NBA

Dallas gewinnt offensiven Schlagabtausch

Von Maurice Kneisel
No way, Josh: Gegenspieler McRoberts (l.) konnte Dirk Nowitzki zu keinem Zeitpunkt stoppen
© Getty

Die Dallas Mavericks (45-16) siegen nach drei Auswärtserfolgen in Serie auch im heimischen American Airlines Center gegen die Indiana Pacers (27-34). In einer vor allem in der ersten Hälfte stark offensiv geprägten Partie war wieder mal Superstar Dirk Nowitzki bester Mann auf dem Parkett. Die Mavs haben mittlerweile 19 ihrer letzten 21 Spiele gewonnen.

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Topscorer der Mavericks war einmal mehr Dirk Nowitzki. Der Power Forward erzielte 29 Punkte. Bankspieler Jason Terry war ebenfalls wieder gut drauf und streute 21 Zähler ein, zudem legte er 6 Assists auf. Playmaker Jason Kidd hielt sich bei den Vorlagen (5) dieses Mal verhältnismäßig zurück, traf dafür aber 3 Dreier bei 4 Versuchen (15 Punkte insgesamt) und schnappte sich 6 Rebounds. Rodrigue Beaubois schenkte dem Gegner zudem 13 Punkte in nur 15 Spielminuten ein.

Bei Indiana ragte All-Star Danny Granger mit 22 Punkten heraus. Darren Collison erzielte 17 Punkte sowie 6 Assists, Center Roy Hibbert kam letztlich auf 11 Zähler und 8 Rebounds, leistete sich aber auch 5 Turnover.

Mavericks - Pacers: Die Highlights des Spiels im Video bei ESPN

Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks): "Wir waren aggressiv und haben im vierten Viertel angegriffen. Das war toll zu beobachten."

Jason Terry (Dallas Mavericks): "Im vierten Viertel setzt der Coach auf mich und Dirk. Wir spielen wirklich gut zusammen."

Rick Carlisle (Trainer Dallas Mavericks): "Wir haben die Schrauben angezogen, als es am nötigsten war. Wir hätten in den vorherigen 45 Minuten sicherlich besser verteidigen können."

Danny Granger (Indiana Pacers): "Gegen Ende haben Jason Terry und Dirk einige wichtige Würfe rein gemacht. Dirk hat im ganzen Spiel nur zwei Schüsse daneben gesetzt, das fasst das Ganze ziemlich gut zusammen."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Mit Teams aus der Eastern Conference hat Dallas zuletzt gute Erfahrungen gemacht - drei Spiele, drei Siege. Heute kehren sie nach dem Road Trip ins heimische American Airlines Center zurück. Dabei verzichten müssen sie auf Starting Center Tyson Chandler, der mit einer Knöchelverletzung ausfällt; ihn vertritt Brendan Haywood. Zudem könnte Neuzugang Corey Brewer zum Einsatz kommen. Pacers-Coach Frank Vogel greift auf seine erste Fünf der letzten Partien zurück.

2.: Kidd an der Dreierlinie mit einem Pass auf den wartenden Dirk. Der zieht an Gegenspieler Josh McRoberts vorbei in die Zone und legt den Ball in den Korb. 4:2 Indiana.

8.: Haywood rechtfertigt bislang seinen Einsatz. Nach einem Fehlwurf von Shawn Marion ist der Center zur Stelle und stopft den Ball per Putback Dunk in den Korb. 23:20 Dallas.

12.: Terry hebt unmittelbar vor Ablauf der Uhr ab und täuscht einen Schuss an. In der Luft passt er auf den heranschnellenden Marion, der einen Korbleger 1,6 Sekunden vor Ende versenkt. 35:33 Dallas.

15.: Dirk bekommt den Ball in Korbnähe, Gegenspieler Tyler Hansbrough deckt ihn eng. Der Würzburger verschafft sich mit der Hüfte Raum und zeigt seinen patentierten Turnaround Fadeaway, der perfekt sitzt. 42:41 Indiana.

17.: Nowitzki frei stehen lassen? Richtig blöde Idee! Er bestraft die Pacers mit einem Treffer aus der Mitteldistanz und hat bislang noch jeden Wurf versenkt. 47:44 Dallas.

24.: Wieder hat Dallas am Viertelende den Ball, dieses Mal geht er zu Beaubois. Der zieht in die Zone, wird dabei nicht angegriffen und punktet lässig mit einem Hook Shot zwei Sekunden vor der Sirene. 68:57 Dallas.

30.: Dirk setzt tatsächlich mal einen daneben, und zwar einen Dreier. Es war allerdings auch schon sein achter Wurf in der Partie, er steht bei 22 Punkten und wird sich wohl nicht zu sehr grämen. 80:68 Dallas.

36.: Auch dieses Viertelende gehört den Mavs: J.J. Barea fängt einen Pass von Paul George in der Pacers-Hälfte ab. Der Ball geht zu Ian Mahinmi, der wiederum den zum Korb ziehenden Marion in Szene setzt. Mit einem krachenden Dunk endet der dritte Durchgang. 90:81 Dallas.

42.: Dirk postet wieder auf, dieses Mal gegen Hansbrough. Erneut die Drehung, er segelt zurück, der Schuss sitzt. 98:90 Dallas.

46.: Terry zieht an Granger vorbei in die Zone. Aus einem ganz schwierigen Winkel nahe der Auslinie schickt er einen Schuss über den 2,18 Meter großen Hibbert und trifft. 105:98 Dallas.

Der Star des Spiels: Dirk Nowitzki. Was Dirk heute offensiv ablieferte, kann man einfach nur als überragend bezeichnen. Der Würzburger versenkte seine ersten sieben Versuche, insgesamt fielen 10 seiner 12 Würfe. Dazu haute er auch noch 9 von 10 Freiwürfen durch den Ring. Mal um Mal ließ er seine Gegenspieler alt aussehen, gegen seinen Fadeaway fand Indiana zu keinem Zeitpunkt ein Gegenmittel.

Der Flop des Spiels: A.J. Price. Das war ja wohl mal gar nichts. Wenn ein Ersatzspieler ein kaltes Händchen hat, ist das eine Sache. Wenn er aber trotzdem munter drauf hält, sollte man ihn schnellstmöglich aus dem Spiel nehmen. Statt das Spiel seiner Pacers von der Bank  kommend anzutreiben, schadete Price dem Team mit seinen miesen Entscheidungen und grottigen Würfen. Kein Wunder, dass er mit -8 das schlechteste Plus/Minus-Rating aller Spieler in der Partie hinlegte.

Analyse: Die erste Hälfte war bestimmt von Offensive pur: Beide Teams scherten sich herzlich wenig um die Verteidigungsarbeit und hauten einen Wurf nach dem anderen durch den Ring.

Das Ergebnis: Bereits zur Halbzeit standen insgesamt 125 Punkte auf der Anzeigetafel. Dabei begann die Partie mit einem ausgeglichenen Schlagabtausch, im zweiten Viertel fielen bei den Pacers die Würfe dann etwas schlechter, während Dallas munter weiter punktete.

Ein Beleg für die Feuerkraft der Texaner: Mitte der zweiten zwölf Minuten wiesen gleich vier Mavs - Nowitzki, Kidd, Haywood und Mahinmi - nach wie vor eine perfekte Wurfquote auf und hatten gemeinsam bereits 14 Körbe erzielt. Die Wurfausbeute lag bei 64 Prozent - überragend. Auch Indianas 57 Prozent konnten sich sehen lassen.

In der zweiten Hälfte sackte die Trefferquote der Pacers deutlich ab: Zwischenzeitlich fanden nur noch 39 Prozent aller Versuche ihren Weg durch den Ring. Trotzdem kamen sie im dritten Viertel wieder ran, weil Dallas nach der Pause etwas Zeit brauchte, um in die Gänge zu kommen.

Insbesondere gegen Ende des dritten Durchgangs avancierte die Partie zum Fehlwurf-Festival. Pacers-Guard A.J. Price legte dabei einen besonders unschönen Airball aus der Dreierdistanz hin.

Im letzten Viertel hängte Indiana sich zwar nochmal voll rein und zeigte defensiv eine deutlich bessere Leistung als noch im ersten Durchgang. Letztlich scheiterten sie aber an ihrer schwachen Wurfausbeute und der Mavs-Defense. Vor allem die Bank um den schwachen Price wusste nicht zu überzeugen.

Corey Brewer fiel in seinem Debüt für Dallas vor allem durch Fouls auf: Fünf Stück sammelte er in ebenso vielen Minuten von der Bank. Ansonsten spielte der Neuzugang unauffällig und konzentrierte sich auf seine Stärke: die Defensivarbeit. Einen Wurf aus dem Spiel nahm er nicht, seine zwei Freiwürfe setzte der ehemalige Pick sieben daneben.

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