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NBA - Die Probleme der Atlanta Hawks: Jung, dynamisch und erfolglos

Trae Young und die Atlanta Hawks sind das schlechteste Team der Liga.
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Hawks: Die großen Probleme in der Defense

So verwundert es nicht, dass Atlanta die drittschlechteste Verteidigung der Liga stellt, nur Cleveland und Washington sind wenig überraschend noch schlechter. Die beiden Flügelspieler haben wie schon angesprochen einige vielversprechende Anlagen, doch ansonsten besitzt niemand gar das Potenzial, um ein Stopper zu sein.

Großes Augenmerk lag dabei zuletzt auf Young, der weiterhin keinerlei Fortschritte in der Defense gemacht hat und wohl einer der schlechtesten Verteidiger der kompletten Liga ist. Es war bezeichnend, dass Coach Lloyd Pierce seinen Star im vierten Viertel in Cleveland auf die Bank setzte und dies damit begründete, dass er Stops generieren wollte.

"Wir haben viele offensiv talentierte Spieler, die Plays machen und scoren können", erklärte Pierce nach der ernüchternden Niederlage gegen die Cavs. "Wenn du aber viele Minuten spielst, musst du an beiden Enden des Feldes liefern. Darum geht es, wenn du Spiele gewinnen willst. In jedem Ballbesitz musst du hochkonzentriert sein. Das müssen wir endlich verinnerlichen. Man kann sich auf den anderen verlassen und hoffen, dass er einen Stop macht."

All das schreit nach einem Seitenhieb gegen Young, der im Eins-gegen-Eins nicht einmal Cavs-Rookie Darius Garland stoppen konnte und auch abseits des Balles zu oft schläft, falsch oder gar nicht rotiert und auch von der Körpersprache her wenig engagiert wirkt.

Das muss dringend besser werden, sonst wird es für den 21-Jährigen schwer, ein legitimer Anführer seines Teams zu sein. Es ist eine Sache, nicht die körperlichen Voraussetzungen zu haben, es ist eine andere, sich in der Defense nur auszuruhen und lieber seine Mitspieler arbeiten zu lassen.

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Atlanta Hawks: Probleme in der Kabine?

Das deckt sich auch mit einem Bericht von Chris Haynes (Yahoo Sports), der nach der peinlichen Niederlage bei den New York Knicks schrieb, dass der Job von Coach Pierce nicht in Gefahr sei. Laut seinen Quellen brodelt es aber in der Kabine der Hawks. Demnach habe sich Frustration über den Egoismus einzelner breitgemacht, es werde zudem nicht genug dafür getan, dass die Misere gestoppt wird.

Es soll ein echter Anführer fehlen, der in der Kabine respektiert werde und die Probleme adressieren könnte. Das kann auch wieder auf die Kaderzusammenstellung zurückgeführt werden, Vince Carter kann diese Rolle auch aufgrund seines überschaubaren sportlichen Einflusses offenbar nicht mehr ausfüllen. Aber auch auf Young, der sich öffentlich mehrfach als Anführer angepriesen hat.

Ist dies vielleicht auch Pierce anzulasten? Auch Young kritisierte seinen Coach nach dem Cavs-Spiel zwischen den Zeilen, als es um das letzte Play der Partie ging, als Young als einwerfender Spieler agierte und danach keinen guten Wurf mehr generieren konnte.

"Ich mache es so, wie der Coach sagt. Das war nicht meine Idee und auch nicht die Idee von jemand anderem. Der Coach wollte es so", erklärte Young.

Atlanta Hawks: Die Verletzungssorgen

Pierce wird sich Fragen gefallen lassen müssen, sechs Siege aus 31 Spielen bergen nur wenig Argumente. Andererseits haben die Hawks in dieser Spielzeit nur wenige Minuten mit ihrer besten Besetzung gespielt. Collins musste seine Sperre von 25 Spielen abbrummen, Huerter klagte immer wieder über Wehwehchen und verpasste bereits elf Partien.

Der Kern der Hawks - also Young, Huerter, Hunter und Collins - stand bisher gerade einmal 23 Minuten zusammen auf dem Feld, das Net-Rating dieses Quartetts betrug dabei in fünf Partien 7,8. Das ist zumindest mal ein Anfang, auch wenn die Stichprobe dafür sehr klein ist.

Die Hawks sind im Moment vielleicht ein wenig hinter dem Zeitplan, aber durch die Jugend ist dies durchaus entschuldbar. Zuletzt gab es Gerüchte, dass die Organisation Young versprochen habe, dass bis zur Trade Deadline noch Verstärkung kommt. Ob dies der richtige Weg ist, sei mal dahin gestellt, im Sommer sollte aber auf jeden Fall der ein oder andere Veteran geholt werden. Bis dahin gilt es, das Team weiterzuentwickeln, sich defensiv zu verbessern und endlich eine Kultur zu etablieren, die nicht nur daraus besteht, dass Young machen kann, was er möchte.

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