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NBA: Milwaukee Bucks gewinnen nach furiosem Schlussspurt gegen Miami Heat - James Harden gibt umjubeltes Debüt in Philadelphia

Von Robert Arndt
Jrue Holiday erzielte gegen die Miami Heat den Gamewinner für die Milwaukee Bucks.
© getty
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Philadelphia 76ers (38-23) - New York Knicks (25-37) 123:108 (BOXSCORE)

  • Fast drei Wochen ist es nun her, dass die Sixers den Blockbuster-Trade für James Harden einfädelten, umso gespannter waren die Philly-Fans, ihr neues Spielzeug endlich mal live in der Halle zu sehen. Es wurde richtig laut im Wells Fargo Center und Harden lieferte mit 26 Punkten (8/13 FG, 8/10 FT), 9 Rebounds und 9 Assists auch gleich ab. Die Partie ähnelte dabei der von Sonntag im MSG, als beide Teams bereits aufeinandertrafen und die Sixers in einem Foul-Festival letztlich souverän gewannen.
  • Diesmal waren es zwar "nur" 50 Fouls und 65 Freiwürfe, doch New Yorks Bigs hatten erneut Probleme mit Joel Embiid, der mit 27 Punkten (7/15 FG, 11/13 FT) mal wieder Sixers-Topscorer war. Es dauerte jedoch eine ganze Weile, bis Phllly den Groove fand, in Halbzeit eins führten die Knicks mit bis zu 14 Zählern. Die erste Sixers-Führung des Abends besorgte Harden von der Freiwurflinie erst Mitte des dritten Viertels.
  • Harden selbst brauchte auch etwas Anlauf, seine ersten Punkte kamen erst nach gut sechs Minuten durch ein And-1 mit einem Drive. Kurz darauf ließ er einen Stepback-Dreier folgen und war endgültig angekommen. Mit 13 Zählern im zweiten Viertel hielt er die Gastgeber in Reichweite, nach dem Wechsel waren es dann vor allem Embiid und Tyrese Maxey (21 von 25 Punkten in Halbzeit zwei), die den Sieg sicherstellten.
  • Der Schlüssel war das heiße Shooting, die Sixers trafen 17 ihrer 36 Dreier, gleich sieben Akteure versenkten zumindest zwei Distanzwürfe. Ganz anders die Knicks, welche nur 8/28 (29 Prozent) trafen. Drei davon gingen auf das Konto von R.J. Barrett (30, 10/23, 7 Assists), während Evan Fournier (3, 0/5 3FG, 0 Assists in 27 Minuten) ein Totalausfall war. Julius Randle legte 24 Punkte (9/21) und 6 Rebounds auf.

Houston Rockets (15-47) - Utah Jazz (39-22) 127:132 OT (BOXSCORE)

  • Da sind die Jazz noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Mit bis zu 18 Punkten führten die Gäste in Texas und gingen auch mit einer komfortablen 10-Zähler-Führung in den Schlussabschnitt, doch dann genehmigte die Jazz-Defense 34 Punkte im vierten Viertel und musste in der Folge noch Überstunden schieben.
  • In der Verlängerung hatte dann Mike Conley (15, 4/10, 8 Assists) scheinbar die Faxen dicke und machte mit 9 Zählern und zwei verwandelten Dreiern in der Schlussminute den Deckel drauf. Schon zum Ende des vierten Viertels sah der Guard wie der Matchwinner aus, als er bei noch 8 Sekunden auf der Uhr einen Long Ball zum 117:114 traf. Christian Wood (24, 10 Rebounds) verhinderte dies jedoch, als er mit der Sirene einen Side-Step-Dreier für die Verlängerung versenkte.
  • Es war Triple Nr. 20 für die Rockets, die sich so zurück ins Spiel geschossen hatten. In der Overtime war es dann aber vorbei mit der Herrlichkeit, die Rockets vergaben sieben Dreier am Stück und hatten keinen Plan B. Nr.2-Pick Jalen Green (27, 11/16 FG) traf erst wieder, als die Partie entschieden war. Der Rookie netzte vier Dreier, gleiches traf auf Wood und Kenyon Martin Jr. (20, 7 Rebounds) zu. Dennis Schröder fehlte wegen einer Knöchelverletzung, die er sich am Vortag gegen die L.A. Clippers zugezogen hatte.
  • Auf Seiten der Jazz überragte Donovan Mitchell in vielerlei Hinsicht. Nicht nur markierte der All-Star 37 Punkte (13/27 FG), er verteilte auch einen Saisonbestwert von 10 Assists. Ein Rekord dürften auch die 10 Dunks von Rudy Gobert (27, 12/14, 17 Rebounds) gewesen sein, belegen können wir das aber nicht. Laut dem Twitter-Accout der Jazz war es zumindest für den Franzosen ein persönlicher Bestwert. Bojan Bogdanovic steuerte 18 Zähler und vier verwandelte Dreier zum Sieg bei.

Milwaukee Bucks (37-25) - Miami Heat (41-21) 120:119 (BOXSCORE)

  • Was für ein verrücktes Spiel und was für ein verrücktes Ende in Milwaukee! Miami sah wie der sichere Sieger aus, doch machte unter immensem Druck des Champions teils unerklärliche Fehler und gab die Partie doch noch aus der Hand. So wurde Jrue Holiday (25, 8/17, 11 Assists) zum Mann des Tages, indem er mit 1,9 Sekunden auf der Uhr einen unfassbar schweren Korbleger über den heranstürmenden Bam Adebayo (18, 12 Rebounds) im Korb unterbrachte.
  • Die Bucks krönten damit einen 21:6-Run in den letzten 7:12 Minuten, laut ESPN Stats & Info sind die Bucks das erst dritte Team in dieser Saison, welches in den letzten sechs Minuten einen 14-Punkte-Rückstand noch umbog. 44 Sekunden vor Schluss hatte Adebayo noch auf +4 gestellt und danach einen Stop gegen Giannis Antetokounmpo forciert. In der Folge verlor jedoch der zuvor überragende Tyler Herro (30, 11/21) unter Druck den Ball und Khris Middleton (26, 4/8 Dreier) verkürzte mit einem Transition-Dreier auf -1.
  • Nach einer Auszeit schafften es die Gäste dann zweimal fast gar nicht, den Ball einzuwerfen, im zweiten Versuch erzwang Giannis einen Sprungball gegen den unsichtbaren Jimmy Butler (6, 2/14), welchen der Grieche für sich entschied und so den Winner von Holiday einleitete. Antetokounmpo erzielte 14 seiner 28 Punkte (9/20 FG, 9/11 FT, 17 Rebounds, 5 Assists) im Schlussabschnitt.
  • 40 Minuten lang war es dennoch beeindruckend, wie die Heat Milwaukee ärgerten. Obwohl die Gäste ihre letzten fünf Triples vergaben, beendeten sie das Spiel trotzdem mit einer Quote von 48 Prozent (21/44). Duncan Robinson (15, 5/7), Gabe Vincent (21, 5/11) und Herro (6/10) waren brandheiß und nutzten die Räume, da Milwaukee unbedingt Butler und Adebayo in Zaum halten wollte. Bei den Bucks erzielten die Bankspieler dagegen nur 17 Zähler, Kyle Lowry fehlte den Heat aus persönlichen Gründen.
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