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NBA - Erkenntnisse zu Bucks vs. Lakers: Anthony Davis bleibt "scheiße" und die alten Probleme der Milwaukee Bucks

Von Robert Arndt
Anthony Davis war mit seiner Leistung nicht zufrieden.
© getty
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4. Mehr Jrue Holiday, bitte!

Das Spiel der Bucks lebt von der Bewegung der Spieler und des Balles, manchmal führt das aber dazu, dass Rollenspieler zu viele (nicht besonders hochprozentige) Würfe nehmen. Immerhin: Gegen die Lakers standen 50 Versuche für Antetokounmpo, Middleton und Holiday zu Buche.

Und dennoch: Man wird das Gefühl nicht los, dass die Bucks teilweise ihr Potenzial nicht ausschöpfen. Die Lakers hatten keinen adäquaten Verteidiger für Holiday und dennoch suchten die Bucks zu selten ihren Spielmacher. In Halbzeit eins spielte der frühere Pelicans-Star Bully Ball mit Schröder und Co., dabei setzte er seinen Körper wie ein Power Forward der Neunziger ein.

Doch anstatt Holiday weiter gute Positionen im Post zu verschaffen, kam es nicht mehr zu solchen Plays. Warum nicht einfach das wiederholen, was funktioniert? Holiday war der beste Spieler der Bucks an diesem Abend und auch die beste Option, um aus einem kaputten Play via Isolation gute Offense zu generieren.

Es bleibt die Hoffnung, dass Coach Mike Budenholzer dies für die Postseason berücksichtigt, denn Holiday gibt Milwaukee ein Element, welches Eric Bledsoe so nie liefern konnte, nämlich die Gefahr des Sprungwurfs aus allen Lagen. Defensiv ist Holiday ohnehin eine Pest und machte seine Sache gegen LeBron recht gut.

5. Dennis Schröder mit Problemen

Die ersten Wochen für Schröder bei den Lakers sind weitestgehend positiv zu bewerten, doch gegen die Bucks hatte der deutsche Nationalspieler erstmals größere Schwierigkeiten. Milwaukee nahm dem Spielmacher dessen Drives fast komplett. Das geschah einerseits durch starke individuelle Verteidigung von Holiday und Donte DiVincenzo, aber auch durch ständige Hilfen gegen die Penetration.

Schröder hatte gerade einmal zwei Abschlüsse am Ring, ansonsten wollte auch der Floater (1/4) nicht fallen. Am Ende stand ein Season Low von gerade einmal 4 Punkten (2/10 FG) sowie ein einziger Assist im Boxscore.

Die Bucks stellen ein schlechtes Matchup für den Braunschweiger dar, da auch seine Defense gegen die großen bulligen Bucks-Guards meist verpuffte. Holiday scorte einige Male gegen Schröder, sodass Coach Frank Vogel vermehrt switchen ließ. Milwaukee konterte dies mit Middleton als Screener, der dann gegen den deutlich kleineren Schröder in den Post ging - und dort macht dem All-Star kein kleiner Gegenspieler etwas vor.

Immerhin: Am Ende konnte Schröder noch einmal mit seinem Speed punkten, als Milwaukee es bei -5 in den letzten Sekunden des Spiels nicht schaffte, den Deutschen zu foulen. Die Folge war ein LeBron-Dunk, der die letzten Zweifel am Lakers-Sieg beseitigte.

Bonus Nr. 1: Fix the charge

Es ist ein leidiges Thema, aber dieses Spiel war erneut ein gutes Beispiel dafür, dass die Charge-Regel dringend reformiert werden muss. Wir sind inzwischen so weit, dass Antetokounmpo nicht mehr richtig verteidigt wird und Gegenspieler sich einfach vor ihn schieben, um dann umzufallen. Zu oft wird das belohnt, siehe diese Aktion von Harrell.

Das war nicht nur ein zweifelhafter Call (Harrell hat hier keine Verteidigungs-Position, es hätte zwei Freiwürfe für den Bucks-Star geben müssen), sondern endete sogar in einem Flagrant Foul gegen Antetokounmpo, weil er den Lakers-Center mit dem Ellenbogen im Gesicht traf.

Das geschah einerseits unabsichtlich, andererseits ist es die logische Konsequenz, da der Grieche einen halben Kopf größer ist. Zusammengefasst wird Giannis dafür bestraft, dass er größer und stärker als sein Gegenspieler ist, was natürlich völlig absurd ist.

Das mögen Kleinigkeiten sein, doch für Milwaukee haben solche Calls immer wieder größere Nachwirkungen. Der Liga-MVP gerät durch solche Aktionen immer wieder in Foulprobleme, ein Umstand, welcher auch der NBA nicht gefallen dürfte. Wir wollen schließlich die besten Spieler auf dem Feld sehen und eben nicht auf der Bank aufgrund solcher Aktionen.

Bonus Nr. 2: Korb des Spiels

Zum Abschluss noch ein Kuriosum. Für Holiday wurden zwar 22 Punkte notiert, streng genommen erzielte er aber auch noch zwei für die Lakers. Im zweiten Viertel versuchte der Guard, im direkten Duell einen Touchdown-Pass von James über das komplette Feld zu verhindern, der Tip landete jedoch im eigenen Korb.

Schuldbewusst ging der Arm von Holiday nach oben, die NBA schrieb die Punkte dennoch Davis zu, da dieser am nächsten zum Korb der Bucks stand.

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