NBA

"Absolute Monster-Finals von Wade"

Von SPOX
Dwyane Wade wurde 2006 gegen Dallas zum Finals-MVP gewählt
© Getty
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These: Die Mavs-Zonen-Defense ist perfekt gegen Miami.

Florian Regelmann: Die Zone ist nicht nur das perfekte Mittel, sie ist das einzige Mittel gegen Miami. In der Mannverteidigung können die Heat Dallas böse auseinander nehmen. Gegen die Zone hat Miami dagegen so seine Probleme gehabt. Die Mavs sind ein reines Jumpshooting-Team, aber die Frage ist, ob die Heat ihre offenen Würfe treffen. Dallas muss genau das testen: Schaffen es Mike Bibby, Mario Chalmers und Mike Miller, die Dreier zu versenken? Eins ist sicher: Die Serie wird in der Defense entschieden. Dallas darf sich auf keinen Fall - wie oft gesehen - einen großen Rückstand einhandeln und darauf hoffen, das Spiel im letzten Viertel zu drehen. Das wird nicht klappen, egal wie gut die Zone umgesetzt wird.

Philipp Dornhegge: Grundsätzlich glaube ich schon, dass die Zone das perfekte Mittel ist. Miami hat mit James, Jones oder mit Abstrichen Miller und Chalmers zwar potente Distanzschützen, aber nicht in dem Maße wie Dallas. Wade und James leben ja auch nicht vom Dreier, ganz im Gegenteil. Allerdings: Wenn die Distanzschützen heiß laufen, könnte es schwer werden für Dallas. Zwar macht in der Zonenverteidigung Chandler den direkte Weg zum Korb zu, aber an der Dreierlinie rotieren Terry und Barea zu oft nicht schnell genug, sodass der Gegner immer wieder ganz offene Würfe bekommt. Mindestens genau so wichtig wie die Halbfeld-Verteidigung ist aber die Transition Defense. Die Heat können jede Mannschaft durch schnelles Umschalten in Grund in Boden rennen, wenn man sie lässt. Ballkontrolle und das Verhindern von Fastbreaks werden deshalb die Schlüsselfaktoren sein.

Henrik Rödl: Dallas wird die Zone phasenweise versuchen müssen, alleine schon, um James und Wade mit etwas anderem als der Manndeckung zu konfrontieren. Aber: Die Heat verfügen auch über einige Schützen, die die Zone auseinanderreißen können. Daher kann die Zone nur ein Instrument sein, um das Tempo zu wechseln. Wichtiger als Zonen- oder Mannverteidigung ist für mich die Frage, welcher Maverick Chris Bosh deckt. Bosh wird versuchen, aggressiv zu beginnen, Punkte zu machen und Dirk zu Fouls zu zwingen. Sollte das gelingen, muss Tyson Chandler Bosh übernehmen - wodurch Chandler aber gebunden ist und nicht mehr aushelfen kann, wenn James und Wade zum Korb ziehen. Eine weitere Schlüsselfrage hat Philipp schon gestellt: Kein Team beherrscht so gut die Transition Offense wie Miami. Entsprechend muss es den Mavs gelingen, immer zwei, drei Spieler vor LeBron und Wade zu halten. Ich bin gespannt, ob es Dallas hinbekommt.

Haruka Gruber: Nur Zone zu spielen ist genauso sinnlos wie ausschließlich Manndeckung. Die Thunder-Serie hat gezeigt: Die Mischung macht's. Coach Carlisle hat es super verstanden, zwischen Mann-gegen-Mann und Zone und für einige Spielzüge sogar eine Doppel-Verteidigung bis zur Mittellinie zu variieren. Normalerweise leidet die Abstimmung darunter, aber Dallas beherrscht die Systeme so gut, dass es klappt. Sollten die Mavs in der Zone verteidigen, wäre Miamis Jones die größte Gefahr, weil er am zuverlässigsten den Dreier trifft. Aber er ist verletzt oder wurde aus welchem Grund auch immer aus der Rotation genommen, das kommt den Mavs sehr entgegen. Aber auch in der Manndeckung sehe ich es nicht so düster wie die anderen hier. Wenn sich Dirk um Bosh kümmert, kann sich Chandler auf die Help-Defense konzentrieren - und dann wird sich LeBron zweimal überlegen, ob er zum Korb zieht oder nicht.

These 1: Miami hat keine Antwort auf Dirk Nowitzki.

These 2: Marion wird nach Durant auch James entnerven.

These 3: Dwyane Wade wird erneut Finals MVP gegen Dallas.

These 5: Dirk Nowitzki ist der beste Basketballer der Welt.