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NBA - Der Aufstieg der Miami Heat aus dem Mittelmaß zum Titel-Anwärter: Das Meisterstück des Paten

Von Ruben Martin
Die Miami Heat hat stark beeindruckt in ihren ersten beiden Playoff-Serien mit Jimmy Butler im Team.
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Säule 3: Schürfen nach Gold: Miami und die Nobodys

Duncan Robinson (2.), Kendrick Nunn (3.) und Derrick Jones Jr. (7.) gehören in der abgeschlossenen Regular Season jeweils in die Top 7 nach gespielten Minuten. Jedem der drei Spieler wurden mindestens 60 andere Spieler vorgezogen. Das heißt, sie wurden allesamt nicht gedraftet und sind jetzt Rotationsspieler bei einem Titelanwärter.

Nunn und Jones Jr. spielten jedoch in den Playoffs immer weniger, dafür ging der Stern von Robinson endgültig auf, nicht zuletzt durch seine 7/8-Performance von der Dreierlinie gegen die Pacers in Spiel 2 der ersten Runde. Auch Nunn bekam gegen Ende der Serie wieder mehr Spielzeit und biss sich defensiv fest, was über die Saison eigentlich gar nicht seine Stärke war.

Miami Heat: Nunn wird fast (ungedrafteter) Rookie of the Year

Ähnlich wie Herro feierte auch Shooting Guard Nunn einen spektakulären Einstieg in die NBA und erzielte 24, 18, 25, 17 und 28 Punkte in seinen ersten fünf Spielen in der Association. Der 25-Jährige hatte sich seine Karriere fast schon verbaut, als er angeblich seine Freundin gewürgt und ihr Wasser ins Gesicht geschüttet hatte, es kam später zum Vergleich. NBA-Teams ließen die Finger von Nunn, der sich über die G-League beim Farmteam der Warriors bewies und den Scouts der NBA ins Auge stach.

Am letzten Tag der Regular Season nahmen die Heat den Guard unter Vertrag und machten ihn sofort zu einem wichtigen Spieler. Denn Nunn lief ab seinem Debüt in der Starting Five auf und lieferte 15,3 Punkte bei einer Quote von 43,9 Prozent aus dem Feld in der regulären Saison und spielte sich damit auf den zweiten Platz im Voting für den Rookie of the Year.

Neben den beiden Schnelleinsteigern Herro und Nunn haben sich Robinson und Jones Jr. nach eher schwachen Rookiesaisons in die Rotation Miamis gespielt. Aber was heißt bei Robinson schon schwach? Noch vor ein paar Jahren spielte Robinson an einem D3-College, bevor es über Michigan und die G-League tatsächlich für die NBA reichte.

Mit dem Sprung der Dreierquote auf 44,6 Prozent in seiner Sophomore-Saison hüpfte auch Robinsons Spielzeit auf 29,7 Minuten pro Spiel, der Guard startete 68 Spiele während der vergangenen regulären Saison.

Apropos Springen: Der amtierende Dunk-Champion Derrick Jones Jr. hat sich in seinem vierten Jahr in der NBA als wertvoller Rollenspieler bei einem Playoff-Team etabliert. In seinen ersten beiden Saisons kam der 23-Jährige nur auf 52 Einsätze für die Suns und Miami, seitdem bringt er jedoch in knapp über 20 Minuten pro Spiel solide Defense, Rebounding und eine ganze Menge Athletik aufs Parkett.

Miami Heat: Wann endet die Reise?

Die Heat 19/20, das ist ein Team voller Geschichten. Jeder ist willig, alle wurden zu einem Zeitpunkt der Karriere mehr oder weniger übersehen. Riley hat womöglich den besten Job seiner Karriere gemacht, indem er eine schier hoffnungslose Franchise ohne Aussicht auf Erfolg in nur drei Jahren wieder zu einem Titelanwärter gemacht hat. Wer glaubte noch einmal, dass der Pate vom South Beach sein glückliches Händchen verloren hat?