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NBA: Golden State Warriors verlieren kuriose Schlussphase - Toronto Raptors legen Harden und Embiid an die Kette

Von Robert Arndt
Die Warriors verloren gegen die Spurs in letzter Sekunde.
© getty
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Denver Nuggets (42-30) - Boston Celtics (44-28) 104:124 (BOXSCORE)

  • Die Celtics marschieren weiter, auch das dritte Spiel des Auswärtstrips in der Western Conference wurde souverän gewonnen. Wie schon in Sacramento erzielten Jayson Tatum (30, 11/17, 7 Assists) und Jaylen Brown (30, 12/19, 6 Rebounds) beide mindestens je 30 Zähler. Dies geschah nun bereits zum sechsten Mal in dieser Saison, alle sechs Spiele gewannen die Celtics.
  • Es war eine weitere Machtdemonstration der Gäste, welche die Partie quasi schon zur Halbzeit gewonnen hatten. Mit einem 24:4-Run über die letzten 6:31 Minuten des Abschnitts ging es mit 68:43 in die Kabinen. In dieser Phase versenkte Payton Pritchard (17, 6/6 FG, 5/5 Dreier) drei Triples, Boston traf als Team acht in diesem Viertel. Am Ende stand eine Dreierquote von 47,5 Prozent (19/40) für die Gäste.
  • Nuggets-Coach Michael Malone griff zu drastischen Maßnahmen und ließ zur zweiten Halbzeit alle Starter auf der Bank, also auch MVP Nikola Jokic. Der durfte immerhin nach gut drei Minuten wieder mitwirken, der Rest musste noch deutlich länger schmoren. Immerhin verkürzten die Gastgeber zu Beginn des Schlussabschnitts noch einmal auf -15, ein Posterdunk von Tatum über Jokic brach schließlich aber die Moral der Nuggets.
  • Jokic spielte mit 23 Punkten (8/23) und 8 Rebounds vergleichsweise schwach, war aber dennoch die beste Option der Nuggets. Aaron Gordon (13, 3/5) war der einzige andere Starter mit zweistelliger Ausbeute. Bei den Celtics kam noch Grant Williams auf 13 Zähler, Daniel Theis legte in knapp 12 Minuten 7 Zähler (3/5), 1 Assists und 1 Block auf.

Philadelphia 76ers (43-27) - Toronto Raptors (40-31) 88:93 (BOXSCORE)

  • In einem Monat voller Offense ist doch eine gute, alte Eastern-Conference-Defensivschlacht eine gelungene Abwechslung - mit einem passenden Ende. 3 Sekunden vor dem Ende lagen die Sixers mit 2 Zählern zurück, James Harden (17, 5/12, 9 Rebounds, 8 Assists) versuchte mit einem Drive die Verlängerung zu erzwingen. Auf "Erzwingen" liegt hier die Betonung, der Guard ging mit dem Knie und dem Ellenbogen voran in Chris Boucher, die Folge war ein seltenes Crunchtime-Flagrant-Foul und die endgültige Entscheidung.
  • Die Raptors hätten die Partie schon früher beenden können, vergaben aber gleich drei von vier Freiwürfen und ließen die Tür für Harden offen. Torontos Defense war aber nach schwachem Start einfach nur überragend, die Sixers übersprangen nach einem 37-Punkte-Start in den folgenden drei Abschnitten nicht mehr die 20-Zähler-Marke. Auch Joel Embiid (21, 6/20, 13 Rebounds) konnte daran nichts ändern, Toronto zog dem Kameruner wortwörtlich den Zahn. Embiid sprach nach dem Spiel nicht mit den Medien, weil er stattdessen einen Termin beim Zahnarzt der Sixers hatte.
  • Der Center erzielte 4:34 Minuten vor dem Ende seine letzten Punkte, es war gleichzeitig das letzte Field Goal der Sixers (84:85), bevor Tyrese Maxey (19, 8/14) wenige Sekunden vor dem Ende ungestört dunken konnte, als Toronto nur keinen Dreier abgeben wollte. Aber auch die Raptors hatten Dürreperioden, zeitweise vergaben die Gäste im dritten Viertel 12 Würfe am Stück und trafen im Abschnitt nur 1/17 aus dem Feld, wenn der abschließende Spieler nicht Pascal Siakam hieß.
  • Jener Siakam war mit 26 Punkten, 10 Rebounds und 5 Assists in Abwesenheit von Fred VanVleet der beste Raptor in der Offense, während Precious Achiuwa (21, 9/15) mal Harden und mal Embiid verteidigen musste und dies annehmbar machte. Auch Boucher (12, 14 Rebounds) und Scottie Barnes (13, 6/21) rieben sich hinten auf. Am Ende nahmen die Raptors 20 Versuche mehr als Philly, die gleich 20 Offensiv-Rebounds genehmigten. Toronto nutzte dies zu immerhin 18 Bonus-Punkten.

Golden State Warriors (47-24) - San Antonio Spurs (28-44) 108:110 (BOXSCORE)

  • Eigentlich sind die Spurs in dieser Saison Meister darin, in knappen Spielen zu verlieren - in San Francisco war das Glück mal auf der Seite der Texaner. Kurios war es trotzdem wieder. 4 Sekunden vor dem Ende hatte Andrew Wiggins (16) eigentlich an der Seitenlinie keine Optionen mehr, dennoch wurde ein Foul gegen Josh Richardson gepfiffen. Der Kanadier traf den ersten Versuch zur Führung, vergab jedoch den zweiten.
  • Der Rebound landete bei Jakob Pöltl (7, 14 Rebounds), der Wiener wurde aber beim Kampf um dem Ball von Kevon Looney gefoult und der Österreicher vergab ebenfalls den zweiten Versuch. Keldon Johnson (14) schnappte sich den Offensiv-Rebound und legte den Ball hoch übers Brett bei noch 0,4 Sekunden in den Korb - die Entscheidung einer Partie, in welcher die Spurs mit bis zu 14 Zählern führten und auch so die meiste Zeit vorne waren.
  • Mitte des dritten Viertels hatten sich die Dubs wieder zurückgekämpft, bevor Draymond Green mal wieder mit den Refs aneinander geriet und innerhalb von acht Sekunden zwei technische Fouls erhielt. Es ging aber später auch ohne den Forward, Jordan Poole erzielte 11 seiner 28 Punkte im vierten Viertel und brachte die Dubs zurück.
  • Zweistellig scorten zudem Klay Thompson (24, 6/12 Dreier) und Otto Porter Jr. (16, 16 Rebounds, 8 OREB). Bei den Spurs erzielte Richardson (25, 8/12) die meisten Punkte, darunter auch einen Dreier in der Crunchtime. Dejounte Murray (19, 8/24, 8 Assists) hatte schon bessere Spiele, von der Bank kommend wussten zudem Tre Jones (9, 4 Assists) und Zach Collins (11) zu gefallen.