - Baltimore Ravens (12-4) 16:24 (3:10, 0:7, 7:0, 6:7)

QB: Andy Dalton (22/44, 232 YDS) - Joe Flacco (15/19, 130 YDS, TD)

RB: Cedric Benson (13 CAR, 51 YDS) - Ray Rice (24 CAR, 191 YDS, 2 TD)

WR: Jermaine Gresham (5 REC, 72 YDS) - Dennis Pitta (6 REC, 62 YDS, TD)

Perfekter Tag für die Ravens. Baltimore holte sich durch den Sieg den AFC North Title, Baltimore holte sich das Bye für die erste Playoff-Runde - und Baltimore wird danach mit einem Heimspiel in die Postseason starten. Und zuhause ist Baltimore in dieser Saison ungeschlagen (8-0).

Mann des Tages im endlich mal vollen Paul Brown Stadium war ohne Frage Ravens-Star-Running-Back Ray Rice. Das Spiel war erst wenige Minuten alt, da sorgte Rice mit einem spektakulären 70-YD-TD-Run für das erste große Highlight. Das Spiel blieb danach wie erwartet eng, im letzten Viertel sollten dann zwei Big Plays die Ravens endgültig zum Sieg führen.

Beim Stand von 17:13 für Baltimore waren die Bengals gerade auf dem Weg zum nächsten Scoring-Drive, da sorgte ein Hit von Terrell Suggs gegen Jermaine Gresham für einen Fumble und wichtigen Turnover. Drei Spielzüge später war dann Rice wieder zur Stelle, diesmal lief er aus 51 Yards allen Bengals-Defendern davon und erzielte seinen 15. Touchdown der Saison (Klub-Rekord).

Nach dem Spiel durften dann trotz der Pleite aber auch die Bengals jubeln. Weil die Jets und Broncos verloren, rutschte Cincy in der AFC an sechster Position in die Playoffs - es ist erst die dritte Postseason-Teilnahme der Bengals in den letzten 21 Jahren. Am Wildcard-Wochenende muss Cincinnati in Houston antreten. Die schlechte Nachricht für alle Bengals-Fans: Cincinnati hat in dieser Saison sieben Mal gegen Playoff-Teams gespielt und alle sieben Spiele verloren.

Cleveland Browns (4-12) - Pittsburgh Steelers (12-4) 9:13 (0:0, 6:3, 3:10, 0:0)

QB: Seneca Wallace (16/41, 177 YDS, INT) - Ben Roethlisberger (23/40, 221 YDS)

RB: Peyton Hillis (10 CAR, 30 YDS) - Isaac Redman (19 CAR, 92 YDS, TD)

WR: Josh Cribbs (7 REC, 91 YDS) - Antonio Brown (6 REC, 90 YDS)

Kein guter Tag für die Steelers. Sie gewannen zwar wie immer gegen die Browns (16. Sieg in den letzten 17 Spielen), aber es nützte nichts, da Baltimore in Cincinnati siegreich blieb. Weil die Steelers beide Spiele gegen die Ravens verloren, reichten 12 Siege jetzt nicht zum Titel in der AFC North. Heißt: Statt am Wildcard-Wochenende frei zu haben, müssen die Steelers nach Denver reisen.

Ben Roethlisberger spielte trotz seines lädierten Knöchels und der Plan, ihn nicht durchspielen lassen zu müssen, ging auch nicht auf, weil Pittsburgh trotz totaler Dominanz (fast 40 Minuten Ballbesitz) bis zum allerletzten Play um den Sieg zittern musste. Zu allem Überfluss schied Running Back Rashard Mendenhall im ersten Viertel mit einer Knieverletzung aus. Die schlimme Befürchtung: Kreuzbandriss.

Die Steelers humpeln in die Playoffs - im wahrsten Sinne des Wortes. Dennoch gibt es auch Positives: Zum ersten Mal seit 1978/1979 gewann Pittsburgh zwei Saisons in Folge 12 Spiele - damals gewann man in beiden Jahren den Super Bowl. Receiver Hines Ward verbuchte 5 Catches und ist damit erst der achte Spieler in der NFL-Geschichte mit 1000 Receptions. Ward und Legende Jerry Rice sind die einzigen Spieler mit 1000 Catches und mehr als einem Super-Bowl-Ring.

Denver Broncos (8-8) - Kansas City Chiefs (7-9) 3:7 (0:7, 0:0, 3:0, 0:0)

QB: Tim Tebow (6/22, 60 YDS, INT) - Kyle Orton (15/29, 180 YDS)

RB: Willis McGahee (28 CAR, 145 YDS) - Dexter McCluster (12 CAR, 61 YDS, TD)

WR: Demaryius Thomas (3 REC, 34 YDS) - Dwayne Bowe (6 REC, 93 YDS)

Es ist eine dieser ganz besonderen Geschichten. Kyle Orton beginnt die Saison als Starting-Quarterback der Broncos. Weil aber nach einigen Niederlagen alle Leute nach Tim Tebow schreien, wird Orton gebencht und sogar zur Nummer drei degradiert. Wenig später wird er komplett aus Denver weggejagt.

Und jetzt kam Orton mit den Chiefs am letzten Spieltag nach Denver zurück und hatte die Chance, sein ehemaliges Team zu killen und dafür zu sorgen, dass die Playoffs ohne Denver stattfinden. Nur: Orton bekam zwar die Genugtuung eines Sieges bei den Broncos, aber kurioserweise steht Denver nach einer Durststrecke von sechs Jahren dennoch mal wieder in den Playoffs.

Obwohl die Broncos, bei denen Tebow absolut grauenvoll spielte (6/22 für mickrige 60 Yards, eine Interception und ein Fumble), ihr drittes Spiel in Folge verloren und die Saison nur mit einer 8-8-Bilanz beendeten, hat es für den AFC West Title gereicht. Weil Oakland das Broncos-Geschenk nicht annahm und gleichzeitig gegen San Diego verlor, gab es letztlich drei Teams mit 8 Siegen. Und Denver setzte sich dank des dritten Tiebreakers (record in common games - DEN: 6-6, OAK & SD: 5-7) durch. Na ja, Division Title ist Division Title.

Wie die Broncos mit dieser Offense aber ein Wildcard-Spiel gegen Pittsburgh gewinnen wollen, weiß wohl selbst in Denver niemand.

Oakland Raiders (8-8) - San Diego Chargers (8-8) 26:38 (7:7, 6:17, 6:7, 7:7)

QB: Carson Palmer (28/43, 417 YDS, 2 TD, INT) - Philip Rivers (19/26, 310 YDS, 3 TD, INT)

RB: Michael Bush (19 CAR, 66 YDS) - Mike Tolbert (9 CAR, 58 YDS, TD)

WR: Darrius Heyward-Bey (9 REC, 130 YDS, TD) - Malcom Floyd (7 REC, 127 YDS, TD)

Den Raiders ist nicht zu helfen. Da verlieren die Broncos zuhause gegen die Chiefs, aber die Raiders nutzen die Chance auf den Titel in der AFC West nicht und müssen so eben weiter auf die erste Playoff-Teilnahme seit 2002 warten. Hauptschuld an der Pleite trägt Oaklands Defense, die San Diego überhaupt nicht stoppen konnte.

Die Chargers mussten im gesamten Spiel nicht ein einziges Mal punten. Als ein 22-YD-TD-Pass von Carson Palmer auf Kevin Boss die Raiders im letzten Viertel auf 26:31 herangebracht hatte, ließ die Oakland-Defense sofort einen 99-YD-TD-Drive der Chargers zu. Philip Rivers warf einen 43-YD-Strike auf Malcom Floyd, das Spiel war damit gelaufen. Ein Big Play steuerten dazu auch die Special Teams der Chargers (105-YD-Kickoff-Return-TD von Richard Goodman im 2. Viertel) bei.

Die Raiders leisteten sich 8 Strafen für 64 Yards und stellten damit nebenbei noch einen neuen NFL-Rekord für die meisten Penaltys (163) und die meisten Penalty-Yards (1358) in einer Saison auf.

New England Patriots (13-3) - Buffalo Bills (6-10) 49:21 (0:21, 14:0, 14:0, 21:0)

QB: Tom Brady (23/35, 338 YDS, 3 TD, INT) - Ryan Fitzpatrick (29/46, 307 YDS, 2 TD, 4 INT)

RB: BenJarvus Green-Ellis (7 CAR, 22 YDS, 2 TD) - C.J. Spiller (13 CAR, 60 YDS, REC-TD)

WR: Rob Gronkowski (8 REC, 108 YDS, 2 TD), Aaron Hernandez (7 REC, 138 YDS, TD) - Steve Johnson (4 REC, 40 YDS, TD)

Verstehe einer diese Patriots! Gegen Miami lag New England 0:17 zurück, ehe man das Comeback startete. Gegen Buffalo lag New England jetzt sogar im ersten Viertel ganz schnell 0:21 hinten. Aber es machte wieder nichts. Tom Brady und Co. machten einfach 49 Punkte in Serie, boom!

Brady knackte als dritter Spieler in der NFL-Geschichte die 5000-Passing-Yards-Marke und beendete die Saison mit 5235 Yards. Damit liegt er jetzt vor Dan Marino (5084), aber eben hinter Drew Brees (5476). Die Patriots sicherten sich mit ihrem achten Sieg in Folge den Nummer-eins-Seed in der AFC, und Tight End Rob Gronkowski trug sich in die Geschichtsbücher ein.

Gronkowski fing zwei TD-Pässe, beendete die Saison damit mit 17 TD-Receptions (18 TDs insgesamt) und baute diesen NFL-Rekord aus. Und er stellte einen weiteren auf. Saints-TE Jimmie Graham hatte seine Saison gerade mit 1310 Yards abgeschlossen, als Gronkowski bei 1305 Yards stand. Beide hatten Hall of Famer Kellen Winslow schon längst überflügelt. Und Gronk brauchte jetzt dringend noch einen Catch.

Also kniete sich Backup-QB Brian Hoyer 1:30 Minuten vor Schluss nicht hin, sondern warf noch mal einen 22-YD-Pass, der Gronkowski im letzten Moment noch an Graham vorbei brachte.

Negativ: Die Patriots-Defense ist so unfassbar erbärmlich, dass einem ja wirklich die Worte fehlen. New England ließ in der Regular Season 4727 Passing-Yards zu und stellte damit einen neuen NFL-Negativ-Rekord auf. Zuvor hatten die 1995 Falcons (4541) diesen tollen Rekord gehalten...

Green Bay Packers (15-1) - Detroit Lions (10-6) 45:41 (10:9, 14:10, 7:15, 14:7)

QB: Matt Flynn (31/44, 480 YDS, 6 TD, INT) - Matthew Stafford (36/59, 520 YDS, 5 TD, 2 INT)

RB: Ryan Grant (12 CAR, 48 YDS) - Kevin Smith (9 CAR, 35 YDS)

WR: Jordy Nelson (9 REC, 162 YDS, 3 TD) - Calvin Johnson (11 REC, 244 YDS, TD)

Die Packers schonten wie erwartet Aaron Rodgers und einige andere Stars (u.a. Charles Woodson, Clay Matthews), Backup-Quarterback Matt Flynn durfte mal ran. Und was macht der Typ? Der Typ wirft 6 (!) Touchdown-Pässe, er wirft für 480 Yards - und er stellt damit zwei neue Franchise-Rekorde auf. Crazy, absolut crazy. Und aufgepasst, liebe NFL-Teams: Flynn ist nach der Saison Free Agent.

Seinen sechsten TD-Pass warf Flynn 70 Sekunden vor Schluss aus 4 Yards Entfernung auf Tight End Jermichael Finley. Es sollte der Game-Winner in einem atemberaubenden Shootout mit zwei überragenden Offenses und zwei albernen Defenses sein. Die Lions verloren zum 21. Mal in Serie bei den Packers, da nützten ihnen auch die Monster-Spiele von Matthew Stafford und Calvin Johnson nichts.

Bitter: Detroit ist zwar zum ersten Mal seit 1999 in den Playoffs dabei, aber wegen der Pleite wurde man noch von Atlanta überholt und deshalb müssen die Lions in der Wildcard-Runde jetzt bei Drew Brees und den Saints antreten, viel Spaß... Ach ja, noch etwas: Rodgers stellte auch an der Seitenlinie herumstehend einen neuen NFL-Rekord auf. Sein Saison-QB-Rating von 122,5 ist das beste in der Geschichte - Peyton Manning hatte die Bestmarke zuvor gehalten (121,1/2004).

Und noch was: Es war das erste Spiel in der NFL-Historie, bei dem die beiden Quarterbacks beide auf über 400 Passing-Yards kamen und beide 5 oder mehr TD-Pässe warfen. Die Packers zogen mit 51 TD-Pässen in der Saison außerdem mit den 2004 Colts gleich.

St. Louis Rams (2-14) - San Francisco 49ers (13-3) 27:34 (7:7, 0:13, 3:7, 17:7)

QB: Kellen Clemens (14/31, 226 YDS, TD, INT + Rushing-TD) - Alex Smith (21/31, 219 YDS, TD + Rushing-TD)

RB: Steven Jackson (16 CAR, 76 YDS) - Kendall Hunter (16 CAR, 76 YDS)

WR: Brandon Lloyd (6 REC, 100 YDS, TD) - Michael Crabtree (9 REC, 92 YDS, 2 TD)

Beste Defense gegen schlechteste Offense. Was soll da schon schief gehen für San Francisco? Richtig, nicht viel. Aber einen keinen Schrecken konnten die Rams den 49ers dann wenigstens doch einjagen. Erstes Viertel, 18-Yard-Touchdown-Run von Ersatz-Quarterback Kellen Clemens - und plötzlich steht es 7:0 für St. Louis.

Doch was Clemens kann, kann Alex Smith auf der anderen Seite schon lange. Und er kann es noch besser. Erst rennt er 8 Yards zum Touchdown, dann wirft er nur gut zwei Minuten später einen 28-Yard-Strike auf Receiver Michael Crabtree. Schon sind die Verhältnisse wieder zurechtgerückt.

Die 49ers hatten dann doch wie erwartet erst mal gar keine Mühe und führten zwischenzeitlich 34:13. Selbst Kicker David Akers (44 FGs diese Saison) durfte nach einem perfekten Trick-Play mal einen TD-Pass werfen, 14 Yards auf Crabtree. Durch zwei Touchdowns innerhalb von nur 13 Sekunden machte es St. Louis im letzten Viertel dann aber aus dem Nichts noch einmal spannend, für ein Wunder-Comeback reichte es aber nicht mehr. Die 49ers, die in der gesamten Saison nur 10 Turnover produzierten (NFL-Rekord der 2010 Patriots eingestellt), sicherten sich mit dem Sieg ein Bye und gehen als Nummer zwei der NFC in die Playoffs.

In St. Louis herrscht Tristesse. Am Ende des Spiels gab ein gewisser Tom Brandstater den QB für die Rams. Who? Egal. Die Rams werden Medienberichen zufolge Anfang der Woche Head Coach Steve Spagnuolo und General Manager Billy Devaney feuern. St. Louis wird im Draft zum 4. Mal in nur 5 Jahren einen Top-2-Pick haben.

New Orleans Saints (13-3) - Carolina Panthers (6-10) 45:17 (14:7, 10:10, 14:0, 7:0)

QB: Drew Brees (28/35, 389 YDS, 5 TD, INT) - Cam Newton (15/25, 158 YDS, TD, INT)

RB: Chris Ivory (19 CAR, 127 YDS, TD) - Jonathan Stewart (9 CAR, 79 YDS, TD)

WR: Marques Colston (7 REC, 145 YDS, 2 TD), Jimmie Graham (8 REC, 97 YDS, TD) - Steve Smith (6 REC, 86 YDS, TD)

Bist du bekloppt! Es ist einfach unfassbar, was Drew Brees da macht. Die Saints wussten zwar vorher, dass es wohl mit dem Bye nichts mehr werden würde, aber das hinderte sie nicht daran, noch einmal eine Monster-Performance abzuliefern. Man könnte Stunden damit verbringen, alle Rekorde aufzulisten, die Brees und die Saints nach ihrem achten Sieg in Folge so aufstellten.

Das Wichtigste in "Kürze": NFL-Rekorde in Sachen Offensive Yards (7474), Team-Passing-Yards (5347) und First Downs (416). Brees, der 5 TD-Pässe warf, beendete die Saison mit 468 Completions - auch das ist natürlich ein NFL-Rekord (Peyton Manning: 450). Mit seiner Completion Percentage von 71,6 Prozent brach er in dieser Kategorie seinen eigenen Rekord von 2009 (70,6).

Brees warf auch zum 7. Mal in Folge und zum 13. Mal in der Saison für mehr als 300 Yards - diese NFL-Rekorde hielt er sowieso schon und baute sie einfach aus. Brees' finale Zahlen für die Regular Season: 5476 Yards, 46 Touchdown-Pässe. Irre. Einfach irre.

Super-Tight-End Jimmie Graham, der seinen 11 TD-Pass fing, beendete die Saison mit 1310 Yards, damit brach er den Tight-End-Rekord von Kellen Winslow aus dem Jahr 1980, er blieb aber ein wenig hinter Patriots-Tight-End-Maschine Rob Gronkowski zurück, der sich am Sonntag noch auf 1327 Yards verbesserte.

Und weiter geht's: Darren Sproles (40 YDS Rushing, 29 YDS Receiving, 99 YDS Kick- und Punt-Returns) stellte einen neuen NFL-Rekord für Combined Yards (2969) auf. Dominanter als die Saints kann man nicht in die Playoffs starten. Mit unglaublichen 617 Yards in der Offense stellte New Orleans auch hier noch mal einen Franchise-Rekord auf. Als Team kamen die Saints in dieser Saison auf 66 Touchdowns!

Atlanta Falcons (10-6) - Tampa Bay Buccaneers (4-12) 45:24 (21:0, 21:7, 0:11, 3:6)

QB: Matt Ryan (6/9, 106 YDS, 2 TD) - Josh Freeman (31/45, 274 YDS, 2 TD, 3 INT)

RB: Michael Turner (17 CAR, 172 YDS, 2 TD) - LeGarrette Blount (6 CAR, 12 YDS)

WR: Julio Jones (4 REC, 76 YDS, 2 TD) - Dezmon Briscoe (8 REC, 53 YDS, 2 TD)

Falcons-Receiver Julio Jones fing im ersten Viertel zwei TD-Pässe (17, 48) innerhalb von 26 Sekunden. Und nachdem Michael Turner im zweiten Viertel einen 81-YD-TD-Run erzielte, stand es 6:49 Minuten vor der Pause 42:0 für die Falcons! Der Rest des Spiels interessierte keinen Menschen.

Atlanta schob sich durch den Sieg und die Niederlage der Lions in Green Bay in der NFC noch auf Rang fünf und gingen damit New Orleans aus dem Weg. Stattdessen reisen die Falcons am nächsten Wochenende zu den Giants. Die furchtbar schlechten Bucs beendeten ihre Saison mit der zehnten Pleite in Folge.

Jacksonville Jaguars (5-11) - Indianapolis Colts (2-14) 19:13 (7:0, 3:3, 6:3, 3:7)

QB: Blaine Gabbert (11/19, 92 YDS, TD) - Dan Orlovsky (27/40, 264 YDS, TD, INT)

RB: Maurice Jones-Drew (25 CAR, 169 YDS) - Donald Brown (8 CAR, 24 YDS)

WR: Chastin West (1 REC, 23 YDS, TD) - Austin Collie (9 REC, 96 YDS, TD)

Suck for Luck? Sollen die Colts tatsächlich absichtlich das Spiel gegen die Jaguars verlieren, um den Nummer-eins-Pick im kommenden Draft zu haben und sich damit Stanford-Quarterback Andrew Luck zu angeln? So lautete die Frage vor dem Spiel. Und nach dem Spiel kann man nur sagen: Glückwunsch, Colts. Alles richtig gemacht.

Indianapolis sicherte sich durch die 14. Saisonniederlage das Recht, im April im Draft an erster Stelle zu picken. Aber auch auf Seiten der Jaguars muss man sagen: Glückwunsch. Glückwunsch an Star-Running-Back Maurice Jones-Drew, der eine persönliche Saisonbestleistung aufstellte (169 YDS) und den NFL-Rushing-Title (1606 YDS) gewann. Außerdem brach er damit den Franchise-Rekord von Fred Taylor.

Miami Dolphins (6-10) - New York Jets (8-8) 19:17 (3:7, 3:3, 0:0, 13:7)

QB: Matt Moore (22/32, 135 YDS, TD, 2 INT) - Mark Sanchez (21/32, 207 YDS, 2 TD, 3 INT)

RB: Steve Slaton (11 CAR, 55 YDS) - LaDainian Tomlinson (11 CAR, 56 YDS)

WR: Brandon Marshall (5 REC, 50 YDS) - Dustin Keller (7 REC, 45 YDS, TD)

Nach zwei AFC-Championship-Teilnahmen in den letzten beiden Jahren stehen die Jets in dieser Saison nicht mal in den Playoffs. Selbst ein Sieg in Miami hätte ihnen am Ende aufgrund der anderen Ergebnisse nicht mehr geholfen, aber selbst diesen Sieg brachten sie nicht zustande.

Die Dolphins, bei denen Jason Taylor das letzte Spiel seiner Karriere machte, erzielten nach einem 3:10-Rückstand 16 Punkte in Folge, darunter war ein beeindruckendes 58-YD-FG von Dan Carpenter mit der letzten Aktion des zweiten Viertels und ein beeindruckender 94-Yard-21-Play-Drive abgeschlossen mit einem 1-YD-Pass von Matt Moore auf Charles Clay. Jets-QB Mark Sanchez warf drei kritische Interceptions, Star-Receiver Santonio Holmes hatte zum ersten Mal in seiner Karriere 0 (!) Catches, hatte keinen Bock mehr, wurde gebencht und saß zum Schluss nur noch desinteressiert auf der Bank.

Zuvor war er im Huddle mit seinen Teamkollegen aneinander geraten, weil die sich über sein Verhalten aufregten. Und das Schlimmste an der Geschichte: Holmes trägt das "C" auf seinem Jersey...

Houston Texans (10-6) - Tennessee Titans (9-7) 22:23 (7:0, 3:13, 3:3, 9:7)

QB: T.J. Yates (4/4, 47 YDS), Jake Delhomme (18/28, 211 YDS, TD) - Matt Hasselbeck (22/35, 297 YDS, 2 TD)

RB: Ben Tate (16 CAR, 97 YDS, TD) - Chris Johnson (15 CAR, 61 YDS)

WR: James Casey (7 REC, 91 YDS) - Nate Washington (4 REC, 92 YDS, TD)

Die wichtigste Erkenntnis für Houston: Entwarnung bei Quarterback T.J. Yates. Nachdem die Texans in dieser Saison bereits Matt Schaub und Matt Leinart wegen Verletzungen verloren hatten, musste auch Yates nach einem Sack vom Feld. Nach kurzer Behandlung in der Kabine kehrte er allerdings an die Seitenlinie zurück und vom Team hieß es, die vermeintlich verletzte Schulter des Rookies sei in Ordnung.

Dennoch kam für den Rest der Partie Ersatzmann Jake Delhomme zum Einsatz. Ja, der Jake Delhomme. Die Texans sind bereits die sechste Profi-Station des 36-Jährigen, der 2003 mit den Panthers im Super Bowl stand und davor auch in der NFL Europe (Amsterdam Admirals, Frankfurt Galaxy) aktiv war.

Und Delhomme hätte die Texans fast noch zum Sieg geführt. Und das, obwohl Houston so gut wie alles schonte, was Rang und Namen hat (Arian Foster, Owen Daniels). Nur Star-Receiver Andre Johnson spielte nach Verletzungspause wenigstens eine Halbzeit lang. Ein 23-YD-TD-Pass von Matt Hasselbeck auf Nate Washington 4:31 Minuten vor Ende brachte die Titans auf die Siegerstraße - Tennessee hatte die Partie eigentlich schon gewonnen, als RB Ahmard Hall den Texans mit einem Fumble plötzlich wieder Leben einhauchte.

Delhomme fand 14 Sekunden vor Schluss Bryant Johnson in der Endzone. Die Texans, für die es ja um nichts mehr ging und die eine Overtime vermeiden wollten, versuchten eine Two-Point-Conversion, aber eine Penalty und ein mieser Snap retteten die Titans. Tennessee verbrachte dann den Rest des Tages zitternd vor dem Fernseher, aber es sollte nicht sein. Die Broncos-Niederlage eliminierte die Titans.

Minnesota Vikings (3-13) - Chicago Bears (8-8) 13:17 (10:0, 3:14, 0:0, 0:3)

QB: Joe Webb (17/32, 200 YDS, 2 INT), Christian Ponder (4/10, 28 YDS, INT) - Josh McCown (15/25, 160 YDS, TD, INT)

RB: Toby Gerhart (15 CAR, 67 YDS) - Kahlil Bell (17 CAR, 54 YDS)

WR: Percy Harvin (10 REC, 115 YDS) - Roy Williams (4 REC, 60 YDS, TD)

Nach fünf Niederlagen in Folge feierten die Bears noch mal einen Sieg, aber es passte ins Bild, dass sich nach Jay Cutler und Matt Forte zum Abschluss jetzt auch noch Brian Urlacher (Knie) verletzte. Das Big Play des Spiels war ein 22-YD-Interception-Return-Touchdown von Charles Tillman. Die Vikings egalisierten die schlechteste Bilanz in der Franchise-Geschichte (1984). Selbst 3,5 Sacks von Jared Allen konnten die Pleite nicht verhindern. Allen beendete die Saison mit 22 Sacks! Damit fehlte ihm nur ein halber Sack zum NFL-Rekord von Michael Strahan (22,5/2001).

Philadelphia Eagles (8-8) - Washington Redskins (5-11) 34:10 (3:0, 7:0, 3:7, 21:3)

QB: Michael Vick (24/39, 335 YDS, 3 TD, INT) - Rex Grossman (22/45, 256 YDS, TD, INT)

RB: Dion Lewis (12 CAR, 58 YDS, TD) - Evan Royster (20 CAR, 113 YDS)

WR: Jeremy Maclin (8 REC, 105 YDS) - Roy Helu (2 REC, 48 YDS, TD)

Michael Vick warf drei Touchdown-Pässe, darunter einen 62-Yarder zu DeSean Jackson. Die Eagles beendeten die Saison mit ihrem vierten Sieg in Serie, die Eagles stellten einen neuen Franchise-Rekord in Sachen Total Yards (6386) in der Offense auf, die Eagles stehen aber dennoch zum ersten Mal seit 2007 nicht in den Playoffs. Philly, als Super-Bowl-Aspirant gestartet, ist einfach zu spät aufgewacht. Die Redskins auf der anderen Seite sind zum vierten Mal in Folge Letzter in der NFC East - und für Mike Shanahan war es die mieseste Saison seiner legendären Coaching-Karriere.

Arizona Cardinals (8-8) - Seattle Seahawks (7-9) 23:20 OT (7:0, 3:3, 7:7, 3:10, 3:0)

QB: John Skelton (22/40, 271 YDS, TD, INT) - Tarvaris Jackson (21/35, 222 YDS, TD, INT)

RB: LaRod Stephens-Howling (21 CAR, 93 YDS) - Marshawn Lynch (19 CAR, 86 YDS)

WR: Larry Fitzgerald (9 REC, 149 YDS) - Ricardo Lockette (1 REC, 61 YDS, TD)

Jay Feely traf in der Overtime aus 28 Yards zum Sieg der Cardinals. 4. OT-Sieg von Arizona (7-2 in den letzten 8 Spielen) in dieser Saison, das bedeutet NFL-Rekord. Star des Spiels: Larry Fitzgerald mit einigen Wahnsinns-Catches. Fitz ist neben Jerry Rice, Randy Moss und Marvin Harrison der einzige Spieler mit 4 Saisons mit mehr als 1400 Receiving-Yards.

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