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NBA, Rookie Watch: Der verrückteste Exot der NBA - und wird LaMelo Ball der nächste Embiid?

Aleksej Pokusevski ist einer der spannendsten Spieler des Draft-Jahrgangs.
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Immanuel Quickley fällt, dafür leuchtet der Stern eines Scharfschützen aus Detroit immer heller.

Platz 7: Immanuel Quickley (New York Knicks), PG, 25. Pick

Letztes Ranking: 3

SpieleMinutenPunkteFG%3P%AssistsSteals
Saison5019,711,838,537,02,10,5
seit 11.03.1721,511,137,735,21,60,6

Die Knicks haben sich im Playoff-Bild festgesetzt, der Hype um Quickley ist dagegen etwas abgeebbt. Teams haben sich besser auf das Ziehen von Fouls eingestellt, auch der Floater fällt nicht mehr so traumwandlerisch sicher wie noch vor einigen Wochen.

Trotzdem sind die Knicks mit Quickley auf dem Court ein besseres Offensiv-Team. Zusammen mit Derrick Rose und Alec Burks kann der Youngster in die Zone penetrieren, selbst wenn inzwischen jede Defense weiß, dass Quickley vermutlich nicht bis direkt vor den Korb durchbrechen wird.

Laut Cleaning the Glass hat der 21-Jährige nur 6 Prozent seiner Abschlüsse am Korb genommen. Von allen NBA-Rotationsspielern, die mindestens 500 Minuten absolviert haben, unterbieten dies nur die Wurfspezialisten J.J. Redick (2 Prozent) und Davis Bertans (5 Prozent). Bei den Point Guards kommt noch Oldie Chris Paul (8 Prozent) in Quickleys Nähe, aber wer ein solch elitäres Midrange-Game sein Eigen nennt und knapp 36 Jahre alt ist, darf das.

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© NBA

Platz 6: Patrick Williams (Chicago Bulls), F, 4. Pick

Letztes Ranking: 6

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssists
Saison5228,59,447,538,04,61,3
seit 11.03.1928,57,947,735,54,31,4

Auch um Williams ist es ruhiger geworden, der Nr.4-Pick profitierte bislang nicht wirklich vom Trade für Nikola Vucevic. Stattdessen ist seine Rolle im Angriff noch kleiner geworden, zuletzt nahm er nur vier, drei und noch einmal drei Würfe. Das ist nicht optimal, wenn der Forward in der Zukunft womöglich die dritte Option hinter dem Center und Zach LaVine sein soll.

Der Fokus in dieser Spielzeit liegt weiter auf der Verteidigung von Starspielern, das wurde an dieser Stelle nun schon mehrfach angerissen. Doch offensiv bleiben viele Fragen offen. Ansätze sind da, Williams ist dabei fast schon ein bisschen Old School, wenn er den Dreier verweigert und stattdessen nach einem schnellen Dribbling einen langen Pull-Up-Zweier nimmt.

In der heutigen NBA ist das eher ein Wurf für die Stars oder Walking Buckets wie Jordan Clarkson, nicht für Rollenspieler wie Williams. Der nächste Schritt muss es sein, das Volumen aus der Distanz zu steigern und den Mitteldistanzwurf nur hier und da einzustreuen. Dafür bleibt aber Zeit, schließlich ist Williams nach Pokusevski der derzeit jüngste NBA-Spieler.

Platz 5: Desmond Bane (Memphis Grizzlies), SG, 30. Pick

Letztes Ranking: 4

SpieleMinutenPunkteFG%3P%AssistsSteals
Saison4822,49,547,545,41,50,7
seit 11.03.1921,48,946,445,10,80,6

Zu verschiedenen Rookie-Shooting-Saisons kommen wir gleich noch, schon einmal vorneweg, die 45 Prozent von Bane bei knapp vier Versuchen pro Spiel suchen ihresgleichen. Inzwischen kommt der nominelle Shooting Guard wieder von der Bank, mit der Second Unit wird er aber meist als kleiner Forward eingesetzt.

Mit seinem massiven Körper kann er zumindest die fehlende Spannweite (nur 1,93 Meter bei 1,98 Meter Körpergröße) einigermaßen kaschieren. Wichtiger ist aber das Shooting-Element, was Bane zu einer wichtigen Ergänzung der Starting Five macht. Das Lineup mit Morant, Brooks, Bane, Clarke und Valanciunas steht bei einem Net-Rating von +23,6 in 55 Minuten, das ist (bei kleiner Stichprobe) eine echte Hausnummer.

Die Zahlen sind bei Bane zwar etwas nach unten gegangen, doch er besitzt inzwischen genug Gravity, dass gegnerische Teams ihn nicht mehr frei stehen lassen. Wie viele Rookies können das von sich behaupten? Und solche Stepbacks hat der Kollege übrigens auch in petto. Nasty (wir ignorieren Spielstand und Uhr)!

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© NBA

Platz 4: Saddiq Bey (Detroit Pistons), F, 19. Pick

Letztes Ranking: 7

SpieleMinutenPunkteFG%3P%ReboundsAssists
Saison5225,111,241,138,24,01,3
seit 11.03.1829,313,741,336,64,11,5

187 Dreier - das ist der Rookierekord, der von Donovan Michell (2017/18) gehalten wird. In einer vollen Saison hätte Bey mit einem guten Schlussspurt Chancen, diesen zu knacken, durch die Corona-bedingte Verkürzung auf 72 Partien wird er wohl unberührt bleiben. Bey ist der Gunslinger unter den Frischlingen, schon achtmal netzte der Pistons-Forward mindestens 5 Triples, insgesamt steht er bei 120 Treffern.

Über die Saison liegt der Schnitt bei 2,3 Triples pro Partie, historisch gesehen waren bisher nur Mitchell (2,4), Damian Lillard (2,3) und Luka Doncic (2,3) einen Ticken besser. Beys Quote ist besser als bei den anderen, nach Stephen Curry (2,1 Versuche, 43,7 Prozent) und dem angesprochenen Bane legt Bey eine der besten Rookie-Saisons in Sachen Dreier der Geschichte auf.

Kombiniert mit seiner soliden Verteidigung und einigen Ansätzen im Umgang mit dem Ball wirkt Bey wie der perfekte Rollenspieler in der heutigen NBA. Vor allem Boston und Dallas, die vor Detroit pickten, dürften sich ärgern, dass sie den früheren Villanova-Forward verschmähten und stattdessen Aaron Nesmith bzw. Josh Green zogen, die bei ihren ersten Gehversuchen in der Liga ihre Probleme haben.