NBA

42 Punkte! Dirk Nowitzki schießt Detroit ab

Von Haruka Gruber
Dirk Nowitzkis Spiel in Zahlen: 42 Punkte, 12 Rebounds, 2 Blocks, 13 von 23 Würfe
© Getty

Es war zäh und unschön - aber immerhin gelingt den Dallas Mavericks mit einem 88:84 gegen die Detroit Pistons der Pflichtsieg. Entscheidend: ein Schlussspurt und Dirk Nowitzkis Rückkehr zu alten Wurzeln. Doch es gibt ein Sorgenkind: J.J. Barea.

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Nowitzki überragte mit seinem persönlichen Saisonbestwert von 42 Punkten sowie 12 Rebounds, auf Seiten der Pistons erzielten Tayshaun Prince sowie Rodney Stuckey die meisten Zähler (je 19).

Die Mavericks liegen mit einer Bilanz von 9-4 auf dem fünften Rang in der Western Conference, Detroit (5-9) ist im Osten zwar nur 13., hält aber Kontakt zum Achten Cleveland (5-8).

Reaktionen:

Jason Terry (Dallas): "Dirk war unglaublich. Ich wundere mich immer noch, wenn ich sehe, zu was er alles fähig ist. Wir anderen waren aus welchem Grund auch immer nicht in unserem Rhythmus, aber Dirk kam ins Rollen und wir haben uns darauf verlassen."

Rick Carlisle (Trainer Dallas): "Es war ein sehr langsames Spiel, eigentlich wie in den Playoffs. Aber wir haben dennoch einen Weg gefunden, unseren Job zu erledigen. Man muss akzeptieren, dass nicht jeder Sieg schön anzusehen ist, aber wir haben den Kampf angenommen."

Tayshaun Prince (Detroit): "Die Niederlage ist besonders schwer zu verdauen, weil wir das Spiel lange kontrolliert haben. Wir wussten, dass am Ende Terry und Dirk die wichtigen Spielzüge laufen werden, aber diese Kombination ist dennoch schwer zu stoppen."

Mavericks - Pistons: Die Highlights zum Spiel im Video bei ESPN

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Keine Überraschungen in Dallas' Startaufstellung, der leicht erkrankte Marion wie üblich auf der Bank. Bei Detroit bekommt Maxiell gegenüber Daye den Vorzug.

5.: Was für ein Start der Mavs: 11:0! Dirk mit 7 Punkten, 3 Rebounds und einem schönen Block.

15.: Dallas zu sorglos in der Defense, so dass Detroit in Schlagdistanz bleibt. McGrady verkürzt, nur noch 26:21 Mavs.

18.: Die 14-Punkte-Führung aus dem ersten Viertel ist aufgebraucht, Gordons Dreier bringt den 28:28-Ausgleich.

28.: Die Mavs vor allem offensiv von der Rolle. Detroit nicht grandios, aber es reicht, um mit 48:40 in Front zu gehen.

36.: Dank der Freiwurflinie verkürzt Dallas vor dem letzten Viertel auf 56:61. 3 Minuten zuvor betrug der Rückstand bereits 12 Punkte.

43.: Erst erzielt Butler die ersten 7-Mavs-Punkte in Serie, dann legt Dirk los: 4 von 4 Freiwürfen, ein Dreier und ein langer Zweier! 75:70 Mavs.

48: Die Entscheidung 18 Sekunden vor dem Ende! Nowitzki holt sich einen Offensiv-Rebound, wird gefoult und versenkt beide Freiwürfe. 86:82 Mavs!

Der Star des Spiels: Dirk Nowitzki. Womöglich langweilt es mittlerweile, so häufig wird Nowitzki explizit hervorgehoben - aber es bleibt keine andere Wahl. 42 Punkte bei einer starken Quote (13 von 23), 12 Rebounds, davon überragende 5 am offensiven Brett, zudem 2 Blocks und nur 1 Turnover sind MVP-würdig. Alleine in den letzten 7:07 Minuten gelangen ihm 15 Zähler! Was außerdem Hoffnung macht: Nowitzki hat offenbar seine alte Dreierstärke wieder gefunden und traf alle 3 Würfe von außen.

Der Flop des Spiels: J.J. Barea. Für kurze Zeit blieb die Hoffnung, dass Barea nur einen schwachen Saisonstart erwischt hatte und doch ein veritabler Backup für Jason Kidd sein könnte. In drei Spielen legte er im Schnitt 13,3 Punkte bei einer 52-prozentigen Quote auf. Doch woher immer auch der Leistungssprung kam, es war nur ein Strohfeuer. Gegen Detroit knüpfte er wie schon in den vier Partien zuvor nahtlos an die unterirdischen Leistungen zu Beginn des Jahres an: 0 von 5 für 0 Punkte, dazu nur 1 Assist. Bareas Stats seit fünf Spielen: 4,2 Punkte und 17,5 Prozent Wurfquote. Ohne Worte.

Analyse: Dallas spielte in den ersten Minuten fast perfekten Basketball und ging schnell mit 16:2 in Führung, doch wie so oft in der Saison kam aus dem Nichts ein Bruch und die Mannschaft zeigte ihr hässliches Gesicht. Es wurde nachlässig verteidigt und offensiv verließ sich das Team fast ausschließlich auf Nowitzki.

Die folgenschwere Abhängigkeit von ihrem Go-to-Guy war jedes Mal offensichtlich, wenn Nowitzki auf der Bank saß und die Mitspieler wenn überhaupt nur nach Einzelaktionen zu Punkten kamen. Seit sechs Partien gelang es den Mavs nicht mehr, die 100-Zähler-Marke zu knacken.

Die unproduktive Offense war auch der Hauptgrund dafür, dass die für ihre begrenzten Verhältnisse ordentlich spielenden Pistons einen 14-Punkte-Rückstand im ersten Viertel (2:16) relativ mühelos in einen 12-Punkte-Vorsprung (60:48) umdrehten, obwohl es der Mannschaft an einem echten Star mangelt und Rip Hamilton (1 von 7) sowie Charlie Villanueva (1 von 6) enttäuschten.

Immerhin gibt den Mavs die Vorstellung im letzten Viertel Anlass zur Hoffnung vor den kommenden vier Tagen mit drei Spielen gegen die drei Hochkaräter Oklahoma City (Donnerstag), San Antonio (Samstag) und Miami (Sonntag).

Der zuletzt so blasse Caron Butler (4 von 11) brachte Dallas mit 7 schnellen Punkten ins Spiel zurück und nahm genauso wie Jason Terry (7 von 17) etwas von Nowitzkis immenser Verantwortung ab. Oder anders formuliert: Ohne diese Hilfe hätte selbst Nowitzkis überragende Leistung nicht gereicht, um einen zwei Klassen schlechteren Gegner wie Detroit zu besiegen.

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