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NBA Playoffs, Dallas Mavericks - 20 Gedanken zum Sieg der Mavs in Spiel 3: Draymond light und ein glücklicher Dirk Nowitzki

Von Robert Arndt
Die Mavs haben auch ohne Luka Doncic eine 2-1-Führung in der Serie gegen Utah übernommen.
© getty

Die Dallas Mavericks haben nach dem Sieg in Spiel 3 in Utah wieder alle Trümpfe in der Hand. Hier gibt es 20 Gedanken zum Spiel, darunter zum Mini-Draymond der Mavs, mögliche Lösungen für Utah sowie einen rätselhaften Donovan Mitchell.

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1. Sechs Jahre hatten die Mavs nicht mehr in Salt Lake City gewonnen, nun wurde die schwarze Serie ausgerechnet in den Playoffs beendet. Donovan Mitchell war damals noch ein unbekannter Freshman auf dem College und legte dort 7 Punkte im Schnitt auf, der Mavericks-Backcourt bestand aus Deron Williams und J.J. Barea. Dirk Nowitzki erzielte 22 Punkte und war auch in Spiel 3 zugegen.

2. Was der beste Maverick aller Zeiten dann sah, gefiel dem Deutschen: "Unser Game Plan ist seit drei Spielen phänomenal", freute sich Nowitzki im Halbzeit-Interview mit Marc Stein. "Wir nehmen ihnen den Dreier, verhindern die Lobs auf Gobert. (...) Wir bewegen den Ball, spielen die Kick-Pässe. Es ist wunderbar, das anzusehen."

3. Man möchte dem Dirkster nicht widersprechen. Die Mavs spielten nach zähen ersten Minuten eine erste Halbzeit wie aus einem Guss. Jalen Brunson traf seine Floater und kurzen Jumper, Spencer Dinwiddie übte mit seinen Drives Druck auf die Defense aus. Utah hatte keine Antworten darauf und genehmigte wieder einen offenen Dreier nach dem anderen. Nach 22 Triples in Spiel 2 waren es nach 24 Minuten schon wieder 13 (bei 25 Versuchen).

4. Schütze Nummer eins? Erneut Maxi Kleber, der nach seinem fiesen Slump (18,8 Prozent Dreier seit dem ASG) plötzlich die Netze zum Glühen bringt. "Es hat sich gut angefühlt, diese Würfe zu nehmen", sagte Kleber, der in 22 Minuten auf 17 Punkte (6/7 FG, 4/5 Dreier) kam. Foulprobleme verhinderten eine bessere Statline, doch war der Würzburger essentiell für den Erfolg der Mavs, doch dazu später mehr.

Dallas Mavericks: Die Brillanz von Josh Green

5. Der heimliche Held der ersten Halbzeit war nämlich Josh Green. "Er war unglaublich", freute sich auch Head Coach Jason Kidd und übertrieb damit kein bisschen. Green ist als Spieler manchmal schwer zu fassen, ist sein Stil doch etwas eigen. Doch genau diese Ungewissheit kann es dem Gegner schwer machen. Diesmal schaffte es der Guard auch, an beiden Enden des Feldes wertvoll zu sein.

6. Ins Auge sprangen natürlich die 6 Assists und sie deckten das ganze Spektrum ab. Es hatte teilweise schon etwas von Namensvetter Draymond, wie der Mavs-Youngster offene Würfe für seine Mitspieler kreierte, ohne selbst auch nur an einen Wurf zu denken. Ein einfaches Hand-Off für Davis Bertans gefolgt von einem guten Screen - offener Dreier. Ein Drive über die Baseline mit einem einhändigen Pass in die andere Ecke (Luka war sicher stolz) - offener Dreier. Green war ein wichtiger Faktor dafür, dass Dallas die Minuten ohne Brunson gewann (+9), weil er Utahs Defense mit seinen Aktionen immer wieder zum Rotieren brachte.

7. Ähnlich groß war auch sein Einfluss in der Defense. Green besitzt unglaublich schnelle Hände und überrascht so immer wieder seine Gegenspieler. Dank guter Fußarbeit kann er vor ihnen bleiben, auch ein Donovan Mitchell hatte es nicht immer leicht. Die Frage ist nun, ob Green dies konstant abrufen kann. Hier und da zögert der Sophomore noch zu oft am Perimeter, was den Fluss der Offense beeinträchtigen kann. Trifft er über einen längeren Zeitraum aber konstant zumindest 35 Prozent, ist er auf lange Sicht ein wichtiger Rotationsspieler. In Spiel 3 war er es ohne Zweifel.

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© nba

Wann hat Mitchell das Verteidigen verlernt bzw. eingestellt?

8. Die Mavs legten im zweiten Viertel 41 Punkte auf und führten mit 17 Zählern zur Pause - ganz zum Unmut der Heimfans. So viele Buhrufe dürfte es in Salt Lake City schon länger nicht mehr gegeben haben, Mitchell hatte damit auch keinerlei Probleme: "Wenn ich als Fan vor dem Fernseher gesessen wäre, hätte ich auch so laut gebuht wie ich nur kann. Das ist nichts Persönliches. Von uns wurde erwartet, dass wir unsere Aufgabe erledigen und das haben wir nicht getan."

9. Und es war wirklich blamabel, was die Jazz in der Defense anboten, allen voran Mitchell, der zeitweise Alibi-Defense lieferte. Was ist eigentlich mit jenem Mitchell passiert, der als potenzieller Kettenhund in die NBA kam und in der Summer League in einem Spiel 8 Steals verbuchte? Die Anlagen dafür sind doch weiter da. Für Aktionen wie diese darf es in den Playoffs einfach keine Entschuldigung geben.

10. Natürlich ist die offensive Last enorm, gleichzeitig hat Utah eigentlich auch genügend andere Ballhandler wie Mike Conley, Jordan Clarkson oder selbst Bojan Bogdanovic, um Mitchell im Angriff Pausen zu gönnen. Es bleibt ein Rätsel, gleiches gilt für die erneut schwache erste Halbzeit, in der Mitchell wie schon in Spiel 1 gerade einmal 4 Pünktchen erzielte.

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