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NBA Playoffs - 5 Fragen zum Aus der Philadelphia 76ers: Sehenden Auges ins Verderben

Joel Embiid konnte die Pleite seiner Philadelphia 76ers trotz guter Zahlen nicht abwenden.
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Wer ist für die Misere der Philadelphia 76ers verantwortlich?

Neben Brown dürfte auch die Personalie Elton Brand in der Offseason diskutiert werden. Der noch recht unerfahrene General Manager zieht seit September 2018 bei den Sixers im Hintergrund die Fäden und sorgte mit den Trades für Butler und Harris für Aufsehen. Der Deal für Butler war zu der Zeit ein Coup und auch der Harris-Trade kam aus dem Nichts, das Vorgehen in der Folge sorgte jedoch für viele Fragezeichen.

Im Sommer entschieden sich Brand und die Sixers für Harris (5 Jahre, 180 Millionen) und gegen Butler, was schon damals fragwürdig war, nun aber als klarer Fehler angesehen werden muss. Gleichzeitig wog der Abgang von J.J. Redick schwer, wie die komplette Saison mit all den fehlenden Schützen zeigte.

Brand investierte im Sommer 2019 das reichlich vorhandene Geld in Simmons, Harris und Al Horford (4 Jahre, 100 Millionen) und ging damit ein enormes Risiko ein. Die Bücher für die kommenden Jahre sind voll, über Jahre könnten die Sixers jede Menge Luxussteuer bezahlen. Die Verlängerung von Simmons war logisch und nachvollziehbar, der Fast-Maximal-Vertrag für Harris sowie der Horford-Deal waren viel zu hoch.

Dass die Sixers vor der Deadline ihre Füße stillhalten, ist äußerst unwahrscheinlich. GM Elton Brand fädelte während der vergangenen Saison gleich zwei Blockbuster-Trades ein, auch eine größere Überraschung ist ihm also zuzutrauen.
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Dass die Sixers vor der Deadline ihre Füße stillhalten, ist äußerst unwahrscheinlich. GM Elton Brand fädelte während der vergangenen Saison gleich zwei Blockbuster-Trades ein, auch eine größere Überraschung ist ihm also zuzutrauen.

Harris fand seit seiner Ankunft im Februar 2019 nie seine Rolle im Team, während an Horford mit inzwischen 34 Jahren der Zahn der Zeit nagt. Die Idee hinter dem Horford-Deal war, einen weiteren Verteidiger für Giannis Antetokounmpo in einem Matchup mit den Milwaukee Bucks zu haben, jedoch kam es in den Playoffs nie zu diesem Duell.

Bei aller Obsession mit den Bucks vergaß das Front Office, dass man auch selbst Punkte erzielen muss. Es fehlte ein klassischer Spielmacher, ein Ballhandler, der auch mal selbst einen eigenen Abschluss am Perimeter kreieren konnte.

Das ist in der heutigen NBA essentiell und die Sixers waren das einzige Team, welches einen solchen Spieler nicht in den eigenen Reihen hat. Josh Richardson und später Shake Milton oder Alec Burks erfüllten dieses Jobprofil nicht ausreichend.

Allerdings tragen auch die Spieler eine gewisse Verantwortung. Embiid kündigte vor der Saison an, MVP und Verteidiger des Jahres werden zu wollen, dafür waren seine Leistungen viel zu inkonstant. Simmons entwickelte sich zu einem All-Defense-Spieler, offensiv verlief seine Entwicklung jedoch noch zu schleppend und so verstummten auch in diesem Jahr nicht die Fragen, ob die beiden Superstars überhaupt koexistieren können.