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NBA Playoffs - 5 Fragen zum Aus der Denver Nuggets: Schatten auf Nikola Jokics MVP-Case?

Die Saison für Jokic und die Nuggets ist bereits nach der ersten Runde beendet.
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5. Wirft das frühe Aus ein Schatten auf Jokics MVP-Case?

NEIN! Dafür reicht allein schon ein Blick auf die On/Off-Zahlen. Diese sind aus Sicht der Spieler, die nicht Nikola Jokic heißen, dramatisch. Steht der Serbe auf dem Feld, erzielte Denver auf die Saison gesehen durchschnittlich 11,3 Punkte mehr als der Gegner (laut Cleaning the Glass), ohne ihn sind es 8,2 Punkte weniger. Dies entspricht einem Unterschied von 19,5 Punkten!

Laut ESPN Stats & Information ist er der erste Spieler, der es in einer Saison auf 2.000 Punkte, 1.000 Rebounds und 500 Assists gebracht hat. Niemand vor ihm hat im Schnitt 25 Punkte, 13 Rebounds und 7 Assists aufgelegt, seit 1973 hat kein Spieler sein Team in Punkten, Rebounds, Assists, Steals, Blocks und der Field-Goal-Quote angeführt. Unfassbar!

Aber natürlich geht sein Einfluss weit über die reinen Zahlen hinaus. Einzig ihm war es zu verdanken, dass es die gebeutelten Nuggets überhaupt in die Playoffs geschafft haben und den Warriors zumindest einen Kampf lieferten. Coach Malone bezeichnete ihn folglich nach dem Aus als "Krieger" und teilte gegen die Kritiker aus, die er nicht verstehe. "Ist er perfekt? Nein. Aber er hat eine teuflische Saison gespielt und beeinflusst das Spiel auf so vielen verschiedenen Wegen. Hoffentlich wird er wieder MVP. Er hätte es sich verdient."

Weiteres Lob blieb selbstverständlich auch nicht aus, ob von Cousins ("Neben Westbrook wahrscheinlich der am wenigsten respektierte MVP der Liga"), Warriors-Coach Steve Kerr ("Jokic ist einfach albern") oder Draymond Green. "Ich habe ihm dafür gedankt, dass er mich besser macht. Es ist eine Ehre und ein Vergnügen, gegen jemanden zu spielen, der so talentiert ist. Normalerweise sind diese talentierten Jungs soft, er ist aber ganz weit von soft entfernt", sagte dieser.

Die Warriors richteten ihren kompletten Matchplan auf Jokic aus, in der Box-and-One-Defense widmete sich Klay Thompson einzig und allein der Verteidigung von Jokic. Kerr bestätigte, dass das Small-Ball-Lineup der Warriors primär dem Zweck diente, Jokic in der Defensive zu beschäftigen und ihn so müde zu machen.

Jokic wiederum wusste die Respektsbekundungen durchaus zu schätzen, blickte aber wie gewohnt nüchtern auf das Geschehen. Er schere sich nicht darum, wer ihn kritisiert, habe für jeden Gegner Respekt und generell keinen Einfluss auf Dinge außerhalb seiner Einflusssphäre. Wie er den MVP-Gewinn feiern wolle? "Ein wenig Musik, Bier, Freunde um mich herum. Wahrscheinlich so, wie es jeder machen würde", sagte er.

Zudem bestätigte er, sich "schnellstmöglich" in seine Heimat Serbien verabschieden zu wollen, ein Angebot zur Vertragsverlängerung bei den Nuggets zu maximalen Bezügen würde er "natürlich" akzeptieren. "Aber das entscheide ich nicht. Ich mag die Organisation und die Leute, die hier arbeiten. Ich habe eine gute Beziehung zu jedem, vom Besitzer bis zum Equipment-Manager."

Vieles in der Zukunft der Nuggets sei offen und von der Gesundheit abhängig. "Haben wir Talent? Ja. Können wir etwas erreichen? Wahrscheinlich. Sagen wir es so: Überall in der Liga werden Super-Teams gebildet und sie haben keinen Erfolg. Wir müssen gemeinsam arbeiten, das ist die einzige Sache. Wir haben die Spieler und die Puzzleteile."

Nikola Jokic: Seine Stats in Regular Season und Playoffs

#PTSFG%3P%FT%REBASTSTL
Saison27,158,333,781,011,07,91,5
Playoffs31,057,527,884,813,25,81,6