NBA

Verlieren verboten!

Von Marc-Oliver Robbers
Dirk Nowitzki (l.) erzielt in dieser Saison im Schnitt 15,4 Punkte für die Dallas Mavericks
© getty
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Small Forward: Shawn Marion vs. Metta World Peace

Marion (11,6 Punkte, 8,2 Rebounds): Der Forward ist defensiv immer noch über jedem Zweifel erhaben, bewies aber zuletzt, dass er auch offensiv nichts verlernt hat. Es ist sicher nicht überraschend, dass dies auch mit der Rückkehr von Nowitzki zu tun hat. Der 2,01 m große Forward muss nicht mehr auf der Vier spielen und reibt sich daher nicht so häufig gegen die Big Men auf.

Lag sein Punkteschnitt zu Saisonbeginn noch bei knapp 10 Zählern, steigerte er sich im Februar sogar auf 15,3 Punkte. Am Brett ist er immer noch ein Monster (8,1 Rebounds) und kein Spieler wird gerne von Marion verteidigt.

World Peace (12,9 Punkte, 5,6 Rebounds): Metta World Peace ist einer der Lichtblicke bei den Lakers in dieser Saison. Der Exzentriker spielt eine absolut solide Spielzeit. Die Stats sind gut wie lange nicht mehr. In der kleinen Rotation der Lakers erhält World Peace zwangsläufig mehr Spielzeit und mehr Würfe. Die Quote ist okay, auch wenn der Dreier des Öfteren etwas wackelig ist. Im Vergleich zur Vorsaison ist die Offensiv-Leistung aber ein Quantensprung. Auch in Sachen Teamchemie ist der Forward ein Faktor. World Peace war sichtlich bemüht, den Konflikt zwischen Kobe und Howard mit seinen Aussagen zu entschärfen und zu vermitteln.

Fazit: Ein Duell der Defensivspezialisten, die sich in ihrer Spielanlage durchaus ähnlich sind. Man kann davon ausgehen, dass sich beide nichts schenken werden. Aufgrund der momentanen Form könnte Marion aber leicht vorne sein.

Power Forward: Dirk Nowitzki vs. Earl Clark

Nowitzki (15,4 Punkte, 5,9 Rebounds):

So langsam aber sicher findet Nowitzki wieder zu alter Form. Es gibt zwar immer noch Ausreißer nach unten, wie beim Sieg über Orlando, aber die Leistungen stabilisieren sich wieder auf einem soliden Niveau. Die Dreier fallen ordentlich, die Reboundarbeit wird besser und auch die Passsicherheit kommt zurück.

Die Turnoverquote (1,1 pro Spiel) bewegt sich sogar auf einem Karrieretiefstwert. Das ist aber auch der springende Punkt. Nowitzki hat längst nicht mehr so oft den Ball in den Händen und nimmt auch weniger Würfe als vor seiner Verletzung. Oft hält er sich lange im Spiel zurück und fängt erst im vierten Viertel an, das Heft in die Hand zu nehmen. Fehlt ihm noch die Kraft oder hat der Würzburger sein Spiel dauerhaft umgestellt?

Clark (8,3 Punkte, 6,5 Rebounds): Earl Clark kam so ziemlich aus dem Nichts. Verletzungen spülten ihn erst in die Rotation und dann in die Starting Five, aber der exzellente Verteidiger erwies sich als Glücksgriff für Mike D'Antoni, weil er mit seinem Spiel sehr gut zu Howards Inside Game passt.

Clark machte sich unverzichtbar und verdrängte Gasol sogar nach dessen Genesung auf die Bank. Seine Defensivqualitäten sind unverzichtbar für die Lakers. Offensiv lernt er täglich dazu, aber an Gasol kommt er noch lange nicht heran.

Rising-Star Clark: Macht er Gasol überflüssig?

Fazit: Das Duell geht an Nowitzki. Auch wenn der Deutsche sicher noch nicht in Bestform ist, zeigt die Formkurve weiter nach oben. Clark ist defensiv zwar stärker als Dirk, aber die Offensiv-Qualitäten des Deutschen sind unbestritten.

Center: Bernard James vs. Dwight Howard

James (3,7 Punkte, 3,7 Rebounds): Der Rookie darf nicht erst seit der Verletzung von Chris Kaman für die Mavs starten. Allerdings erhält der spätberufene Kriegsveteran (diente sechs Jahre in der Air Force) kaum Minuten. Gut 15 Minuten sind es im Schnitt seit der Gehirnerschütterung von Kaman. Dementsprechend bescheiden sind seine Zahlen.

Gegen die Hornets ließ er allerdings mit 7 Blocks aufhorchen. Und genau dafür will Coach Rick Carlisle James haben. Er soll sich mit seiner Power einbringen und den Gegner zermürben. Der 28-Jährige ist immer für Hustle Plays gut und viel mehr wird auch nicht von ihm verlangt.

Howard (16,5 Punkte, 11,9 Rebounds): Er ist in dieser Saison sicher der Spieler, über den am meisten diskutiert wird. Passt er jetzt ins Lakers-System oder nicht? Wird er getradet? Geht er am Saisonende? Kommt er mit Kobe nicht klar? Kaum eine Frage, die nicht ausgiebig besprochen wurde.

Schiebt man das alles zur Seite, bleibt er immer noch der beste Center der Liga, der selbst ohne große Form die Bretter der NBA nach Belieben dominiert. Howard wird sich auch in dieser Saison wieder den Rebound-Titel sichern. Die Verteidigung in der Zone ist eh die beste der Liga. Die Schulterverletzung scheint ihn nicht mehr wirklich zu behindern, denn auch offensiv werden die Zahlen besser. Die Lakers brauchen einen fitten Howard, wenn sie die Playoffs erreichen wollen. Das scheint auch Kobe verstanden zu haben. Die Diskussionen um den Center sind zumindest kurzzeitig weniger geworden.

Fazit: Kein Matchup ist so deutlich wie dieses. Letztendlich ist es egal, wer gegen Howard verteidigt. Die Mavs haben keinen Big Man, der es annähernd mit Howard aufnehmen kann. Das einzige Mittel bleibt, den Center an die Linie zu schicken. Da trifft er weiterhin nicht einmal jeden zweiten Freiwurf.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose