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NBA Mailbag: Diese Regel-Revolution könnte noch mehr Playoff-Drama bringen - und Luka Doncic for MVP?

Luka Doncic' starke Phase seit Anfang Februar kommt wohl zu spät fürs Playoff-Rennen.
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NBA Mailbag: Neue Regel für mehr Playoff-Drama?

SPOX-User hesitation: Es kursiert immer mal wieder der Vorschlag, dass sich der Top-Seed jeder Conference sein Playoff-Matchup in der ersten Runde aussuchen sollte. Wie würde dies die Dynamik der Regular Season und der Playoffs verändern?

Grundsätzlich gefällt mir die Idee, dass der Top-Seed sich seinen ersten Playoff-Gegner aus den beiden Play-In-Teams aussuchen darf. In erster Linie verspricht das gewisse Animositäten für die erste Runde, beispielsweise wenn sich Trae Young und die Hawks - einfach mal angenommen, sie qualifizieren sich über das Play-In-Turnier für die Postseason - extra angestachelt fühlen, wenn der Erstplatzierte aus dem Osten sich dieses Duell wünscht. Mehr NBA-Drama hat noch nie geschadet.

Auch auf das Rennen um Platz eins in der regulären Saison könnte diese Regelung einen positiven Effekt haben, der Top-Seed wird so noch attraktiver. Der Osten in dieser Saison ist ein gutes Beispiel, in der ersten Playoff-Runde droht dem Erst- oder Zweitplatzierten ein Duell mit den Brooklyn Nets. Das kann eigentlich niemand wollen.

Entsprechend wird schon fleißig spekuliert, ob sich die Sixers in den letzten Saisonwochen einfach mit Platz 3 zufriedengeben werden, um den Nets in einem solchen Szenario zu entgehen. Mit der Aussicht, sich den Gegner aussuchen zu dürfen, wäre der Reiz der Tabellenspitze deutlich größer als potenzielles "Tanking" für eine niedrigere Playoff-Platzierung.

Ein weiterer positiver Aspekt: Von manchen Stellen wurde in der Vergangenheit bemängelt, die beiden Top-Seeds hätten weniger Vorbereitungszeit auf die erste Playoff-Runde als andere Teams, da der Gegner nun mal erst nach dem Play-In-Turnier feststeht. Diesen "Nachteil" könnte diese Regel-Revolution etwas ausgleichen.

Bei jeder Regeländerung gibt es allerdings auch Kehrseiten. In diesem Fall droht in der ersten Playoff-Runde durchaus Langeweile. Ohnehin schaffte ein 7- oder 8-Seed erst zehnmal einen Upset seit 1984 acht Playoff-Teams eingeführt wurden. Der Top-Seed würde bei dieser Option logischerweise den einfachsten Weg wählen, was zu weniger Überraschungen führen könnte. So oder so, dieser Vorschlag wird es in naher Zukunft wohl eher nicht in die NBA schaffen. Eigentlich schade ...

NBA Mailbag: Warum die Raptors unangenehm werden könnten

SPOX-User StaerkeBayer12: Welches ist aktuell das unterbewertetste Team der NBA?

Vorweg: Toronto wird natürlich nichts mit dem Titelgewinn zu tun haben. Dennoch möchte ich an dieser Stelle ein wenig Raptors-Liebe verteilen. Der simple Grund: Die Kanadier werden in den Playoffs unfassbar unangenehm zu bespielen sein. Je nach Matchup könnte ich mir sogar eine Überraschung in der ersten Runde vorstellen.

Das hat einerseits natürlich mit der Defense zu tun. Die Raptors sind dank Coach Nick Nurse immer hervorragend eingestellt und extrem vielseitig. Sie haben lange, flinke und giftige Verteidiger. Sie haben eine klare Identität, das macht die Raptors gefährlich. Andererseits bietet die Offense einen furchtlosen Fred VanVleet auf sowie Pascal Siakam, der sich nach einem schwachen Start etwas unter dem Radar seinem alten All-NBA-Niveau angenähert hat (27/8/5 bei 58,9 Prozent True Shooting im März).

Ob das gegen ein Top-Team wie Philly oder Milwaukee für vier Siege aus sieben Spielen reicht (beziehungsweise womöglich gegen Brooklyn in einem einzelnen Spiel im Play-In-Turnier), darf bezweifelt werden. Ein Spaziergang wird solch eine Playoff-Serie gegen Toronto aber selbst für diese Topfavoriten nicht.

Honorable Mention: Über Miami spricht so gut wie niemand, wenn es um die heißesten Anwärter auf die Ost-Krone geht. Dabei beanspruchen die Heat nicht umsonst die Spitzenposition der Eastern Conference mit leichtem Vorsprung vor den Bucks und Sixers. Hinter Bam Adebayo steht die laut Cleaning the Glass viertbeste Defense der Liga, richtig unangenehm ist dieses Team ebenfalls, hinzu kommt Platz 10 in der Offense. Jetzt müssen nur noch alle fit bleiben, Kyle Lowry, Jimmy Butler und Adebayo standen nur in 26 von 70 Spielen gemeinsam auf dem Parkett.