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NBA - Die wichtigsten Storylines der letzten Saisonwochen: Das Gespenst aus Brooklyn

Von Robert Arndt
Kevin Durant legt in dieser Saison 29,6 Punkte pro Spiel auf.
© getty
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4. Wer wird Scoring-Champion?

Eines steht fest, Kevin Durant wird sich nicht seine fünfte Scoring-Krone holen, obwohl KD derzeit mit durchschnittlich 29,6 Punkten auf Platz vier steht. Der Nets-Star wird die benötigten 58 Spiele nicht mehr erreichen, die es braucht, um sich für diesen Titel zu qualifizieren.

LeBron James, Joel Embiid und Giannis Antetokounmpo haben dieses Problem nicht und werden den Titel unter sich ausmachen. Egal, wie es ausgeht, es wird historisch. LeBron könnte der älteste Scoring-Champ aller Zeiten werden (und damit Stephen Curry aus dem Vorjahr ablösen), Embiid oder Giannis wären die ersten Nicht-Amerikaner, welche die Trophäe einheimsen würden.

Und es dürfte so knapp wie lange nicht mehr werden, vor allem weil es fast nie vorkommt, dass zu einem späten Zeitpunkt der Saison sich noch gleich drei Spieler Chancen ausrechnen. An dieser Stelle wollen wir auch noch einmal auf unseren Rückblick mit den engsten Scoring-Rennen der Geschichte verweisen und vor allem auf den legendären Shootout zwischen David "Skywalker" Thompson und dem "Iceman" George Gervin.

Im Moment hat James noch die Nase vorn, sein Vorsprung auf den drittplatzierten Giannis beträgt im Moment umgerechnet rund 15 Punkte, auf Embiid sind es gerade einmal 8 Zähler.

Das Rennen um die Scoring-Krone

SpielerPPGPunkte totalSpiele
LeBron James29,96161854
Joel Embiid29,83193958
Giannis Antetokounmpo29,72197360

5. Seeding-Kampf im Westen

Ähnlich wie im Osten dürfte es auch im Westen bis zum Schluss ein Hauen und Stechen um die Playoffplätze geben. Minnesota war zuletzt das heißeste Team, musste jedoch in Dallas einen bitteren Dämpfer einstecken. Die kommenden fünf Spiele dürften zeigen, ob Minny tatsächlich noch Platz sechs holen kann. In dieser Phase geht es gegen fünf Playoff-Teams, darunter erneut Dallas (Tiebreaker: 2-1 Dallas), und Anfang April zum Showdown nach Denver (Tiebreaker: 2-1 Denver).

Die Nuggets hatten ihren großen Lauf bereits, nach Pleiten gegen Boston und Cleveland taten sich Nikola Jokic und Co. auch gegen die Clippers schwer. Mit Michael Porter Jr. und Jamal Murray hat Denver noch zwei Joker in der Hand, ob sie aber nach langen Verletzungen wirklich sofort helfen können, ist anzuzweifeln.

Trotzdem kann es für die Nuggets noch in beide Richtungen gehen, selbst Platz vier ist nicht komplett außer Reichweite. Dallas und Utah haben sich aber wieder etwas abgesetzt und es läuft immer mehr darauf hinaus, dass sich beide gleich in Runde eins in den Playoffs wiedersehen werden. Offen ist nur, wer von den beiden Teams ein Spiel 7 in der heimischen Arena veranstalten darf.

X-Faktor sind die Warriors, die ohne Stephen Curry und einem gerade begonnenen 5-Spiele-Trip an die Ostküste noch ihre Probleme bekommen könnten. Der Ausrutscher in Orlando ist ein erstes Anzeichen dafür. Überhaupt stehen die Dubs nun bei 2-6 in dieser Saison ohne den Chefkoch. Platz 3 könnte deshalb sehr wertvoll sein, da man so in Runde zwei ein Matchup mit den Suns umgehen könnte, die an der Spitze einsam ihre Kreise ziehen und in wenigen Tagen bereits als Top-Seed des Westens feststehen werden.

Vor allem für die Mavs könnte der Blick nach oben ein Ansporn sein, die gegen Phoenix in den vergangenen Jahren meist schlecht aussahen. Dallas hat das mit Abstand leichteste Restprogramm, hält den Tiebreaker gegen Golden State und hat auch noch daheim ein Duell mit Utah vor der Brust, in welchem die Serie noch ausgeglichen werden kann. 3 Spiele auf die Warriors in so kurzer Zeit aufzuholen, ist dennoch jede Menge Holz.

Die Tabelle der Western Conference

#TeamBilanzRückstand
1Phoenix Suns58-14-
2Memphis Grizzlies49-239
3Golden State Warriors47-2511
4Utah Jazz45-2713
5Dallas Mavericks44-2814
6Denver Nuggets43-3015.5
7Minnesota Timberwolves42-3116,5

6. Die letzten Play-In-Spots im Westen

Die Clippers (36-38) können wir an dieser Stelle vernachlässigen, sie werden die Saison auf Platz acht beenden. Letztlich bleiben für zwei Spots (9 und 10) genau drei Teams übrig und zwar die Los Angeles Lakers (31-41), die New Orleans Pelicans (30-42) und mit Außenseiterchancen die San Antonio Spurs (28-44).

Die Pelicans haben dabei ihr Schicksal komplett in den eigenen Händen. Sie spielen noch zweimal gegen die Lakers und einmal gegen San Antonio, zwei dieser drei Partien finden im heimischen Smoothie King Center statt. Dazu hat die Franchise aus Louisiana Rückenwind, auch wenn Zion Williamson in dieser Saison nicht mehr eingreifen wird und Brandon Ingram zuletzt mit Oberschenkelproblemen fehlte.

Eine Bilanz von 3-5 in diesen Partien ohne Ingram ist nicht optimal, das Programm war jedoch durchaus anspruchsvoll. Der Restspielplan spricht ebenso für die Pels im Vergleich mit den Lakers, auf welche das schwerste Programm der Western Conference wartet. LeBron James ist immerhin in Topform und auch Russell Westbrook scheint leicht aufsteigende Tendenz zu zeigen, doch in einer wilden Saison sollte das für den Moment nichts heißen.

Die Wild Card bleibt Anthony Davis, der nach seiner Fußverletzung fleißig am Comeback arbeitet und in der Vorwoche Optimismus versprühte, dass er im Endspurt noch einmal ins Geschehen eingreifen wird. Coach Frank Vogel wollte dies jedoch nicht bestätigen ("100 Prozent Vielleicht").

Und dann sind da noch die Spurs, die laut Cleaning the Glass das beste Net-Rating des Trios besitzen (-1,5, Platz 20), sich aber in der Crunchtime häufig selbst im Weg stehen. Zumindest meinen es die Spielplaner gut mit den Texanern, die unter anderem noch drei Duelle mit den Portland Tank Blazers vor der Brust haben. Trotz allem ist die Truppe von Coach Gregg Popovich in diesem Triell der klare Außenseiter.

Lakers, Pelicans und Spurs: Die Restprogramme

Lakers: Sixers (H), Pelicans (A), Mavericks (A), Jazz (A), Pelicans (H), Nuggets (H), Suns (A), Warriors (A), Thunder (H), Nuggets (A)

Pelicans: Bulls (H), Spurs (H), Lakers (H), Blazers (A), Lakers (A), Clippers (A), Kings (A), Blazers (H), Grizzlies (A), Warriors (H)

Spurs: Blazers (A), Blazers (A), Rockets (A), Grizzlies (H), Blazers (H), Blazers (H), Nuggets (A), Wolves (A), Warriors (H), Mavericks (A)

7. Wer wird MVP?

Ja, auch diese Diskussion dürfte in den kommenden Tagen und Wochen noch einmal an Fahrt aufnehmen. Wer es am Ende wird? Das ist für den Moment unmöglich vorherzusehen. Immerhin: Am 30. März treffen mit Antetokounmpo und Embiid noch einmal zwei Kandidaten im direkten Duell aufeinander, auch wenn dies vermutlich keinen Einfluss auf das MVP-Rennen nehmen wird. Deswegen hier noch einmal der Verweis auf unser MVP-Ranking. Ähnlich wie der Kampf um die Scoring-Krone dürfte der MVP auch bis zum Schluss komplett offen sein.

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