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NBA Playoffs - 5 Fragen zum Aus der Utah Jazz: Was wird aus Rudy Gobert und Donovan Mitchell?

Die Jazz stehen nach dem frühen Aus gegen die Mavs vor einem Umbruch.
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Sind die Titelambitionen mit dem aktuellen Kern gescheitert?

"Ich denke, dass Donovan und Rudy, gemeinsam mit einigen anderen Spielern, enorm wichtig für den Erfolg dieser Organisation sind." Diese Worte stammen von General Manager Justin Zanik etwa zwölf Stunden nach dem Ausscheiden gegen Dallas. "Die beiden sind dreimalige All-Stars, Defensive Player of the Year, All-NBA-Kandidaten. Sie haben große Beiträge geleistet."

Liegt die Betonung auf "haben"? Allzu viel darf solchen Worten kurz nach dem Saisonende sicherlich nicht beigemessen werden, auch wenn Zanik außerdem erklärte, dass der Weg zu einer Championship nicht bloß über ein Grundgerüst führt, sondern auch darüber, wie die Bausteine um dieses herum angelegt sind. "Auch wenn wir gute Jungs hatten und Spieler, die sich umeinander gekümmert haben, war vieles doch Schinderei."

Mit diesen Worten spielte Zanik zwar in erster Linie auf die Erschwernisse durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Anpassungen im Spielrhythmus an, dennoch ist es nicht schwer, dies auf die Organisation im Gesamten zu übertragen. Durch die Addition von Conley 2019 wähnte man sich endgültig dafür aufgestellt, um den Titel mitzuspielen. Daraus wurde bisher bekanntlich nichts und spätestens in den abgelaufenen Playoffs zeigte sich, dass auch am ehemalige Grizzly der Zahn der Zeit nagt.

Dass das Verhältnis von Gobert und Mitchell nicht das Allerbeste und womöglich nicht mehr vollständig zu kitten ist, ist hinreichend bekannt - auch wenn in Spiel 4, als das Duo in einer Co-Produktion für den Gamewinner sorgte, kurzzeitig alles wie Friede, Freude, Eierkuchen schien. Nach dem positiven Coronatest von Gobert vor zwei Jahren herrschte eine Eiszeit zwischen den beiden, was der Franzose sogar bestätigte. In einem Telefonat habe man sich später ausgesprochen und den Fokus auf den gemeinsamen sportlichen Erfolg gelegt. Lob für die Defense von Suns-Guard Devin Booker im Januar wurde aber vielerorts als Kritik an der Verteidigungsleistung des Teamkollegen interpretiert.

"Am Ende des Tages wollen wir dasselbe - und das ist Gewinnen. Wir sind beide erwachsene Männer und wir werden beide das machen, was nötig ist, um zu gewinnen", sagte Gobert einst. Im Mai 2022 ist klar, dass dieses Unterfangen zweimal in Folge krachend gescheitert ist. Zweimal wurde der Beweis erbracht, dass es mit diesem Kern wohl doch nicht so weit wie gedacht gehen kann, die Fragen für die Offseason sind groß.

Der ursprüngliche Vorteil, dass der Kern für die Zukunft steht, kann mittlerweile vielmehr als Nachteil interpretiert werden. Elf Spieler stehen weiter unter Vertrag, die Payroll ist eine der größten der Liga. Im Zuge des Conley-Trades wanderte der diesjährige Erstrundenpick nach Memphis, den 2024er-Pick haben die Thunder inne, nachdem sie den Vertrag von Derrick Favors aufnahmen. Sollen grundlegende Veränderungen vorgenommen werden, steht und fällt alles mit Gobert und/oder Mitchell.