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NBA Free Agency - Die Gewinner und Verlierer von Tag 1: Für Dennis Schröder bleibt kein Stuhl übrig

Für Dennis Schröder verlief die Free Agency bisher nicht erfreulich.
© getty

Der erste Tag der Free Agency ist "durch" und brachte bereits eine ganze Wagenladung an Entscheidungen. Über ein Milliarde an Dollars wurde in den Umlauf gebracht, mehrere Teams sind stärker, mehrere Spieler reicher geworden. Es gab aber auch einige Verlierer.

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Wir wagen inmitten der fluiden Situationen ein erstes Fazit und blicken auf die Gewinner und Verlierer von Tag 1 der Free Agency.

Gewinner - Chris Paul

Es war keine Überraschung, dennoch muss CP3 hier aufgeführt werden: Noch vor zwei Jahren galt sein Vertrag als Albatross, als "schlechtester Deal aller Zeiten", um (wieder einmal) Rockets-Besitzer Tilman Fertitta zu zitieren. Nun war Paul nach zwei starken Saisons sogar in der Position, auf seine fette Option zu verzichten, um noch mehr abzusahnen.

Statt 44 Millionen Dollar über die kommende Saison sind es nun 120 Millionen - der notorisch knausrige Suns-Besitzer Robert Sarver leistete sich sogar ein viertes Jahr. Es ist gut möglich, dass Paul in diesem vierten Jahr mit dann 40 Jahren tatsächlich den Albatross-Status erreicht, das wäre allerdings ja nicht sein Problem.

Und bis dahin ist auch noch ein wenig Zeit. Die Suns wollen offensichtlich alles dafür tun, aus den nächsten Jahren das Maximum herauszuholen, koste es, was es wolle. Dafür verlängerte Sarver auch mit Cameron Payne und scheint endlich seine Spendierhosen gefunden zu haben. Eine vorzeitige Vertragsverlängerung für Deandre Ayton sollte als nächstes auf der Agenda stehen. All das kann nur im Sinne von CP3 sein.

Free Agency Tag 1: Der gesamte Wahnsinn im Ticker zum Nachlesen!

Verlierer - Die Defense der Lakers

Über zwei Jahre war die Defense nun das Steckenpferd der Lakers, die das Team 2020 zum Titel trug und auch in der vergangenen Saison vor all den Verletzungen zum Topfavoriten machte. Die bisherigen Geschehnisse der Offseason deuten darauf hin, dass es mit diesem Fokus auf das hintere Ende des Courts vorerst vorbei ist.

Nach Kentavious Caldwell-Pope ist mit Alex Caruso nun auch der zweite wichtige Guard-Verteidiger weg, da die Lakers mit dem lukrativen Angebot seitens der Bulls nicht mitziehen wollten. Dabei gab ihnen Caruso diese Möglichkeit noch, wie The Athletic berichtete; die Lakers machten schlichtweg kein Gegenangebot.

Es verwundert, denn aufgrund der Bird Rights hätten die Lakers dem 27-jährigen Publikumsliebling jede Summe bieten können. Sie haben ordentlich reagiert, indem sie sage und schreibe vier Ex-Laker zurückgeholt haben, aber gerade das Thema Point of Attack-Defense konnten sie bisher nicht adressieren. Es ist unwahrscheinlich, dass Russell Westbrook gegnerische Guards über den gesamten Court jagen wird.

Gewinner - Miami Heat

Das wohl aktivste Team an Tag 1 war der Finalist von 2020, der binnen weniger Stunden gleich mehrfach Nägel mit Köpfen machte und sein Team dabei verstärkte. Es fehlen zwar noch mehrere Details, weshalb sich eine komplette Analyse noch verbietet, dennoch war es definitiv ein erfolgreicher Tag für Miami.

Mit Kyle Lowry kam der Wunschspieler an den Südstrand, der unmittelbar eine Lücke im Kader füllen wird und die immer wieder zitierte "Heat Culture" bereits seit etlichen Jahren verkörpert. Lowry ist mit 90 Mio. Dollar über drei Jahre sehr teuer, das war allerdings zu erwarten. Und Kosten scheute Miami ohnehin nicht.

Denn: Die Heat gaben auch jede Menge Geld für Duncan Robinson aus (5 Jahre, 90 Mio. Dollar), dazu wurde vorzeitig mit Jimmy Butler (4 Jahre, 184 Mio.) verlängert und in P.J. Tucker kam ein weiterer Veteran mit absoluter Heat Culture-Prägung aus Milwaukee (2 Jahre, 15 Mio.).

Die Heat werden nun auf Jahre richtig teuer, aber ein erneuter Angriff auf den Titel scheint Besitzer Micky Arison das wert zu sein. Es wird interessant zu sehen, wie der Kader am Ende der Free Agency aussieht (Geld für Kendrick Nunn etwa ist nicht mehr da), aber für den Moment lässt sich festhalten: Miami ist all-in.

Verlierer - Milwaukee Bucks

Und der Meister? Eigentlich sah nach der günstigen Verlängerung von Bobby Portis (2 Jahre, 9 Mio.) alles gut aus für die Bucks, auch die Verpflichtung von Semi Ojeleye für das Minimum ergab auf dem Papier Sinn. Der Verlust von Tucker allerdings könnte Milwaukee noch richtig wehtun.

Der 36-Jährige war noch ein Eckpfeiler des Titels und enorm wichtig für die Defense, nun ließ man ihn ziehen - aus finanziellen Gründen, wie Tucker selbst bei Instagram andeutete. "Wie meine Großmutter mir immer gesagt hat: Du kannst nur das kontrollieren, was du kontrollieren kannst."

The Athletic ergänzte die Zahlen, warum Milwaukee sich Tucker nicht leisten wollte: Während der Veteran in Miami "nur" etwas mehr als 7 Mio. jährlich bekommt, wäre diese Summe für die Bucks aufgrund der Luxussteuer auf rund 30 Mio. angeschwollen. Viel Geld also für einen Spieler, der offensiv kaum etwas beiträgt.

Allerdings: Milwaukee hat gerade erlebt, wie sich ein Titel-Run anfühlt. Kommende Saison können die Bucks mit ihrem Kern direkt wieder mittendrin in der Verlosung sein. Es ist ein wenig befremdlich, in so einer Situation nicht alles dafür zu tun, das Team so stark und so komplett wie möglich zusammenzuhalten.

Vielleicht rächt es sich in einer Serie gegen den einen oder anderen starken Forward, von denen in der Eastern Conference durchaus einige herumlaufen.

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