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NBA Dropping Dimes - die SPOX-Awards für das dritte Saisonviertel: Kaiser Franz wäre an Kyrie verzweifelt

Kyrie Irving und James Harden werden in diesem Leben wohl nicht mehr die besten Freunde.
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NBA-Awards: Die größte Panne des dritten Saisonviertels

DIE SACRAMENTO KANGZ

Normalerweise ist dieser Platz für einen haarsträubenden oder lustigen - im Idealfall beides - Fehlgriff auf dem NBA-Parkett reserviert, doch dieses Mal kommen wir an den Kings nicht vorbei. Die haben kurz vor der Trade Deadline mal wieder den Kangz-Schalter umgelegt und damit ligaweit, aber vor allem auch in der eigenen Fanszene den Vogel abgeschossen.

Abgeschossen haben sie auch den jungen Hoffnungsträger der Franchise, der gut eine Woche zuvor noch verkündet hatte, sich von der düsteren Vergangenheit der Franchise nicht einverleiben zu lassen. "Ich werde helfen, das zu reparieren. Ich werde lange hierbleiben, wir werden das schaffen", versprach Tyrese Halbiburton und Schwupps war er weg. So einen will man nicht im Team haben, dachte sich das Front Office wohl, die Kangz-Kultur soll schön bleiben.

Die Reaktion auf Kings-Reddit hatte es in sich, auch der Rest der Liga war relativ geschockt. Genau wie Haliburton: "Es hat wehgetan, als ich getradet wurde. Ich habe es geliebt, in Sacramento zu sein und ich habe die Menschen dort geliebt."

Nicht falsch verstehen, Domantas Sabonis, der Gegenwert im Haliburton-Trade, ist ein sehr guter Spieler, nicht umsonst zweifacher All-Star und mit 25 Jahren noch recht jung. Doch das Ceiling des neuen Kings-Teams scheint arg begrenzt. Viel mehr als das Play-In-Turnier scheint eigentlich nicht drin zu sein, vielleicht immerhin das Ende der längsten Playoff-Dürre der Liga (15 Jahre) und ein frühes Postseason-Aus.

Aber dafür hat man gefühlt den einzigen gelungenen Draft-Pick der jüngeren Vergangenheit abgegeben? Der auch noch in Sacramento bleiben und die Franchise auf links drehen wollte? Die Kangz bleiben einfach die Kangz ...

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NBA: Die beste Aktion des dritten Saisonviertels

NIKOLA JOKIC

Hach, der Slam Dunk Contest. Irgendwie mag ich ihn ja, den Mario Balotelli des All-Star-Wochenendes. Ab und an blitzt seine Brillanz auf, doch viel zu oft setzt der Wettbewerb sich selbst in Brand und lässt uns erwartungsschwangere Fans nur enttäuscht ins Sofa sinken. Wie gut, dass die Spektakel-Liebhaber der Association nicht auf ihn angewiesen sind.

Wir haben zum Beispiel den bereits erwähnten Morant, dessen Highlights gegen die Spurs nicht die einzigen in den vergangenen Wochen waren, und das Spektakel namens Memphis Grizzlies. Wir haben nahezu tagtäglich Poster-Dunks, Highlight-Blocks, Buzzerbeater. Zu kurz kommen aber manchmal die wilden Assists, die Nikola Jokic in schöner Regelmäßigkeit raushaut.

Der Joker bedient seine Teamkollegen gerne mal mit einem "ganz normalen" Pass aus dem Double-Team über das halbe Spielfeld für den Gamewinner, mit punktgenauen Touchdown-Pässen aus der eigenen Zone, mit No-Look-Dimes oder dann halt auch mal mit solchen Dingern.

Ein Anspiel quasi durch die Verteidigung hindurch ist für den amtierenden MVP nichts Neues. Aber so ein No-Look aus dem Post in die entgegensetzte Ecke - also die Ecke, der er eigentlich seinen Rücken zugewandt hat - und dann auch noch perfekt auf Brusthöhe des Shooters überrascht dann doch immer wieder. Warum die Szene in kaum einem Highlight-Clip zu sehen war? Monte Morris setzte den offenen Eckendreier daneben. Was für eine Schande.

Runner-Up: JA MORANT!!!1!1 - Joel Embiid, ein Hammer fürs Louvre - Giannis Antetokounmpo, ein Versuch der Jokic-Imitation - Luke Kennard, ein Vierpunktspiel als Gamewinner - die Magic-Zone, ein Fest für jeden Highflyer

NBA Awards: Das beste Spiel des dritten Saisonviertels

63 MINUTEN BASKETBALL-KRIMI

Jimmy Butler dürfte sich am Ende gefühlt haben wie in seinem berühmten Meme aus den NBA Finals 2020, als er sich komplett ausgelaugt über die Bande lehnte. Damals stand etwas mehr auf dem Spiel als an diesem Januarabend, doch wieder hatte Butler sein Team mit einer Statline von 37/13/10 getragen, dieses Mal sogar über drei Verlängerungen. Und am Ende feierte doch der Gegner.

Drei Stunden in Echtzeit, über 63 hochintensive Basketball-Minuten bekämpften sich die Raptors und Heat, erst nach dreifacher Overtime und mehreren Clutch-Dreiern von Fred VanVleet stand der 124:120-Sieg der Raptors fest. Für Drama war dabei an allen Ecken und Enden gesorgt.

Beide Teams begeisterten mit teils bärenstarker Defense, Butler mit überragendem Basketball. Er führte Miami von einem 16-Punkte-Rückstand im dritten Viertel zurück ins Spiel, dann versenkten Tyler Herro, Pascal Siakam und P.J. Tucker wichtige Würfe in den Schlussminuten, bevor Scottie Barnes die Kanadier mit zwei Freiwürfen 2,9 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit in die Overtime rettete.

Am Ende der zweiten OT feierte sich Miami eigentlich schon als Sieger, Gabe Vincents tiefer Dreier aus dem Lauf Sekunden vor dem Buzzer brachte den Süden Floridas zum Toben - doch die meisten Fans hatten den Pfiff der Referees überhört. Coach Erik Spoelstra hatte eine Auszeit genommen, über die er sich noch gewaltig ärgern sollte.

Getragen von den Startern, die jeweils (!) über 53 Minuten spielten, machte Toronto dann in der dritten Verlängerung den Sack zu. "Das war hart umkämpft und mit hohen emotionalen Ausschlägen", fasste Coach Spo die Partie zusammen. "Einfach ein hervorragendes Basketballspiel!"

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NBA Awards: Der beste Spruch des dritten Saisonviertels

ANTHONY EDWARDS

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