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Welcome back, Roddy B.!

Von Philipp Dornhegge
Rodrigue Beaubois machte in seinem ersten Saisonspiel 13 Punkte für die Dallas Mavericks
© Getty

Mit einem souveränen 116:100-Heimsieg gegen die Sacramento Kings (13-40) haben die Dallas Mavericks (39-16) ihr letztes Heimspiel vor dem anstehenden All-Star-Wochenende erfolgreich absolviert. Die Partie war schon nach dem dritten Viertel entschieden.

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Superstar Dirk Nowitzki spielte auch aufgrund von Foulproblemen nur 22 Minuten, war mit 13 Zählern aber dennoch einer von acht Spielern, die für Dallas zweistellig punkteten. Topscorer der Partie war Jason Kidd, der 17 seiner 20 Punkte im dritten Abschnitt erzielte.

Für Sacramento markierte Jermaine Taylor ein Career-High (17), Rookie DeMarcus Cousins steuerte ein Double-Double (16 Punkte, 12 Rebounds) bei, aber auch 7 Turnover.

Die Story des Spiels war allerdings das Comeback von Rodrigue Beaubois, der nach seinem Fußbruch und einer langwierigen Reha sein erstes Saisonspiel für die Mavs bestritt und gleich 13 Punkte erzielte.

Mavericks - Kings: Die Highlights zum Spiel im Video bei ESPN

Reaktionen:

Rodrigue Beaubois (Dallas): "Ich fühle mich heute wirklich großartig. Und hatte keine großen Erwartungen an mein Comeback und wollte einfach den Moment genießen. Ich habe lange warten müssen, jetzt bin ich endlich fit."

J.J. Barea (Dallas): "Ich freue mich riesig für Roddy, dass er endlich spielen konnte. Er musste so lange warten. Wir sind alle sehr glücklich, dass er wieder dabei ist."

Jason Kidd (Dallas) über Beaubois' starken Zug zum Korb: "Damit wird er uns viele offene Würfe kreieren können. Er muss jetzt langsam mehr Minuten kriegen und sich wieder die Spielpraxis holen."

Rick Carlisle (Trainer Dallas) über ...

... Beaubois' Leistung: "Alles in allem war es eine ordentliche Vorstellung. Es war ja klar, dass es ein bisschen auf und ab gehen würde. Aber das entscheidende war, dass er gleich wieder in unser Spiel integriert war."

... den Gegner: "Die Kings waren personell dezimiert. Für Roddy war es die perfekte Situation, ein guter Anfang. Wir hatten vorher schon viele Optionen im Angriff. Jetzt haben wir noch einige mehr."

Paul Westphal (Trainer Sacramento) über Tyreke Evans: Wenn er nicht spielen kann, kassieren wir mehr Punkte und verlieren viel häufiger den Ball. Er ist für unser Spiel sehr wichtig."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Der Langzeitverletzte Beaubois kann endlich sein Saisondebüt geben. Starten wird er jedoch nicht. Da setzt Coach Carlisle erneut auf Kidd, Stevenson, Stojakovic, Nowitzki und Chandler.

Die Kings fangen wieder mit Bad-Boy-Rookie Cousins an, dazu starten Udrih, Taylor, Casspi und Dalembert. Evans verpasst mit seiner Fußverletzung eine weitere Partie.

3. Minute: Nach etwas mehr als zwei schwachen Minuten macht Carlisle Stevenson zum Bauernopfer und nimmt ihn vom Feld. Beaubois soll für mehr Energie sorgen - und was ist das für ein Jubel! Das Comeback des Franzosen wird frenetisch gefeiert. 5:4 Kings.

10.: Beaubois hat 6 Punkte erzielt und hält die Mavs im Spiel, aber die meisten Highlights setzt hier Sacramentos Ersatzstarter Taylor. Die Nummer 3 der Gäste hat schon 12 Punkte auf dem Konto - fast das Dreifache seines Saisonschnitts.

21.: Lange Zeit konnten die Kings aufgrund vieler Mavs-Turnover mithalten. Seit sich bei den Gästen selbst jedoch die Ballverluste türmen, zieht Dallas mehr und mehr davon. Ein Kidd-Dreier bringt die bislang größte Führung. 55:44 Mavs.

28.: Was für ein herrlicher Move von Udrih, der sich erst um seinen Gegenspieler dreht und dann mit einem Finger-Roll abschließt. Sacramento ist stark aus der Pause gekommen und liegt nur noch knapp hinten. 68:64 Mavs.

29.: Ausgleich! Taylors Korb macht das Ganze hier zu einer richtig spannenden Angelegenheit. Und wieder mal haben die Mavs Probleme mit den giftigen Kings. 70:70.

35.: Spannend? Von wegen! Kidd übernimmt hier komplett das Ruder. Der Routinier ist dermaßen heiß gelaufen, hat gerade auch den sechsten seiner Dreierversuche getroffen - den fünften im dritten Viertel - und 20 Punkte auf dem Konto. Plötzlich ist es ein Blowout. 94:74 Mavs.

42.: Die Kings hat der Lauf der Mavs zum Ende des dritten Viertels komplett geschockt. Sacramento lässt jede Art von Gegenwehr vermissen. Das Spiel ist gegessen und plätschert nur noch vor sich hin. 107:86 Mavs.

48.: Ein Highlight gibt es noch: Kurz vor Schluss sammelt Haywood seinen 10. Rebound ein und hat damit das erste Double-Double der Saison auf der Habenseite.

Der Star des Spiels: Jason Kidd. Lange Zeit spielte der Spielmacher eine unauffällige Partie und ließ seinen Guard-Kollegen Roddy Beaubois und dem stark aufspielenden J.J. Barea das Scheinwerferlicht. Als Dallas jedoch völlig uninspiriert aus der Halbzeit kam und die Kings ins Spiel zurück kommen ließ, hatte Kidd genug. Innerhalb weniger Minuten versenkte er fünf Dreier, brach so den Willen des Gegners und führte die Mavs auf die Siegerstraße.

Der Flop des Spiels: Sacramentos Ballkontrolle. Fehlerhaftes Passspiel, schlampiges Ballhandling sowie Schrittfehler und Offensivfouls: Es gab kein Mittel, das die Kings an diesem Abend nicht nutzten, um reihenweise den Ballbesitz zu verschenken. Am Ende waren es 26 Turnover für den Gast - so wird man in dieser Liga kein Spiel gewinnen. Schon gar nicht gegen die Mavs, die mit Barea und Beaubois zwei pfeilschnelle Spieler haben, die sofort den Schalter auf Fastbreak umlegen können.

Analyse: Vor dem Beginn des Spiels drehte sich alles um das Comeback von Roddy Beaubois, doch die Mavs bewiesen einmal mehr, dass sie sehr viel mehr sind als eine Ansammlung einzelner Spieler. Nach dem Sieg gegen Sacramento wäre es ungerecht, sich nur auf Kidd, nur auf Nowitzki oder nur auf Beaubois zu konzentrieren.

Acht Spieler mit zweistelliger Punktzahl: Wie oft kommt das schon vor? Diese Ausbeute ist Ausdruck der Ausgeglichenheit und Tiefe des Kaders, mit dem die zwar engagierten, aber unerfahrenen Kings nicht mithalten konnten. Durch die Bank trugen alle Mavs-Spieler zum Erfolg bei.

Sei es Barea mit seinen immer besser werdenden Spielmacherfähigkeiten, Haywood mit guter Reboundarbeit, Terry mit Firepower von der Bank oder sogar Mahinmi, der sich in den Schlussminuten noch voll reinhing und in sieben Minuten sechs Fouls kassierte.

Während bei einem anderen Topteam der Superstar dieser Tage von seinen Kollegen im Stich gelassen wird - schöne Grüße an die Lakers -, kann sich Dirk Nowitzki glücklich schätzen, dass er so tatkräftig unterstützt wurde und sich einfach mal zurück lehnen konnte.

Es werden auch wieder andere Tage kommen. Vielleicht im nächsten Spiel? Schon in der kommenden Nacht geht es gegen die Phoenix Suns. Dass sich Nowitzki gegen die Kings ausruhte, könnte im von großer Rivalität geprägten Duell Gold wert sein.

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