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NBA - 5 Fragen zum Playoff-Aus der Philadelphia 76ers: Die Zeit der Ausreden ist vorbei

Zum vierten Mal in Folge haben es Joel Embiid und die Sixers nicht in die Conference Finals geschafft.
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Wer ist verantwortlich für das frühe Playoff-Aus?

Am Morgen nach dem Playoff-Debakel in Spiel 7 fragte Sixers-Beatwriter Keith Pompey vom Philadelphia Inquirer auf Twitter seine Follower nach den Gründen für die Niederlage. Innerhalb weniger Minuten hatten sich hunderte Kommentare angesammelt, die bekanntermaßen kritische Sixers-Fangemeinde hatte sich einiges von der Seele zu twittern.

Der Name, der in den Kommentaren wohl am häufigsten auftauchte: Ben Simmons. Der 24-Jährige übernahm selbst Verantwortung für das Playoff-Aus seines Teams. "Ich habe von der Freiwurflinie nicht getroffen. In der Offensive war ich nicht da", brachte Simmons das größte Manko auf den Punkt. "Ich habe nicht genug für meine Teamkollegen getan."

Defensiv machte Simmons über weite Teile der Hawks-Serie einen sehr guten Job, doch am anderen Ende des Courts wurde er dem Anspruch an einen zweiten Star nicht gerecht. Abgesehen von einem starken Spiel 3, in dem er viele Post-Touches bekam und für sich und seine Kollegen hervorragend kreierte, kam offensiv von Simmons viel zu wenig. In vier von sieben Spielen knackte er nicht einmal eine zweistellige Punkteausbeute.

Insbesondere gegen Ende der Partien tauchte Simmons regelmäßig ab. In fünf der sieben Spiele nahm er im vierten Viertel nicht einen einzigen Wurf. Wahrscheinlich zog er sich in den entscheidenden Phasen auch deshalb zurück, weil er Angst vor Fouls und vor der Freiwurflinie hatte. Seine Quote von 34,2 Prozent von der Charity Stripe war die zweitschlechteste in einer Postseason aller Zeiten (mindestens 50 Versuche). Ein mentales Problem, wie Simmons selbst zugab.

Letztlich verweigerte er kurz vor Ende von Spiel 7 sogar einen weit offenen Dunk und passte stattdessen weiter. Selbst Embiid brachte nach der Partie sein Unverständnis darüber öffentlich zum Ausdruck und kritisierte seinen Teamkollegen durch die Blume. Diese Szene sei der "Knackpunkt" des Spiels gewesen, so der Kameruner.

Die Schuld allein auf Simmons abzuwälzen, wird der Sache aber freilich nicht gerecht. Da wäre zum Beispiel noch ein Tobias Harris, der in dieser Saison 34,4 Millionen Dollar (und noch weitere 112,9 Mio. bis 2024) kassiert, aber in der zweiten Halbzeit von Spiel 4 und im kompletten Spiel 5 unsichtbar war. Da wäre die inkonstante Produktion von der Bank. Und da wäre ein Head Coach, dem ganz offensichtlich die Antworten fehlten.