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NBA Draft 2020: Prospects, Forwards - Eine Menge Potenzial und noch mehr Fragezeichen

Deni Avdija (r.) ist der beste Europäer im Draft - und der beste Forward. Auf dem Flügel herrscht allerdings eine große Konkurrenz.
© SPOX / getty
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Patrick Williams (Florida State) - Stärken und Schwächen

Position: Forward / College: Florida State

Geburtsdatum: 26. August 2001 (19) / Größe: 2,03 Meter / Spannweite: 2,11 Meter / Gewicht: 102 Kilo

Die Statistiken von Patrick Williams (pro 40 Minuten) in 2019/20

PTSREBASTSTLBLKTOVFG%3P%FT%
16,47,11,81,81,83,145,932,0 (16/50)83,8

Im Idealfall ein Typ wie: O.G. Anunoby

Stärken:

  • Großartige körperliche Voraussetzungen
  • Guter Finisher in Ringnähe
  • Potenzieller Defensiv-Spezialist

Schwächen:

  • Wurf mit langsamen Release muss besser werden
  • Teils schwache Fußarbeit
  • Noch kein guter Passgeber

Wenn ein Name in NBA-Kreisen zuletzt nach oben gepusht wurde, dann ist es der von Patrick Williams. Wir reden hier von einem Flügelspieler, der bei seinem College-Team kein Starter war und gerade einmal 22 Minuten im Schnitt auf dem Feld stand. Wer dann aber Williams auf dem Feld sieht, merkt sofort: So sollte ein NBA-Forward aussehen.

Williams besitzt Gardemaß für seine Position, ist für sein Alter enorm muskulös und bringt alle Voraussetzungen mit, um über Jahre eine gute Rolle zu spielen. Der ACC Sixth Man of the Year besticht mit Explosivität, guten defensiven Instinkten und deutete mit einem brauchbaren Wurf an, dass er einer der besseren 3-and-D-Spieler der Liga werden kann.

Gleichzeitig weiß der 19-Jährige aber auch etwas mit dem Ball anzufangen und zeigte hin und wieder, dass er entschlossen den Korb attackieren kann. In Ringnähe hilft ihm sein massiver Körper, er kann Kontakt absorbieren und mit beiden Händen abschließen. In einem starken Florida-State-Team war Williams der Mann für die kleinen Dinge. Er holte Rebounds, zog mit Cuts die Aufmerksamkeit der Defense auf sich, bewegte sich gut abseits des Balles. Dazu ist er ein guter Team-Verteidiger, der mit seinen langen Armen in den Passwegen lauert und den ein oder anderen Block von der Help Side verbuchen kann.

Patrick Williams: Der klassische Upside-Pick

Ihm zugute kam auch das System der Seminoles, die unter dem früheren NBA-Coach Leonard Hamilton ein sehr NBA-ähnliches Konzept mit viel Switching in der Defense spielten. Doch so wurden auch Schwächen offenbart. In der Theorie sollte Williams auch vor kleineren Gegenspielern bleiben, noch fehlt es hier aber an einigen Basics, zum Beispiel sieht es noch recht hölzern aus, wenn Williams gegen Guards ins Eins-gegen-Eins muss.

Auch im Angriff ist Williams noch lange nicht ausgereift, das zeigt allein schon, dass er fast doppelt so viele Ballverluste beging wie er Assists spielte. Auch hier ist einerseits die Fußarbeit ein Problem (viele Schrittfehler), andererseits braucht der Forward noch zu lange, um Entscheidungen zu treffen. Das kann sich mit den Jahren aber bessern, das gilt auch für den Wurf. Die Freiwurfquote macht Hoffnung, allerdings muss Williams seinen Wurf dringend früher losbekommen.

Schlussendlich ist Williams der klassische Upside-Pick, entsprechend stark gehen die Meinungen bei ihm auseinander. Das wirkt sich auch auf seine Draft-Position aus, hier ist es fast unmöglich zu sagen, wann und wer Williams am Ende picken wird. Angeblich sind die Pistons (#7) scharf auf den Forward, spätestens am Ende der Lottery dürfte er aber über die Ladetheke gehen.

Prognose: Zwischen 6 und 14

Mögliche Teams: Pistons, Spurs, Knicks, Wizards, Kings, Suns