NFL

Vikings-Pleite trotz Aufholjagd

Von SPOX
Bears-Receiver Devin Aromashodu fängt in der Verlängerung den Pass zum Sieg über die Vikings
© Getty

Brett Favre und die Minnesota Vikings sind im Monday-Night-Game der NFL trotz Aufholjagd leer ausgegangen. Bei den Chicago Bears unterlagen die Gäste mit 30:36 nach Verlängerung.

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Die Minnesota Vikings haben das Monday-Night-Game trotz einer Aufholjagd verloren und ihre Chancen auf ein freies Wochenende verkleinert. Das Team um Star-Quarterback Brett Favre unterlag am 16. und vorletzten Spieltag der regulären Saison nach Verlängerung mit 30:36 bei den Chicago Bears.

Besser machten es die Pittsburgh Steelers. Der Super-Bowl-Champion erhielt seine Playoff-Hoffnungen mit einem Sieg über Baltimore am Leben. Ihre Tickets für die Postseason lösten die New England Patriots, Green Bay Packers, Dallas Cowboys und Cincinnati Bengals. Die Indianapolis Colts kassierten gegen die New York Jets ihre erste Saison-Niederlage.

Die Partien des 16. Spieltags im Überblick

Chicago Bears (6-9) - Minnesota Vikings (11-4) 36:30 (3:0, 13:0, 7:13, 7:17, 6:0)

Durch die Niederlage haben es die bereits für die Playoffs qualifizierten Vikings um Favre (321 Yards, 2 TD) vorerst verpasst, die erste Runde der Ausscheidungsspiele zu umgehen. Um sich doch noch ein Freilos für das Wildcard-Weekend zu erspielen, muss Minnesota am letzten Spieltag gegen die New York Giants gewinnen. Außerdem dürfen die Philadelphia Eagles nicht gewinnen.

In Chicago lagen die Vikings im dritten Viertel bereits mit 6:23 zurück, ehe durch zwei Touchdowns und ein Field Goal der Ausgleich zum 23:23 gelang. 16 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit glich Minnesota einen weiteren Rückstand zum 30:30 aus und erzwang die Verlängerung, in der Wide Receiver Devin Aromashodu (150 receiving Yards) mit einem Touchdown für die Entscheidung zugunsten der Bears sorgte.

New York Giants (8-7) - Carolina Panthers (7-8) 9:41 (0:3, 0:21, 3:10, 6:7)

Es war einer der peinlichsten Auftritte der Franchise-Geschichte. Punkt. Im letzten Spiel im Giants Stadium ließ sich New York unter den Augen des legendären Lawrence Taylor von den Panthers erniedrigen. Ihre letzten Playoff-Chancen endeten, als Dallas in Washington gewann.

Nach einem 27-Yard-TD-Pass des erneut überraschend starken Matt Moore (171 YDS, 3 TD) auf Steve Smith führte Carolina Anfang des dritten Viertels sage und schreibe mit 31:0.

Es war unfassbar.

RB Jonathan Stewart lief New York mit einer Karrierebestleistung von 206 Yards (1 TD) in Grund und Boden. Die Giants-Offense um Eli Manning (29/43, 296 Yards, 1 TD, 2 INT) brachte dagegen überhaupt nichts auf die Reihe und leistete sich vier Ballverluste. Für die Giants-Fans hieß es: Buhen, buhen, buhen - und dann sehr früh den Heimweg antreten.

Washington Redskins (4-11) - Dallas Cowboys (10-5) 0:17 (0:7, 0:7, 0:0, 0:3)

Vor zwei Wochen hatten die Fans der Dallas Cowboys noch große Angst, dass der Dezember-Albtraum weitergeht und die Playoffs verpasst werden. Jetzt ist alles gut. Eine Woche nach dem Sieg in New Orleans feierten die Cowboys einen souveränen Sieg in Washington und lösten ihr Playoff-Ticket. Mit einem Sieg im Saisonfinale gegen die Eagles kann Dallas sogar noch die Division gewinnen.

Ein TD-Pass von Tony Romo (286 YDS, 1 TD, 1 INT) auf Roy Williams im ersten Viertel und ein TD-Run von Marion Barber im zweiten Viertel brachten die Cowboys früh auf die Siegerstraße.

Zu den Redskins gibt es nicht viel zu sagen, außer dass sie unglaublich schlecht sind und es so sicher wie das Amen in der Kirche ist, dass sie im nächsten Jahr einen neuen Coach haben werden. Das Plakat, das an diesem Abend alles sagte: "Let's go Caps!" Washington mutiert dank Alex Owetschkin zu einer Hockey-Town.

New Orleans Saints (13-2) - Tampa Bay Buccaneers (3-12) 17:20 n.V.
(14:0, 3:3, 0:0, 0:14, 0:3)

Peinliche Pleite für die Saints! Gegen die Tampa Bay Buccaneers setzte es die zweite Niederlage in Folge. Dabei hatte es für Drew Brees (258 YDS, 1 TD) und Co. zu Beginn noch so gut ausgesehen. Nach Touchdowns von Running Back Pierre Thomas (60 YDS, 1 TD) und Receiver Robert Meachem (66 YDS, 1 TD) stand es nach dem ersten Viertel 14:0.

In der zweiten Halbzeit dann ein komplett anderes Bild. Die Saints, die nun auf Thomas (Rippenverletzung) verzichten mussten, erzielten keinen einzigen Punkt mehr. Im Gegenzug drehten die Bucs und besonders Running Back Cadillac Williams (129 YDS, 1 TD) auf. Verteidiger Michael Spurlock sorgte mit einem 77-Yard-Punt-Return für den Ausgleich.

Fünf Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte Saints-Kicker Garrett Hartley dann doch noch die Chance, das Spiel mit einem Field Goal für sein Team zu entscheiden. Doch er vergab aus 37 Yards. In der Overtime machte es Buccaneers-Kicker Connor Barth besser und verwandelte das entscheidende Field Goal aus stattlichen 47 Yards.

Indianapolis Colts (14-1) - New York Jets (8-7) 15:29 (6:0, 3:3, 6:15, 0:11)

Die entscheidende Frage lautete vor dem Spiel: Wie viel bedeutet den Colts eine Perfect Season? Die Antwort: Null. Überhaupt nichts. Wer im dritten Viertel 15:10 führt, in Ballbesitz ist und dann Peyton Manning (und einige andere Starter) aus dem Spiel nimmt, hat eindeutig klargemacht, dass er gar nicht eine 16-0-Bilanz haben will.

Denn ohne Manning war Indianapolis für die Jets kein Gegner mehr. Zuerst verlor Manning-Ersatz Curtis Painter den Ball und Marques Douglas brachte die Jets mit einem Fumble-Return-TD in Führung, danach sorgte RB Thomas Jones im vierten Viertel mit einem 1-Yard-TD-Run für die endgültige Entscheidung. Painter warf im Anschluss auch noch eine Interception.

Für die Colts ging mit der Pleite ihre Siegesserie von 23 Spielen in der Regular Season zu Ende. Die Jets haben nach dem Sieg wieder beste Chancen auf die Playoffs. Ein Sieg am letzten Spieltag gegen Cincinnati würde reichen.

New England Patriots (10-5) - Jacksonville Jaguars (7-8) 35:7 (7:0, 21:0, 0:0, 7:7)

Tom Brady liebt diese Spiele. Diese Spiele gegen die Jaguars. Noch nie haben seine Pats zu Hause gegen Jacksonville verloren. Und das sollte auch so bleiben. Brady (267 YDS, 4 TD) schoss die Jags wie in seinen besten Tagen ab und sicherte seinem Team damit den ersten Platz in der AFC East und den Einzug in die Playoffs.

Sein Lieblings-Ziel war einmal mehr Randy Moss (45 YDS, 3 TD) - der zwar nur vier Pässe fing, allerdings drei davon für Touchdowns. Ebenfalls überzeugen konnten Wide Receiver Wes Welker (138 YDS) und Running Back Sammy Morris (95 YDS, 1 TD).

Den einzigen Touchdown für die Jaguars erzielte Quarterback David Garrard (185 YDS, 2 INT) mit einem Zwei-Yard-Run. Running Back Maurice Jones-Drew (35 Receiving-Yards, 63 Rushing-Yards), der mit 15 Touchdowns die Bestenliste der NFL anführt, blieb blass.

Green Bay Packers (10-5) - Seattle Seahawks (5-10) 48:10 (14:0, 10:3, 14:0, 10:7)

Mit einem Sieg über Seattle haben die Green Bay Packers den Einzug in die Playoffs perfekt gemacht. Dabei ließen sie im heimischen Lambeau Field den desolaten Seahawks von Beginn an nicht den Hauch einer Chance. Bereits zur Halbzeit stand es 24:3.

Das beste Spiel seiner Karriere machte dabei Brandon Jackson. Der Running Back erlief zwar lediglich 20 Yards, kam dabei aber auf zwei Touchdowns und fing einen weiteren. Ebenfalls gut aufgelegt waren Running Back Ryan Grant (97 YDS, 2 TD) und Wide Receiver Greg Jennings (111 YDS). Die Packers konnten es sich sogar erlauben, Quarterback Aaron Rodgers (237 YDS, 1 TD) spät im dritten Viertel vom Feld zu nehmen, um ihn zu schonen.

Seahawks-Quarterback Matt Hasselback (198 YDS, 1 TD, 4 INT) erlebte hingegen einen Tag zum Vergessen. Gleich vier seiner Pässe wurden von den Packers abgefangen.

Pittsburgh Steelers (8-7) - Baltimore Ravens (8-7) 23:20 (6:3, 14:7, 0:10, 3:0)

The King is still alive! Der amtierende Super-Bowl-Champion bleibt nach einem Sieg gegen den Erzrivalen im Rennen um ein Playoff-Ticket, braucht aber nach wie vor Schützenhilfe. Die Steelers können sich bei den Ravens bedanken, dass sie das Spiel am Ende dank eines 38-Yard-Field-Goals von Jeff Reed 5:25 Minuten vor Schluss für sich entschieden.

Baltimore vergab unzählige Chancen auf den Sieg. Die Steelers gingen nach einem 24-Yard-Touchdown-Pass von Ben Roethlisberger (17/33, 259 Yards, 1 TD, 1 INT) auf Santonio Holmes zwar mit einer 20:10-Führung in die Halbzeit, aber danach spielte fast nur noch Baltimore.

Der zweite TD-Pass des Spiels von Joe Flacco (13/25, 166 Yards, 2 TD, 1 INT) auf TE Todd Heap und ein FG von Billy Cundiff glichen die Partie aus - und dann waren die Ravens auf bestem Wege zur Führung. Problem: Derrick Mason ließ einen ganz sicheren Touchdown fallen und die Ravens zerstörten sich mit 11 Penaltys für 113 Yards selbst.

Da nützte es Baltimore auch nichts, dass es Ray Rice (141 Yards) als erster Running Back seit 33 Spielen schaffte, gegen die Steelers-Defense mehr als 100 Yards zu erlaufen.

Philadelphia Eagles (11-4) - Denver Broncos (8-7) 30:27 (10:0, 10:7, 7:17, 3:3)

Ein seltsames Spiel in Philadelphia. Lange sah es nach einer ganz klaren Sache für die Eagles aus. Donovan McNabb warf drei Touchdown-Pässe auf DeSean Jackson, Brent Celek und Jason Avant - Philly führte Mitte des dritten Viertels souverän mit 27:10.

Aber dann wendete sich das Blatt plötzlich. Innerhalb von nur 49 Sekunden erzielten die Broncos Ende des dritten Viertels 14 Punkte - TD-Pässe von Kyle Orton auf Jabar Gaffney und Knowshon Moreno - und schon waren sie zurück im Spiel.

Im letzten Viertel sorgte dann Matt Prater aus 46 Yards für den Ausgleich, bevor die Eagles in der Schlussphase dann doch das bessere Ende für sich hatten. Ein 28-Yard-Pass von McNabb auf Jeremy Maclin brachte die Eagles in Position - und dann war es David Akers, der mit einem Field Goal aus 28 Yards sein Team vier Sekunden vor dem Ende zum Sieg schoss.

Cincinnati Bengals (10-5) - Kansas City Chiefs (3-12) 17:10 (0:0, 3:3, 7:0, 7:7)

Fünf Tage nach der Beerdigung von Chris Henry haben sich die Cincinnati Bengals endgültig den Titel in der AFC North gesichert. So einfach, wie es sich viele sicher gegen Kansas City vorgestellt hatten, war es aber nicht.

Die Bengals taten sich unglaublich schwer - im Schlussviertel sorgte ein 20-Yard-Pass von Matt Cassel (22/37, 180 Yards, 1 TD, 2 INT) auf Tim Castille sogar für den 10:10-Ausgleich. Doch dann drehten die Bengals auf.

An der eigenen 2-Yard-Linie starteten Carson Palmer (17/25, 139 Yards, 2 TD, 1 INT) und Co. einen 98-Yard-TD-Drive, der mit einem 6-Yard-Pass von Palmer auf Chad Ochocinco endete. Cincinnati steht damit zum zweiten Mal in den letzten 19 Jahren in den Playoffs.

Cleveland Browns (4-11) - Oakland Raiders (5-10) 23:9 (10:3, 7:6, 3:0, 3:0)

Was ist denn plötzlich mit den Browns los?! Gegen die Raiders feierte Cleveland den dritten Sieg in Folge - für Browns-Verhältnisse eine unglaublich anmutende Siegesserie. Bester Mann war erneut Running Back Jerome Harrison.

In der letzten Woche hatte Harrison in Kansas City aus dem absoluten Nichts mit 286 Rushing-Yards die ganze Liga verblüfft, gegen Oakland legte er weitere 148 Yards nach. Da scheinen die Browns fast durch Zufall einen unglaublichen Running Back gefunden zu haben.

QB Derek Anderson (8/17, 121 Yards, 1 TD) musste nur solide spielen, auch weil sich sein Gegenüber Charlie Frye (26/45, 333 Yards, 3 INT) einen Fehler nach dem anderen leistete. Highlight aus Raiders-Sicht war ein 61-Yard-Field-Goal (!) von Sebastian Janikowski.

Miami Dolphins (7-8) - Houston Texans (8-7) 20:27 (0:10, 3:17, 7:0, 10:0)

Ein Spiel, das für die Dolphins irgendwie zu früh anfing. Miami zeigte zu Beginn eine katastrophale Vorstellung und lag vier Minuten vor der Halbzeit bereits mit 0:27 in Rückstand.

Texans-QB Matt Schaub (20/31, 286 Yards, 2 TD, 1 INT) machte mit der Dolphins-Defense, was er wollte - und warf TD-Pässe auf Andre Johnson und Jacoby Jones. Zu einem Zeitpunkt lautete das Yards-Verhältnis 307:46 für Houston.

Aber wie es dann eben so ist, lehnten sich die Texans zurück und Miami kam in der zweiten Hälfte auf. Ein Zwei-Yard-Run von Lex Hilliard, ein Zehn-Yard-Pass von Chad Henne (35/55, 322 Yards, 1 TD, 1 INT) auf Hilliard und ein 38-Yard-FG von Dan Carpenter brachten die Dolphins auf 20:27 heran - zum ganz großen Comeback reichte es aber nicht mehr.

Atlanta Falcons (8-7) - Buffalo Bills (5-10) 31:3 (7:0, 3:0, 14:3, 7:0)

Sehr souveräner und überzeugender Sieg der Falcons, die - auch wenn die Bills schwach waren - andeuteten, dass sie eigentlich ein Playoff-Team sind. Matt Ryan (18/35, 250 Yards, 3 TD) warf drei Touchdown-Pässe, zwei davon auf den überragenden Roddy White (8 Catches, 139 Yards). Ryan verbesserte seine Karriere-Bilanz im Georgia Dome auf 13-1.

Bei den Bills gab Brian Brohm in Abwesenheit der verletzten Ryan Fitzpatrick und Trent Edwards sein NFL-Debüt - und der erst kürzlich von den Green Bay Packers verpflichtete Quarterback (17/29, 146 Yards) wurde gleich zweimal interceptet.

Buffalos Offense schafften nur mickrige 178 Yards, immerhin erreichte Terrell Owens (4 Catches, 39 Yards) mit dem 1000. Catch seiner Karriere einen Meilenstein. Owens ist erst der sechste Spieler in der Geschichte, der es auf 1000 Receptions gebracht hat.

Arizona Cardinals (10-5) - St. Louis Rams (1-14) 31:10 (0:0, 17:0, 7:7, 7:3)

Die Cardinals haben zum ersten Mal seit 1976 wieder zehn Spiele in einer Saison gewonnen. Zwölf Jahre später zog die Franchise damals von St. Louis nach Arizona um.

Kurt Warner brauchte gegen sein altes Team etwas Anlaufzeit, bevor er im zweiten Viertel heiß lief (196 YDS) und zwei TD-Pässe auf Larry Fitzgerald und Early Doucet warf.

Die ohnehin so miesen Rams hatten ohne ihren verletzten Star-Running-Back Steven Jackson nicht den Hauch einer Chance. QB Keith Null warf drei Interceptions.

San Francisco 49ers (7-8) - Detroit Lions (2-13) 20:6 (3:3, 3:0, 14:0, 0:3)

Ein Spiel, in dem es für beide Teams nur noch um die Ehre ging. Es war die erwartet klare Sache für die 49ers, die mit einem Sieg im letzten Spiel immerhin noch eine ausgeglichene und respektable 8-8-Bilanz erreichen können.

Alex Smith warf gegen die Lions einen 2-Yard-TD-Pass auf Star-Tight-End Vernon Davis, den zweiten TD erzielte RB Frank Gore mit einem 1-Yard-Run.

Die Lions? QB Drew Stanton leistete sich drei Interceptions, bevor er für Daunte Culpepper Platz machen musste - insgesamt waren es am Ende sechs Turnovers für Detroit.

San Diego mit zehntem Sieg in Folge