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NBA: Ja Morant stellt bei Sieg in Chicago Career High auf - auch Trae Young und Bam Adebayo glänzen

Von Philipp Schmidt
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© getty

Die Grizzles haben sich in einem Krimi bei den Bulls durchgesetzt. Während DeMar DeRozan am Ende die Nerven verliert, stellt der überragende Ja Morant ein Career High auf. Außerdem: Die Nuggets müssen ganz lange zittern und Bostons Stars liefern ebenso ab wie Trae Young.

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Detroit Pistons (14-46) - Boston Celtics (36-26) 104:113 (BOXSCORE)

  • Das Starduo der Celtics hat wieder einmal geliefert. Dank 53 Punkten von Jayson Tatum (26, 8/21 FG, 11 Rebounds) und Jaylen Brown (27, 10/24 FG) und eines starken Schlussviertels hat Boston Revanche an den Pistons genommen und den elften Sieg in den vergangenen zwölf Spielen eingefahren. Die einzige Niederlage kam am 16. Februar gegen Detroit. "Diese Jungs spielen gegen uns immer am Limit, aber wir wussten, dass wir besser spielen können. Im dritten und vierten Viertel haben wir das gemacht", zollte Brown dem Gegner Respekt.
  • Insbesondere Rookie Cade Cunningham bereitete Boston immer wieder Probleme, in 27 Minuten erzielte er 25 Punkte (11/19 FG, 7 Rebounds). Kein anderer Piston kam in die Nähe der 20-Punkte-Marke. Problem: 7:30 vor Schluss beging der Youngster bereits sein fünftes Foul, Head Coach Dwane Casey musste ihn vom Feld nehmen. "Wir haben intensiv darüber nachgedacht, was wir machen sollen. In der Zeit, in der er raus war, haben sie ein paar Dreier getroffen und sich ein Polster erspielt."
  • Der Schlussabschnitt ging mit 35:22 an die Gäste, aus dem Stand von 88:88 wurde 90:100 aus Pistons-Sicht. Brown versenkte in dieser Phase 2 Dreier, in der Folge gelangen Detroit nicht mehr genügend Stopps, um das Spiel eng zu gestalten. Durch den Sieg stehen die Celtics bei einer positiven Auswärtsbilanz (16-15), neben dem Duo Brown/Tatum leisteten hierzu auch die Reservisten Payton Pritchard (19) und Grant Williams (11) einen Beitrag. Boston spielte mit einer 8-Mann-Rotation, Daniel Theis kam nicht zum Einsatz.
  • Bei den Pistons, die nur 25,9 Prozent aus der Distanz trafen (7/27, Boston 10/26), erreichten mit Jerami Grant (11, aber nur 3/15), Saddiq Bey (13), Cory Joseph (15) und Marvin Bagley (14) vier weitere Spieler Double Digits. Detroit warf jedoch 14-mal den Ball weg, was Boston zu 21 Punkten nutzte. Auch lief bei den Hausherren der Ball deutlich schlechter, 18 Assists standen 31 der Celtics gegenüber. Eine erwähnenswerte Szene gab es im zweiten Viertel: Hamidou Diallo wurde ejected, nachdem er Referee Zach Zarba "schubste". Ob es jedoch wirklich Absicht war oder vielmehr ein ungeschickter Stolperer, lässt sich nicht beweisen.

Atlanta Hawks (29-31) - Toronto Raptors (32-27) 127:100 (BOXSCORE)

  • Klare Sache in Atlanta, nach den Vierteln zwei (34:21) und drei (38:16) war die Messe gegen überforderte Raptors gelesen. Trae Young wusste, dass er nach der enttäuschenden Leistung in Chicago im letzten Spiel (3/17 FG) etwas gutzumachen hatte und lieferte ab: 41 Punkte, 17/24 FG, 11 Assists. "Ich wusste, dass ich für mein Team besser sein muss und habe das Gefühl, dass ich das geschafft habe."
  • Der erste Lauf der Partie gehörte Toronto, durch einen 13:0-Run erspielten sich die Gäste eine 5-Punkte-Führung. Danach bauten sie diese auf 12 Zähler aus, ehe die Hawks komplett übernahmen. Auf einen 18:0-Lauf vor der Pause folgten 16 unbeantwortete Zähler kurz nach Wiederbeginn. Die Folge war ein Stand von 89:62, was einer Vorentscheidung gleich kam.
  • Nach Young war aufseiten der Hawks bereits Onyeka Okongwu der beste Scorer (17, 6/6 FG), Bogdan Bogdanovic, De'Andre Hunter und Kevin Huerter kamen auf 14 Punkte. Die Raptors-Defense fand kaum eine Antwort, wie ein Blick auf die Wurfquoten belegt (57,8 FG, 41,9 3FG). Fred VanVleet führte die Gäste mit 24 Punkten (8/22 FG) und 9 Assists an, nachdem er vor dem Spiel aufgrund von Knieproblemen noch als fraglich gegolten hatte. Prechious Achiuwa kam auf ein Season High von 21 Zählern. Pascal Siakam auf 14 und 10, O.G. Anunoby verpasste sein zweites Spiel mit einem gebrochenen Ringfinger und wird am Montag einen Spezialisten aufsuchen.
  • Auch aus tabellarischer Sicht war der Erfolg wichtig, der Rückstand auf die auf Platz sieben im Osten stehenden Kanadier beträgt nur noch 3,5 Spiele. Gute Nachrichten gab es auch von John Collins. Zwar verpasste dieser sein fünftes Spiel in Folge aufgrund von Fußproblemen, konnte jedoch am Samstag erstmals wieder den Fuß mit Läufen und ein paar Würfen belasten. Ein konkreter Termin für ein Comeback steht jedoch noch aus.

Chicago Bulls (39-22) - Memphis Grizzlies (42-20) 110:116 (BOXSCORE)

  • In der Schlussminute kochten die Emotionen bei DeMar DeRozan hoch. Beim Stand von 110:113 hatte er die Chance, die Bulls gegen Memphis in die Verlängerung zu bringen (oder zumindest zu verkürzen). Beim Drive gegen Kyle Anderson kam diesem Steven Adams zu Hilfe und berührte DeRozan leicht, einen Foulpfiff gab es jedoch nicht. Während Ja Morant den Ball nach vorne dribbelte, meckerte DeRozan über die Entscheidung und kassierte sein zweites technisches Foul des Tages. Die Entscheidung.
  • Zuvor hatte DeRozan (31) zum zehnten Mal in Folge mindestens 30 Punkte aufgelegt, zum Bulls-Franchise-Rekord fehlt nur noch ein Spiel (Michael Jordan). Mit einer Wurfquote von 10/29 FG und dem Ausgang des Spiels wird er dennoch ganz und gar nicht zufrieden sein. Dabei hatten sich die Bulls nach lange schwacher Leistung und einem 17-Punkte-Rückstand stark zurück in die Partie gekämpft. Coby White stellte aus der Distanz auf 105:106 mit noch 2:30 auf der Uhr. Tyus Jones erhöhte auf +3, ehe DeRozan zum letzten Mal den Ball erhielt.
  • Nicht zu kurz kommen darf an dieser Stelle jedoch ein Mann: Ja Morant! Mit 46 Punkten stellte er einen neuen persönlichen sowie einen Franchise-Bestwert (in der Regular Season) auf. Es ist sein fünftes 40-Punkte-Spiel der Saison, auch dies war noch keinem Grizzly gelungen. Als Grund für die 20 Punkte, mit denen er im dritten Viertel so richtig Fahrt aufnahm, sagte er nach dem Spiel: "Das Jordan-Video, das sie vorher gespielt hatten."
  • Für die Bulls, die nun bei einer Bilanz von 2-12 gegen Teams mit einer Bilanz von mindestens .600 stehen, erzielte Zach LaVine im zweiten Spiel nach seiner Verletzungspause 28 Zähler (9/19 FG), Nikola Vucevic legte ein Double-Double auf (11 und 12), traf aber nur 5 seiner 17 Würfe. Chicago traf 45 Prozent aus der Distanz (MEM: 30,4), dennoch beendeten die Grizzlies die 6-Spiele-Siegesserie der Bulls. Neben Morant (15/28 FG) konnten diese sich auf Steven Adams (12 und 21!) verlassen. Aber es war die Show des Ja Morant. Kein weiterer Spieler übertraf die 12 Zähler des Neuseeländers (Desmond Bane: 12, 4/18 FG).

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