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NBA Finals - Wie konnte Jimmy Butler in seiner Karriere dreimal getradet werden? Die Suche nach dem Deckel

Jimmy Butler hat bei den Miami Heat (endlich) das perfekte Umfeld für sich gefunden.
© getty
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Warum die Philadelphia 76ers Jimmy Butler tradeten

Manchmal sind es Nuancen, die über Transaktionen mit großer Wirkung entscheiden. Wäre Butler noch Teil der Sixers, wenn der Wurf von Kawhi Leonard in Spiel 7 der Conference Semifinals 2019 wieder herausgesprungen und nicht in den Korb getropft wäre? Wir werden es nie erfahren. Dennoch waren die Sixers nah dran, den späteren Champion Toronto in deren Halle aus dem Wettbewerb zu kegeln.

So stand stattdessen schwarz auf weiß: Philadelphia 76ers, in Runde zwei gescheitert. Auch in der Stadt der Brüderlichen Liebe lief es nicht immer harmonisch ab. Es gab zahlreiche Gerüchte, dass Butler mit Coach Brett Brown aufgrund der Strategie einige Male aneinandergeriet und dass Brown seinen Stars eine zu lange Leine gewähren würde.

Gleichzeitig passte Butler auch nur bedingt in das Team. Mit Ben Simmons stand ein weiterer schlechter Schütze in der Starting Five, sowohl der Australier als auch Butler operieren aber am liebsten mit Ball in der Hand. In den Playoffs wurde Simmons so zu einem Statisten, während Butler vor allem in den Schlussabschnitten die Show schmiss.

Die Sixers standen vor der Frage: Kann das auf Dauer gutgehen? Fakt ist, dass Butler bezahlt werden wollte und das zum Maximum. Die Sixers hätten 5 Jahre und 190 Millionen anbieten können, noch heute gibt es unterschiedliche Berichte darüber, ob sie es wirklich taten. Laut Chris Haynes von Yahoo! Sports baten die Sixers Butler, keine anderen Meetings zu nehmen, dann würde man ihm später den Maximal-Vertrag anbieten. Das jedoch soll dem Forward missfallen haben, stattdessen gab er Miami für einen Vierjahresvertrag (140 Millionen) seine Zusage.

Kurz gesagt: Die Sixers waren wie schon Chicago zwei Jahre zuvor nicht vollends überzeugt, dass Butler ein Team zum Titel führen könnte. Stattdessen bezahlten sie lieber Tobias Harris und holten Al Horford via Free Agency ins Boot. Um in der Butler-Saga nicht komplett leer auszugehen, erhielten sie immerhin auch noch Josh Richardson aus Miami.

Für Philadelphia war es, wenn man ein Jahr später auf die Situation schaut, ein Debakel, für die Heat ein absoluter Glücksgriff. Zwar scheint es so, als ob es am Ende nicht ganz für den großen Wurf reicht, doch Miami ist zurück auf der NBA-Landkarte - mit Butler als Eckpfeiler.

Es ist streitbar, ob nun er oder Bam Adebayo der beste Spieler dieser Mannschaft ist, doch das spielt überhaupt keine Rolle. Butler hat gefunden, was ihm Chicago, Minnesota und Philadelphia nie geben konnten: Ein hart arbeitendes Team, welches Mangel an Talent mit Physis und mentaler Stärke ausgleicht. Das klingt ganz nach Jimmy Butler.

Die Statistiken von Jimmy Butler in Philly und Miami

SpieleMinutenPunkteFG%ReboundsAssists
Regular Season - PHI5533,218,246,15,34
Playoffs - PHI1235,119,445,16,15,2
Regular Season - MIA5833,819,945,56,76
Playoffs - MIA1937,622,148,16,25,7