NBA

Dirk Nowitzki beendet Mini-Krise

Von Haruka Gruber
Dirk Nowitzki strahlt über 25 Punkte, 9 von 9 Freiwürfen, 7 Rebounds und 2 Steals
© Getty

Der Mavericks-Superstar trotzt allen Widrigkeiten und findet seine Aggressivität wieder. Als nächstes "Opfer" sollen die Los Angeles Lakers dran glauben. Spielmacher Jason Kidd spricht schon vom Titelgewinn...

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Nicht einmal zweieinhalb Minuten benötigte Dirk Nowitzki, um in Erinnerung zu rufen, warum er nach wie vor zum Kreis der MVP-Kandidaten gehört.

Gehandicapt durch den übergroßen Ellenbogenschutz, den er seit dem blutigen Unfall mit Houstons Carl Landry tragen muss, hatte der Superstar der Dallas Mavericks in den vergangenen beiden Partien insgesamt nur 24 Punkte erzielt.

Doch bei den Sacramento Kings knüpfte Nowitzki wieder an die sonst so beständig starke Leistung dieser Saison an. Zuvor in der Offensive noch zögerlich und ungewohnt passiv, penetrierte er munter zum Korb, zog Fouls und war mit 25 Zählern der Topscorer beim 99:91-Erfolg.

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Dallas lässt Sacramento am Leben

Mehr noch: Nowitzki legte Ende des zweiten und Anfang des dritten Viertels den Grundstein für den 23. Erfolg im 33. Spiel, als er innerhalb von 2:27 Minuten für die Mavs 9 Punkte in Serie erzielte.

Dallas ging mit 57:48 in Front und ließ Sacramento daraufhin nie mehr als auf 6 Zähler herankommen. 3:09 Minuten vor dem Ende führten die Mavs sogar mit 93:76 - aber wie so oft in diesem Jahr ließen sie den Gegner am Leben.

Die Kings profitierten von 5 Turnovern der Texaner in kurzer Zeit und starteten einen 11:0-Run (87:93), der die ARCO Arena wieder aufweckte. Nur der Treffsicherheit von der Freiwurflinie war es zu verdanken, dass Dallas am Ende einigermaßen souverän den Sieg über die Zeit schaukelte.

Kidd und Barea entlasten Dirkules

Von den Unkonzentriertheiten in der Schlussphase abgesehen, präsentierten sich die Mavs 24 Stunden vor dem Spitzenspiel der Western Conference bei den Los Angeles Lakers aber über weite Strecken in einer guten bis ordentlichen Verfassung.

Vor allem der Backcourt entlastete Nowitzki. Zwar ließen das Wurfhändchen (3 von 8) und die Ballsicherheit (4 Turnover) den pathologisch inkonstanten Jason Terry diesmal im Stich, dafür sprangen Jason Kidd und J.J. Barea in die Bresche. Kidd traf hochprozentig (6 von 7 für 14 Punkte), initiierte etliche Fast-Break-Angriffe (7 Assists) und verteidigte mit Hingabe (3 Steals).

Barea hingegen lieferte vor allem zu Beginn, als sich Nowitzki noch nicht allzu viel zutraute, die nötige Offensivpower, erzielte 10 seiner 17 Zähler im ersten Viertel und beendete die Partie mit der besten Plus/Minus-Bilanz (+12). Zweitbester war Shawn Marion (+10), der jedoch seine Probleme mit dem israelischen Rookie Omri Casspi (22 Punkte) hatte.

Kings das Team der Zukunft?

Ähnlich gute Ansätze wie Casspi zeigten auch die weiteren Talente bei den Kings: Jason Thompson (15), Rookie-of-the-Year-Kandidat Tyreke Evans (14), nach drei Spielen Verletzungspause noch nicht in Topform, oder auch der in München geborene Donte Greene (9) hatten einige gute Phasen, nur: Über 48 Minuten hinweg waren die Mavs schlichtweg abgezockter.

Trotz der Niederlage bleiben die Kings (14-18) eines der Überraschungsteams der Saison. In den letzten eineinhalb Wochen gewann das vor der Saison als eines der schlechtesten Teams der Liga eingeschätzte Sacramento gegen Denver und verlor denkbar knapp gegen Cleveland und zweimal gegen die Lakers.

Dallas jagt den Liga-Primus

Für die Mavs geht es nun ebenfalls gegen die Lakers. In Los Angeles kommt es bereits in der Nacht auf Montag zum Gipfeltreffen der beiden besten West-Mannschaften.

Die Lakers weisen mit 26-6 die beste Bilanz der gesamten Liga auf, mit einem Sieg im Staples Center jedoch könnte Dallas den Rückstand auf 2,5 Spiele verringern.

"Unsere Auswärtsstärke ist vielleicht ein Zeichen dafür, dass wir zum Kreis der Titel-Kandidaten gehören", sagte Kidd zur vorzüglichen 12-5-Bilanz der Mavs in fremder Halle. "Mannschaften mit guter Defense holten in der Vergangenheit die Championships. Das ist unser Ziel."

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