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NBA - 5 Fragen zum Playoff-Aus der Toronto Raptors: Zaubert Ujiri den nächsten Blockbuster aus dem Hut?

Scottie Barnes
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2. Raptors: Kann Barnes zum Franchise Player heranwachsen?

Im Draft 2021 sorgten die Raptors zumindest für eine kleine Überraschung, als sie mit ihrem vierten Pick Jalen Suggs links liegen ließen und stattdessen Scottie Barnes die Dino-Cappie in die Hand drückten. Gut zehn Monate später gibt es wohl niemanden mehr außerhalb der Suggs-Familie, der diese Entscheidung anzweifelt.

Der 20 Jahre alte gebürtige Floridianer lieferte eine bärenstarke Debüt-Saison ab, die ihm den Award als bester Rookie der Liga einbrachte - in einem denkbar knappen Rennen mit hauchdünnem Vorsprung vor Cavs-Big Evan Mobley. Barnes hat bewiesen: Er gehört zur Creme de la Creme einer überaus vielversprechenden Rookie-Klasse.

Im Schnitt leistete er mit 15,3 Punkten (55,2 Prozent True Shooting), 7,5 Rebounds und 3,5 Assists bereits einen mehr als ordentlichen Beitrag für ein Playoff-Team, doch Barnes' Wert für die Raptors geht noch weit über diese Zahlen hinaus. Er ist ein Schweizer Taschenmesser, das in vielen unterschiedlichen Rollen glänzte.

Zum Beispiel in der Defense. Mit seinen athletischen 2,06 Metern Körpergröße und einer Spannweite von knapp 2,20 Meter passt er perfekt in das Lieblingsschema von Head Coach Nick Nurse, der sein neues Werkzeug vielseitig einsetzte. Gefühlt verteidigte Barnes von der Eins bis zur Fünf alles, ESPNs Defensive Real Plus-Minus - das den Einfluss eines Spielers auf die Team-Defense bewerten will - führte Barnes mit einem Top-25-Wert in den Gefilden eines Mikal Bridges.

Scottie Barnes
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Doch auch offensiv spielte er eine wichtige, vielseitige Rolle, im Vergleich zu seiner College-Karriere machte er in der gegnerischen Hälfte einen bereits stark verbesserten Eindruck. Teils ließ Nurse die Offense durch ihn laufen, manchmal agierte er als Center in einem Small-Ball-Lineup, selbst Potenzial als Shot Creater ließ er aufblitzen. In dieser Hinsicht muss er sich allerdings noch verbessern, genau wie beim Playmaking und Shooting (30,1 Prozent Dreierquote).

In Toronto hegt niemand Zweifel, dass Barnes dies in den kommenden Jahren auch tun wird. Seine Arbeitseinstellung ist über jeden Zweifel erhaben, die Raptors-Abteilung für Player Development genießt ebenfalls einen guten Ruf. Dieses Gesamtpaket gibt dem 20-Jährigen tatsächlich das Potenzial, zu einem Franchise Player zu reifen.

Das sieht übrigens selbst Kyle Lowry, der im vergangenen Sommer abgewanderte GROAT (Greatest Raptor of All Time) so: "Er ist ein besonderes Talent. Er wird ein Eckpfeiler dieser Franchise werden. Er passt perfekt hierher - so hart wie er spielt und mit seiner Leidenschaft für das Spiel. Und er wird nur noch besser werden."