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NBA - Die Players to Watch beim Restart, Teil 2: Eine Revolution in Philly

Ben Simmons bekommt bei den Philadelphia 76ers eine neue Rolle verpasst.
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Phoenix Suns: Deandre Ayton

Die zweite Saison des Centers fing alles andere als erfreulich an, nachdem er mit einer verbotenen Substanz erwischt und dafür 25 Spiele lang gesperrt wurde. In der Folge zeigte sich Ayton jedoch verbessert, 19 Punkte und 12 Rebounds im Schnitt bei guter Effizienz ließen ihn offensiv wieder wie einen künftigen Star aussehen. Auch die Defense war zumindest etwas besser, wobei Ayton auch auf einem sehr niedrigen Niveau damit anfing.

Was ein wenig überrascht: Am College galt Ayton als potenziell guter Shooter, bisher hat er in 101 NBA-Spielen aber lediglich sieben Dreier genommen und keinen getroffen. Produktiv war er offensiv trotzdem stets, aber der Nr.1-Pick von 2018 hat nun selbst gesagt, dass er die lange Pause vor allem für die Arbeit an seinem Dreipunktewurf (und sein Shotblocking) genutzt hat.

"Ich werfe den Dreier jetzt wie einen Middy [Mitteldistanzwurf]", sagte Ayton kürzlich. Man darf gespannt sein, ob er das auch in der NBA umsetzen kann. Die Verbesserung von Ayton macht nicht den größten Unterschied für den Restart - die neuste ESPN-Projektion misst den Suns eine 0,4-prozentige Chance auf die Playoffs zu -, für die Entwicklung der Franchise ist sie aber immens wichtig.

Ayton wird vorerst immer der Spieler sein, den Phoenix anstelle von Luka Doncic genommen hat - diesen Vergleich kann er bis auf Weiteres nicht gewinnen. Trotzdem könnte er ein veritabler Co-Star von Franchise Player Devin Booker werden, wenn er seine immensen Anlagen noch um einige wichtige Komponenten ergänzt.

Deandre Ayton zeigt sich 2019/20 stark verbessert - leistet sich aber immer noch vereinzelte Aussetzer.
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Deandre Ayton zeigt sich 2019/20 stark verbessert - leistet sich aber immer noch vereinzelte Aussetzer.

Portland Trail Blazers: Zach Collins

Jusuf Nurkic hatten wir im "22 Teams, 22 Fragen"-Format bereits thematisiert, daher ist hier nun der jüngere Collins an der Reihe. Auch dessen Saison kam bisher einer Katastrophe gleich: Eigentlich sollte der Forward nach zwei Jahren als Bankspieler mit guten Ansätzen zum Vollzeit-Starter auf der Vier avancieren, stattdessen kugelte er sich im dritten Spiel der Saison die Schulter aus.

Seither konnte man Collins nicht mehr auf dem Court sehen, was sein Team hart getroffen hat. Schon vor dem Saisonstart hatten die Blazers eine dünne Rotation auf den Forward-Positionen, dann brach neben Collins auch noch Rodney Hood weg und man musste im Lauf der Spielzeit Carmelo Anthony und Trevor Ariza nachverpflichten.

Ariza ist nun in Disney World nicht dabei und bei allem Respekt vor Melo, Portland könnte gerade defensiv extrem dringend Verstärkung brauchen (Platz 26 ligaweit; nur Washington ist unter den Disney-Teams noch schlechter). Offensiv ist Collins mit solidem Wurf und sehr geringen Ansprüchen ein natürlicherer Fit neben Damian Lillard und C.J. McCollum.

Genau wie bei Nurkic ist kaum absehbar, in welcher Form sich Collins beim Restart präsentieren wird, immerhin Head Coach Terry Stotts zeigte sich aber zuversichtlich nach den bisherigen Eindrücken. Die Blazers brauchen Collins ohnehin, da er neben Anfernee Simons zu den wenigen jungen Spielern im Kader gehört, die noch etwas Upside mitbringen.

Zach Collins wird den Portland Trail Blazers rund vier Monate fehlen
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Zach Collins wird den Portland Trail Blazers rund vier Monate fehlen

Sacramento Kings: Marvin Bagley

Auch Bagley wurde im erwähnten "22 Fragen"-Artikel bereits erwähnt, nun hat sich seine Signifikanz seither sogar noch einmal gesteigert: Die Kings haben Alex Len und Harrison Barnes vorerst verloren, weil sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden, De'Aaron Fox fällt mit einer Knöchelverletzung eine Woche aus, dazu hat sich Richaun Holmes mit seiner Essensbestellung selbst eine weitere 10-Tage-Quarantäne eingebrockt.

Heißt unterm Strich: Bis auf Weiteres sind Bagley und Harry Giles die einzigen Optionen auf der Center-Position. Und die Saison der Kings, in der Head Coach Luke Walton zu keinem Zeitpunkt sein komplettes Team beisammen hatte und immer wieder neue Kombinationen finden musste, scheint sich vorerst nicht zu ändern.

Platz 1: MARVIN BAGLEY III - 0,59 PPP (bei 2,1 Possessions pro Spiel).
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Platz 1: MARVIN BAGLEY III - 0,59 PPP (bei 2,1 Possessions pro Spiel).

San Antonio Spurs: Lonnie Walker

Bisher hat der Guard es in San Antonio nicht geschafft, ein wirklich konstanter Faktor in der Rotation zu sein. Zwar gab es in dieser Saison Ausreißer nach oben wie seine 28-Punkte-Performance gegen die Rockets, es überwogen aber die unauffälligen Auftritte, in denen Gregg Popovich Walker kaum von der Leine ließ. In den letzten beiden Spielen vor der Unterbrechung spielte er gar nicht.

Nun befindet sich San Antonio jedoch in einer Situation, in der es prinzipiell um nicht mehr viel geht, große Ambitionen auf die Playoffs gibt es ohne LaMarcus Aldridge sicherlich nicht mehr. Vielleicht führt das (endlich) dazu, dass Popovich mehr auf seine jungen Spieler setzt, damit diese sich etwas zeigen können. Walker wäre der interessanteste Kandidat.

Der Guard hat einen guten Wurf, auch wenn er ihn bisher nur limitiert zeigen konnte (Pop!), er kann zudem ziemlich heiß laufen. Mit 40,8 Prozent führte er die Spurs bei der Dreierquote sogar an, wobei man das nicht überbewerten sollte, da er insgesamt lediglich 71 Dreier nahm. Dennoch ist die Quote ein gutes Zeichen.

Was ihm bisher nahezu gar nicht gelang, war trotz seiner Athletik das Abschließen am Ring, wo ihn seine schmale Statur teilweise Probleme bereitete. Walker hat nun angeblich einiges an Muskelmasse draufgepackt und könnte hier einen kleinen Schritt nach vorne machen. Das sollte ihm auch defensiv helfen.

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